Ein verwirrendes und doch klärendes Gespräch

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Da seit Eweigkeiten keine Kapitel mehr kamen, bekommt ihr heute gleich noch ein zweites.

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„Woher wollen Sie wissen, was gut für sie ist? Sie kennen sie doch erst seit diesem Jahr?", schrie eine Stimme aus der geschlossenen Tür am Ende der Wendeltreppe, die sich eindeutig nach meiner Mutter anhörte. Langsam schlich ich mich weiter die Treppe nach oben und öffnete leise die Tür (zum Glück hatte ich noch Harrys Tarnumhang).
„Cath. Beruhige dich. Wenn du Albus anschreist, bringt dich das doch auch nicht weiter.", redete jemand leise auf sie ein und als ich mich in einer guten Position hinter Dumbledores Schreibtisch befand, konnte ich Severus erkennen (er hatte mir erlaubt ihn zu duzen – natürlich nur außerhalb des Unterrichts). Gerade wollte er meiner Mutter eine Hand auf die Schulter legen, als sie zurück zuckte, warum, wusste ich nicht.
„Wie soll ich mich denn beruhigen, wenn ich ihr alles verheimlichen muss? Das bist ja nicht nur du, sondern auch ihr Großvater. Sie hat keine Ahnung, woher sie stammt, was sie ausmacht und woher sie all diese Fähigkeiten hat. Ich halte das langsam nicht mehr aus." „Sie hat auch keine Ahnung.", sprach Severus weiter, „aber wenn wir sie jetzt überfordern und ihr alles bis ins kleinste Detail berichten, dann kann ich für nichts garantieren. Sie hat noch nicht einmal annähernd Kontrolle über sich, wenn sie emotional gestresst ist. Außer Mister Weasley schafft es keiner und der ist leider nicht immer in ihrer Nähe." „Vor allem jetzt nicht, wenn die Beiden Streit haben.", fügte Dumbledore hinzu und sah dabei genau den Fleck an, an dem ich stand. Ich seufzte lautlos. Woher wusste er das schon wieder? Und ja, ich weiß, dass ich mit ihm reden und die Sache klären muss. Aber im Moment bin ich leider beschäftigt. Ich starrte ihn herausfordernd an, zog sogar wie Severus meine Augenbraue nach oben und er schmunzelte und wandte den Blick ab und wieder seinen Gesprächspartnern zu: „Ich denke, es ist keine gute Idee, wenn Gwendolyn im jetzigen Moment von ihrer Herkunft erfährt. Aber, dass ihr Großvater Tom Riddle ist, ist denke ich ein Problem. Denn davon muss sie so schnell wie möglich erfahren, schließlich ist er hinter ihr her. Warum, weiß zurzeit noch nicht einmal ich, aber ich bin auf dem besten Wege es herauszufinden. Spätestens nächstes Jahr wissen wir mehr." „In Ordnung. Ich werde sie darauf ansprechen, wenn wir über Weihnachten mal wieder ein paar Tage für uns haben. Ich denke, dass braucht sie mal wieder. Nach dem Stress mit der Triskele und ihrem Absturz. Und ihr Besen ist ja auch hin...", meine Mum seufzte und wandte sich nun an Severus: „Könnten wir noch kurz unten bei dir etwas bereden? Ich muss dir was sagen. Etwas Wichtiges. Dass, was ich letztens nicht sagen konnte." Er sah sie verwirrt an und nickte aber und zusammen verließen sie das Büro.

„Du kannst den Umhang jetzt abnehmen, Gwendolyn. Deine E – Mutter ist weg.", sagte Dumbledore und ich gehorchte. „Was wollten sie eben statt „Mutter" sagen, Professor?", fragte ich neugierig, doch er neigte nur den Kopf, verzog leicht die Lippen zu einem Lächeln und meinte nur „Ein andermal, Gwendolyn." Ich seufzte, ergab mich aber meinem unvollendeten Schicksal. Bis auf aufbrausend auf meine Meinung zu pochen und Dumbledore dann doch machen zu lassen, konnte ich eh nichts tun. Wenn er meinte, dass es nicht wichtig ist, dann war dem ebenso. Aber: „Was haben Sie gemeint, als Sie sagten, dass Tom Riddle mein Großvater ist?" „Genau das, was ich gesagt habe." „Aber wer ist Tom Riddle?", fragte ich jetzt verwirrt und setzte mich auf den Schreibtisch, ihm genau gegenüber. Dumbledore schmunzelte nur über meine Verhaltensweise, wies mich jedoch nicht zurecht und sagte: „Erinnere dich zurück. Was hat er zu dir gesagt, als du am Abgrund standest." „Dass er Gwendolyn Riddle besitzen will." „Eben. Und was habe ich eben zu deiner Mutter gesagt?" „Dass er hinter mir her ist." „Und welcher andere Name wurde dafür noch benutzt? Wer ist hinter dir her?" „Mein Vater und...", fing ich an und riss vor Schreck die Augen auf, „Sie wollen mir doch nicht weiß machen, dass Lord Voldemort mein Großvater ist?!" „Leider ja." „Aber... Aber das geht nicht. Das... Das ergibt doch gar keinen Sinn. Meine Mutter ist doch eine Lupin und keine Riddle. Sie ist bei meinen verstorbenen Großeltern aufgewachsen: den Lupins. Und genau deswegen ist doch Remus mein Onkel. Weil er der Bruder von meiner Mutter ist." „Das ist nur teilweise korrekt, Gwendolyn.", unterbrach mich Dumbledore in meiner fokussierenden Tirade, „Professor Lupin ist dein Onkel, aber nur der Halbbruder deiner Mutter. Der richtige Vater deiner Mutter ist Tom Marvolo Riddle alias Lord Voldemort. Ihre Mutter war damals in ihrer Schulzeit mit Tom Riddle zusammen und war dann mit ihr schwanger. Erst danach ist sie mit dem Vater von Remus zusammengekommen. Und ihre Mutter hat nur deshalb Werwölfe verabscheut, weil Tom sie, als sie mit ihr schwanger war, als Experiment missbraucht hat. Es lag nicht in euren Genen zu Wolfsblütern zu werden. Ihr wurdet es nur deshalb, weil dein Großvater deiner Großmutter, als sie mit deiner Mutter schwanger war, etwas gespritzt hat. Und wäre Professor Lupin nicht auf deine Mutter losgegangen und hätte sie gekratzt – nur gekratzt, das reichte schon – wäre das Gen niemals ausgebrochen." „Halt, halt, halt. Ich komme nicht mehr ganz mit. Mein Großvater – Lord Voldemort – hat meiner Großmutter etwas gespritzt, als sie schwanger war?" „Richtig." „Aber warum? Warum hat er seine Experimente nicht an sich selber ausprobiert?" „Das hat er vielleicht auch. Aber das reichte ihm nicht. Er wollte einen Nachfahren, der genau das Gleiche kann wie er, nur besser. Eben die perfekte Kampfmaschine." „Okay. Und nur weil meine Mutter von Remus gekratzt wurde, ist dieses Wolfsblut-Gen ausgebrochen." „Genau. Und nachdem deine Großmutter davon erfuhr, hat sie sich von Tom Riddle getrennt und is mit John Lupin zusammen gekommen.", ergänzte Dumbledore. „Und Tom konnte das natürlich nicht ausstehen und hat später seinen besten Werwolf auf ihren nächsten Nachfahren – Remus – angesetzt, um zu sehen, ob sein Experiment geglückt ist?" „Ja, so kann man es sagen." „Das ist krank. Und nur weil er sich nicht zurückhalten konnte, kann ich mich jetzt nicht kontrollieren? Super." Dumbledore seufzte, setzte sich nun endlich auf seinen Lehnstuhl, sah auf die Uhr und meinte dann plötzlich: „So. Nun ist es aber langsam ziemlich spät. Ich denke, du solltest jetzt in deinen Gemeinschaftsraum zurückkehren, schließlich hast du ja noch etwas zu erledigen." Er schmunzelte, hob ebenfalls eine Augenbraue und sah mich tiefgründig an. Ich war zuerst etwas verwirrt, nickte dann aber und verließ langsam sein Büro.

Die Gefahr lauert im Dunkeln (HP-FF, Rumtreiberzeit)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt