Neugierde und merkwürdige Augenblicke...

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Rückblick:
Plötzlich stütze er sie wieder und sie wusste plötzlich, dass sie nicht im Wald waren, sondern in einem Raum, der ähnlich wirkte. Aber ruhiger und es wimmelten keine Tiere. Wie sollte sie das aushalten? „Fleisch.", brachte sie hervor, nur noch halb bei klarem Verstand, da ihre Instinkte den Wolf an die Oberfläche brachten. Sie verzog das Gesicht und schnüffelte. „Ich brauch Fleisch.", knurrte sie und kam ihrem Retter gefährlich nahe. Sie wollte ihn schon angreifen, als eine erneute Schmerzwelle sie erreichte und sie wieder zu Boden sinken ließ.
Ihre Glieder verformten sich zu Pfoten und aus ihrem Gesicht formte sich die typische Schnauze. Im nächsten Moment saß ein Wolf an ihrer Stelle. Er schnüffelte und roch Fleisch. Endlich. Endlich konnte sie ihre Magengegend beruhigen. An ihren Retter verschwendete sie keinen Gedanken mehr.

* * *

Erzähler PoV

Ihr Kopf dröhnte als Gwendolyn nach ein paar Stunden wieder ihren vollen Verstand erlangte. Sie verzog vor Schmerzen das Gesicht und blickte an sich herunter. Puh, die Kleidung hatte sie noch an. Aber was verflucht nochmal war gestern passiert? Und wo war sie eigentlich?
Gott, bei diesen Kopfschmerzen konnte man doch keinen klaren Gedanken formulieren.
Sie sah sich um und merkte, dass sie sich auf einer Waldlichtung befand. Doch sie hörte keine Tierstimmen. Wo war sie verflixt nochmal. Und was war passiert?

Plötzlich hörte sie ein Stöhnen und kurz darauf ein Rascheln, nicht weit von ihr entfernt. Blitzschnell drehte sie sich zu dem Geräusch um, lauschte und ging dann darauf zu. Wer oder was war das?

„Was machst du hier?", fragte sie denjenigen, den sie hinter dem Gebüsch am Boden fand. „Ich...", wollte er sagen, doch stöhnte erneut vor Schmerz auf und verzog, wie sie vor wenigen Minuten, das Gesicht. „Du blutest.", stellte die Elfjährige fest, kniete sich zu ihm auf den Boden, riss sich etwas vom Saum ihrer Bluse ab und verband die Verletzung an seinem Handgelenk. „Danke", murmelte der Rothaarige, setzte sich auf und lehnte sich an den nächstbesten Baum. „Was machst du hier?", wiederholte Gwendolyn nochmal und blickte ihn fragend an. „Ich hab dich hier her gebracht, weißt du nicht mehr?" Sie schüttelte den Kopf. „Dir ging es gestern nicht gut. Du hast vor Schmerzen gezuckt, konntest kaum stehen und ich hab dich gesehen, als ich von der großen Halle kam. Du wolltest in den verbotenen Wald und hast irgendwas von wegen Fleisch gemurmelt. Ich... Kannst du mir sagen was da los war?" Jetzt sah er sie forschend an und sie wusste plötzlich wieder was gestern Abend los war. Die Symptome, die ganz plötzlich eingetroffen waren. Die Kopfschmerzen. Und der Drang nach Fleisch...

Ruckartig blickte sie wieder auf seine Hand. Das war eindeutig eine Bisswunde. Was wenn...? Bei Merlin, wenn er sich auch... Stopp, daran durfte sie noch nicht einmal denken. Sie musste unbedingt mit ihrer Mutter oder Onkel Remus darüber reden. Hatte ihre Mutter auch schon mal jemanden gebissen? Und was...

„Hey. Alles okay?", fragte er sie plötzlich wieder und sie sah ihm in die Augen. „Ja... ja, alles klar. Geht schon." Sie war zuerst etwas verwirrt, doch fasste sich kurz darauf wieder: „Und wie geht's dir? Ich meine..." Wie sollte sie das jetzt am besten formulieren, ohne dass er etwas bemerkte? „Hast du... Hast du Schmerzen?" Fragend sah er sie an. „Bis auf die Hand? Nein, wieso fragst du?" „Nur so. Und was ist mit..." Was hatte ihre Mutter noch alles für Symptome vor ihrer ersten Verwandlung aufgeführt? Verdammt, sie hatte es vergessen. Dann musste das ebenso gehen: „Fühlst du dich irgendwie... naja, komisch? Oder anders? So als ob... du dich gleich verwandelst?" „Was meinst du?" „Nichts. Vergiss es einfach." Sie wandte sich ab und ging zur Tür, als sie noch eine Frage auf der Zunge hatte. „Wo sind wir hier eigentlich?" „Im Raum der Wünsche." „Der Raum der Wünsche? Darf ich fragen, warum du mich nicht in den Wald gebracht hast?" „Den Wald? Bist du verrückt? Da lauern lauter gefährliche Tiere." Der Rothaarige stand ruckartig auf und ging auf sie zu. Sie wich zurück als er nur noch wenige Zentimeter von ihr entfernt stand. „Ich bin auch gefährlich.", murmelte sie und verschwand im nächsten Augenblick durch die Tür.

Die Gefahr lauert im Dunkeln (HP-FF, Rumtreiberzeit)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt