Rettung in letzter Sekunde

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Ich wusste nicht genau wo ich war als ich langsam mein Bewusstsein wiedererlangte. Ich hatte nur gemerkt, wie mich plötzlich eine Wärme verlassen und Leere Platz gemacht hatte und wie ich nach oben gestoßen worden war.  Erst als ich die Wasseroberfläche durchdrang, sich meine Lungen wieder ausreichend mit Sauerstoff füllen konnten und mich grelles Sonnenlicht blendete, war ich wieder vollkommen bei mir.
Suchend blickte ich mich um, um mich zu orientieren. Wie ich feststellte, war ich im Schwarzen See, um genau zu sein direkt in der Mitte. Ein paar Meter entfernt standen fünf Türme, vermutlich die Zuschauertribühnen mit Absprungbrett. Doch gefunden, was ich so dringend gesucht hatte, hatte ich nicht. Ich wusste nicht wo er so plötzlich hin war, ob er schon wieder auf dem Land war und mich nur schnell wieder loslassen wollte (was ich mir aber kaum vorstellen konnte) oder ob er überhaupt schon wieder an der oberfläche war.

In dem Moment schlug die Uhr, die die Zeit für die Champions angegeben hatte, die volle Stunde an. Die Zeit war abgelaufen und Sirius war immer noch nicht da.
Hektisch blickte ich mich erneut um, sah aber wieder nur in die entsetzten Gesichter der Lehrer und die nassen Handtücher, in denen die anderen zwei Champions und ihre Schätze eingewickelt waren.

"Verdammt", seufzte ich leise. Denn ich wusste genau, dass wenn er den Kopfblasenzauber angewandt hatte, dass dieser genau jetzt platzen würde und wäre er noch unter Wasser, würde er nach einiger Zeit keine Luft mehr bekommen. Auch nahm ich auf einmal einen metallischen Geruch wahr. Blut. Super, noch besser kann es nicht werden.

Ich hatte meine Entscheidung getroffen. 

Ich holte nocheinmal tief Luft und tauchte dann wieder unter die Seeoberfläche ab.
Erst sah ich nur graugrünes Wasser und einen verwiirten Urwald Algen, doch als ich tiefer tauchte, nahm ich plötzlich verschwommen eine Person zwischen den Algen wahr.
Ich drückte mich noch mehr in die Tiefe und wusste jetzt ganz genau, dass diese Person, mit ihren gelockten schwarzen Haaren und den sturmgrauen Augen, Sirius war.
Der Kopfblasenzauber hatte wirklich seinen Geist aufgegeben und wie er da so im Wasser schwebte, sah es so aus, als ob...

Stopp! Das denkst du jetzt nicht weiter. Ihm geht es gut, okay?

Da ich wusste, dass der Zauberstab im Wasser nicht funktionierte, öfnnete ich meinen Mund, in dem meine Reißzähne der Wolfsblutgestalt zum Vorschein kamen.
Ich versuchte die Lianen durchzubeißen, da es aber anscheinend Wolfswurz war, die sowohl an Land als auch im Wasser leben konnte, verbrannte ich mir die Lippen.
"Verdammter Mist", fluchte ich in GGedanken und verfluchte in dem Moment meine Wolfsgestalt, denn Wolfswurz war Gift für uns.
Doch ich entschied mich dafür, dass es mir egal war. Sirius war wichtiger. Ich zerriss die Stränge also weiter, bis ich ihn endlich losgemacht hatte und umfasste dann seine Taille wie ein Rettungsschwimmer und schwam mit ihm nach oben.

Er war schwer, trotzdem schaffte ich es - dank meiner Wolfsstärke - ihn aus dem Wasser zu ziehen. Ich fühlte an seinem Hals nach irgendeinem Lebenszeichen, doch vergeblich.

"Komm schon, Sirius!", versuchte ich ihn anzuschreien, was mir aber nicht gelang, da meine Atmung flach war vom langen Luft anhalten und meine Stimme aus Angst weinerlich.
"Du stirbst jetzt hier gefälligst nicht, okay. Ich brauch dich noch."
Ich haute ihm mit meiner Faust auf seinen Brustkorb, versuchte so eine Wiederbelebung, doch er zeigte immer noch kein Lebenszeichen.
Ich presste meine Lippen aufeinander, um die salzigen Tränen, die mir bereits die wangen hinunter flossen, aufzufangen. Schließlich beugte ich mich über ihn, sodass mein Atem von seinen Lippen aufgenommen wurde, doch immer noch regte sich nichts.
Kein Lebenszeichen, nichts.
Kurzerhand drückte ich meine Lipen in einem Drang auf seine, doch diese waren blau angelaufen und schon beinahe eiskalt. Ich löste mich wieder von ihm und schniefte: "Ich brauch dich doch. Wir brauchen dich."
Mit noch einer weiteren Idee, biss ich ihm in den Hals, so wie es Vampire immer tun, da ich wusste, dass mein Wolfsbiss für Menschen normalerweise heilnbar war. Doch es verschloss nur seine Wunde an der Hand, von der schließlich nicht mal mehr eine Narbe blieb, weckte ihn jedoch nicht auf, so wie ich es gedacht hatte.

Die Gefahr lauert im Dunkeln (HP-FF, Rumtreiberzeit)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt