Auszeit und Verwandlung

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Am Abend, ein paar Stunden später, fand ich mich in der Großen Halle ein, um noch etwas zu mir zu nehmen, bevor ich mich verwandeln würde.

Als ich die Halle betrat, sah ich sofort die Anderen - alle außer Remus, welcher noch im Krankenflügel war - an unserem Haustisch sitzen. Dummerweise auch Sirius, welchen ich eigentlich wenigstens bis zur Verwandlung meiden wollte.

Jedoch überwand ich mich und ließ mich trotzdessen neben Lily nieder, welche glücklicherweise genau auf der anderen Seite saß.

"Alles in Ordnung mit dir? Wir haben dich heute den ganzen Tag lang vermisst. Wo warst du?", bombardierte mich diese gleich mit Fragen.

"Ich äh... Brauchte mal eine Auszeit. Um den Kopf frei zu bekommen und nach zu denken.", setzte ich dem stockend entgegen.
Ich lies meinen Blick vorsichtig zu Sirius wandern, welche versuchte auf seinen Hackbraten zu starren. Dummerweise schaute er genau in diesem Moment auf und unsere Augen trafen sich für wenige Sekunden, doch sogleich wandte ich meinen Blick wieder ab.

"Was ist denn mit euch los? Warum seit ihr so ruhig? Und seit wann sitzt du neben Lily, Cat?", runzelte Alice die Stirn.
Sie musste also unseren Blicktausch mitbekommen haben, oder Sirius hatte breit in der ganzen Klassenstufe rumerzählt, was wir für ein Gespräch heute morgen hatten.

"Es ist nichts. Alles vollkommen normal.", gab Sirius ironisch von sich. "Was sollte schon sein? Es ist ja nicht so, dass wir uns gestritten hätten, oder das eine gewisse Person mich nicht so akzeptiert, wie ich nun mal bin!"
Er war eindeutig sauer, so wie er jetzt durch die ganze Halle brüllte und mir giftige Blicke zu warf.
Er schnappte sich noch eine Scheibe Toast und verschwand mit einem: "Ich verzichte auf heute Nacht"

"Woah! Was war das denn für ein Abgang?! So hab ich Tatze ja noch nie erlebt.", meinte James plötzlich. "Was ist denn bloß mit euch passiert?", fragte er jetzt halb besorgt, halb frustiert und fuhr sich durch seine schwarzen Haare.

Ich jedoch schwieg und lud meinen Teller jetzt mit Essen voll, um nicht antworten zu müssen.

"Okay. Keine Antwort ist auch eine.", erwiderte James für sich selbst. "Also hattet ihr Stress. Beziehungsweise ein Gespräch, heute Morgen. In dem es um... äh... eure Gefühle zu einander ging?"

"Wenn du es eh schon weißt, wiedo fragst du dann noch?!", antwortete ich patzig.

"Und du willst mir echt nicht sagen, was vorgefallen ist? Aus Sirius bekomme ich nämlich auch nichts raus."

"Er redet nicht mit dir darüber?", fragte ich jetzt erstaunt, denn für einen Sirius Black war es wirklich sehr merkwürdig, dass er über Probleme nicht mit seinem aller besten Freund redete.

"Nein, tut er nicht. Und ich mach mir echt Sorgen um ihn, dass ist nämlich noch nie... Okay, das stimmt nicht ganz, im ersten und zweiten Schuljahr war es genauso, bis Remus uns dann aufgeklärt hat. Komischerweise liegt es immer an dir.", stellte er verblüfft fest.

"Dann liegt es halt an mir. Na und? Darf ich jetzt in Ruhe weiter essen?"

Damit ließen sie mich endlich in Frieden und ich konnte beruhigt meinen Gedanken nach gehen:
Warum zum Teufel, redete er nicht mit James darüber? Das hieße ja, dass ich ihm wirklich wichtig sein müsste. Aber das kann doch nur ein schlechter Scherz sein. Das was ich bisher von Sirius gehört hatte, war, dass er im zweiten und dritten Schuljahr sich von einem Gemeinschaftsraum zum nächsten gevögelt hat. Die Frgae war nur, warum es dann aufgehört hatte.
Und was war das für eine Vision die Remus hatte? Wieso hatte er mich einfach rausgeschickt und nichts mehr dazu gesagt?

Fragen über Fragen auf die ich keine Antwort wusste. Mir dröhnte schon der Kopf davon.

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Als das Essen beendet war, lief ich sogleich wieder in den Krankenflügel, um bei Remus vorbei zu schauen und dort auf Madam Pomfrey und die anderen zu warten.

Ob Sirius wirklich nicht kommen würde?

Als die Dämmerung herein brach, war Sirius immer noch nicht da und Madam Pomfrey drängte uns schon, in die Heulende Hütte zu gehen, jedoch wollte Remus nicht ohne Sirius gehen.
Also meinte ich: "Der wird nicht kommen. Tut mir Leid, Bruderherz. Aber es ist meine Schuld."
Und setzte noch wütend gemurmelt hinzu: "Naja und seine."

Anscheinend hatte mein Bruder es gehört, denn dieser bestrafte mich nun mit seinem undefinierbaren Blick, was aber wahrscheinlich so viel heißen sollte wie Mann-bist-du-doof und Das-hätte-jetzt-nicht-sein-müssen-oder?
Naja, man konnte es ihm eben nie Recht machen.

Also gingen wir diesmal nur zu dritt den Weg zur Heulenden Hütte - James war bei Sirius geblieben.

Der Geheimgang unter der Peitschenden Weide war dreckig und feucht und überall ragten Wurzeln aus den Wänden wie Finger die einen gleich am Handgelenk packen und zurück zieheen würden.

Schon auf der Treppe merkte ich, wie das Blut in meinen Adern rauschte, mein Gehirn vernebelte, sodass ich Kopfschmerzen bekam und meine Haare an Armen und Beinen wuchsen.
Meine Augen mussten sich also bereits gelb gefärbt haben und schon im nächsten Augenblick stand ich als Wolf da.

Remus musste es sogar noch schlimmer gehen, denn bei diesem bog sich nun der Rücken durch, seine Gliedmaßen wurden langgezogener und nach einem schrillen Jaulen war auch er in seiner Wolfsgestalt.

Auch sah ich Peter plötzlich nicht mehr, also musste sich auch dieser in seine Animagusgestalt - eine Ratte, passt irgendwie zu ihm - verwandelt haben.

Madam Pomfrey war bereits gegangen und würde uns morgen im Krankenflügel erwarten.

Unter uns Tieren beschlossen wir, in den Verbotenen Wald zu gehen.

Endlich draußen an der frischen Luft, atmete ich tief ein und aus und genoss den Wind, welcher durch mein Fell strich und mich liebkoste.

Zuerst machte ich ein paar vorsichtige Schritte auf Remus zu, stupste ihn an und rannte dann mit ihm Seite an Seite über die Waldpfade zu einer Lichtung. Auch wenn man vielleicht denken möchte, dass wir uns die Pfoten brechen würden, da es hier stockduster war, konnten wir durch unsere wölfischen Sinne auch Nachts gut sehen. Und riechen.

Daher roch ich Sirius nasses Hundefell noch meter weit enfernt, hielt jedoch trotzdem nicht inne. Und auf der Lichtung angekommen, stieß ich mit seinem Hundekörper zusammen und fiel auf ihn.
Ich rappelte mich wieder auf und kuschelte mich dann an Remus, welcher es sich auf dem Wldboden gemütlich gemacht hatte und ein Nickerchen bis morgen früh hielt. Seufzend schloss ich die Augen.

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So, ein neues Kappi zu Ende.

Hoffe, es gefällt euch und ihr schaut demnächst mal wieder vorbei.
Ein neuses ist nämlich schon wieder in Arbeit.
Eure Sophie

P.S. Konnte es nicht hier mit rein schreiben, muss jetzt die Pizza rausnehmen.
         Tschaui

Die Gefahr lauert im Dunkeln (HP-FF, Rumtreiberzeit)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt