Über schöne Abende und Auseinandersetzungen

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Am nächsten Morgen erwachte ich merkwürdigerweise vor allen anderen.
Ich schlug die Decke zurück, nahm mir meine Schuluniform und schlich auf leisen Sohlen ins Bad. Trotzdem knarrten die Dielen unter meinen nackten Füßen.

Ich wusch mein Gesicht mit eiskaltem Wasser, um wach zu werden und putzte mir anschließend gründlich die Zähne.

Nach zeh Minuten ging ich fertig wieder aus dem Badezimmer, diesmal hatte ich meine Krawatte allein binden können. Danke Alice wusste ich ja nun, wie es ging.
Ich nahm meine Tasche, warf sie mir über die Schulter, schnappte mir noch einen Zopfgummi und lief leise die Treppen runter in den Gemeinschaftsraum.

Dort war noch die glühende Asche im Kamin zu sehen und die Sonne, die durch die Turmfester in den Raum schien, malte lustige Formen auf die Teppiche, so, als wären sie schon immer da gewesen. Doch trotzdessen war der Gemeinschaftsraum verlassen und noch schön ruhig.

Ich ging durch das Portrait und lief weiter die Treppen hinab zur Großen Halle.

Dort angekommen, sah ich bereits jemaden an unserem Tisch sitzen.

Merkwürdig, ich dachte bei so früher Morgenstund wäre ich die Erste, immerhin ist es erst kurz nach sechs Uhr.

Als ich näher kam, erkante ich, dass dieser jemad niemad geringeres als Sirius Black war. Anscheinend konnte er wie ich nicht mehr schlafen.
Seine schwarzen Locken glänzten in der Morgensone wie flüssiges Pech und jetzt erst erkannte ich wirklich, warum Sirius zu den beliebtesten Jungen ganz Hogwarts zählte. Ja, das hatte ich schon am Sotag gemerkt, wie all die Mädchen aus Gryffindor und den annderen Häusern (außer natürlich Slytherin) zu uns rüber gestarrt hatten und mich mit eifersüchtigen Blicken am liebsten erdolcht hätten.

Da ich jetzt keine Lust auf Einsamkeit hatte, ging ich zu ihm hin und fragte: "Kann ich mich zu dir setzten?"

Er schüttelte den Kopf und als ich gerade wieder gehen wollte, hielt er mich am Handgelenk fest und sagte: "Nein, warte! Ich war in Gedanken. Du kannst dich ruhig zu mir setzen."

"Warst du in Gedanken bei mir?", fragte ich ihn neckisch, während ich mich ihm gegenüber niederließ.

"Kann man so sagen.", meinte er nur und starrte weiter an die Wand hinter mir.

"Klebt dort irgendetwas an der Wand oder soll ich dich allein lassen?" Ich zog die Stirn kraus und schaute verwirrt in seine sturmgrauen Augen.

"Nein. Es ist nur... Ich hab darüber nachgedacht, was ich dir gestern erzählt hab... und dass das dein Bruder und aufjedenfall deine Eltern nicht gerade begeistern wird, dass du wieder bescheid weißt. Weil ich meine, warum sonst hätten sie deine Erierugenn lösche sollen?"

"Mhm", meinte ich nur und tat mir Kürbissaft in meinen Becher.
"Willst du auch welchen?", fragte ich Sirius. Dieser ickte und ich goss auch ihm ein.

Nach einigem Schweigen fragte er urplötzlich: "Was meinst du, warum haben deine Eltern Dumbledore beauftragt deine uns unsere Erinnerugen zu löschen?"

"Ich weiß nicht. Ich glaub, ich werde ihnen heute einen Brief per Eule schicken und sie danach fragen. Was denkst du denn?"

"Naja... Wenn ich sie wäre, hätte ich schon einen Grund, warum ich die Erinnerungen von meiner Tochter lösche..."

"Ah ja, und welchen?"

"Dich beschützen.", sagte er daraufhin einfach nur.

"Mich beschützen? Etwa vor Voldemort? Wieso?"

"Ich weiß nicht. War ja auch bloß eine Vermutung."

Wieder herrschte eine Weile Stille bis er sie weider brach.
"Ich fand den Abend gestern übrigens sehr schön."

Die Gefahr lauert im Dunkeln (HP-FF, Rumtreiberzeit)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt