Kapitel 16

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*Karina*

Diese Woche müssen wir uns mit telefonieren zufrieden geben. Es scheint Samu besser zu gehen, ausser das er mich vermisst und Mikko hat sich laut seinen Erzählungen wieder ein wenig beruhigt. Endlich ist Wochenende, heute fahre ich nach München, wo ich meine Mädels Stephanie und Lara treffe. Wir nehmen uns gemeinsam ein Hotelzimmer, ich freue mich schon sehr auf diese verrückten Hühner. Ich freue mich auch Samu wieder zu sehen, wenn leider nur auf der Bühne, bei der BMW Show. Sie werden 5 Songs spielen und Samu performt im Anschluss mit Niila zusammen den Song <A Hundred Years>.

Das hat mir Samu erzählt, meine Mädels wissen das noch nicht und ich werde auch nichts verraten. Ich zerbreche mir die ganze Zeit den Kopf darüber, ob ich ihnen von Samu und mir erzählen soll. Nicht das ich ihnen nicht vertrauen würde, aber sie würden es mir sicher nicht glauben. Und ich möchte damit nicht vor ihnen angeben. Es wäre nur schön mit jemanden, ausser Pascal und Michi, zu reden. Mit Frauen über Beziehungen zu plaudern ist anders, als wenn man es mit Männern tut. Ich denke das werde ich dann spontan entscheiden, ob ich es ihnen sagen werde.

Der Zug fährt endlich im Bahnhof ein, mit einer kleinen Tasche Steige ich aus. Kaum laufe ich los, höre ich lautes Gequietsche. Stephanie und Lara rennen auf mich zu, werfen mich fast um, als sie mich in ihre Arme schliessen. Nun liegen wir uns in den Armen, die Passanten um uns starren unseren Riesenknäuel nur an. Aber das ist uns so was von egal, nach gefühlten Stunden, lösen wir uns voneinander. Erst jetzt begrüssen wir uns richtig und laufen dann plaudernd Richtung unseres Hotels.

Wir liegen auf einer Wellenlänge, uns geht der Gesprächsstoff nicht aus. Nachdem wir eingecheckt haben, machen wir die Gegend noch etwas unsicher. Bei der Halle vorbei zu schauen, wo heute Abend die Show stattfindet, lassen wir uns natürlich nicht nehmen. Ein Selfie von uns darf auch nicht fehlen. Die Beiden sehen mich schon die ganze Zeit an, bis Lara sagt „Sag Mal Karina, du strahlst ja richtig, dass hast du schon früher immer, aber jetzt so habe ich dich noch nie gesehen. Steckt da etwa ein Mann dahinter? Denn ich grinse immer so, wenn ich frisch verliebt bin.“

Beide sehen mich fragend an, mein Grinsen wird wohl noch breiter „Ja du hast Recht, ich bin frisch verliebt.“

Jetzt drücken sie mich ganz fest und Stephanie sagt „Ich freue mich so für dich. Er muss dir vertrauen, wenn er dich alleine mit uns zu den Finnen lässt.“

Den zweiten Satz sagt sie lachend, ich nicke nur als Antwort. Lara fragt ungeduldig „Jetzt erzähl schon, lass dir nicht alles aus der Nase ziehen. Wir wollen alles wissen. Name, Aussehen, wo und wie ihr euch kennen gelernt habt?“

Ich muss lachen, wenn sie so ungeduldig ist. Einmal tief ein und ausatmen, dann sage ich „Ihr habt ihn auch schon gesehen. Es….es…..es ist Samu.“

So jetzt ist es raus, die Beiden Mädels sehen mich nur ungläubig an. Stephanie findet zuerst ihre Sprache wieder „Du bist mir eine, jetzt hast du uns fast dran gekriegt. So wie du es gesagt hast, hätte ich dir das fast abgekauft. Wir wissen ja dass du auf Samu stehst, wenn du nicht über deinen Freund reden willst dann können wir das verstehen. Weisst du was ich lade heute Abend einfach meinen Freund Brat Pitt ein und du deinen Samu. So wird es sicher nicht langweilig.“

Wir müssen alle lachen, wieder davon beruhigt, will ich nochmals einen Anlauf machen, dass ich keinen Scherz gemacht habe. Aber gerade als ich sprechen will, quatscht uns eine nervige Stimme, welche ich nicht kenne dazwischen. Eine gutaussehende Frau steht neben uns, welche uns zugehört hat „Meinst du wirklich Samu würde so eine wie dich nehmen. Da bin ich doch eher seine Kragenweite, du spielst in einer ganz anderen Liga. Wenn dann will er sicher eine hübsche und sexy Frau. Gut das ich heute ein Meet & Greet mit den Jungs gewonnen habe. Auch wenn Samu in den Interviews gesagt hat, er wäre verliebt, für mich lässt er sie sicher stehen.“

Die Worte dieser fremden Frau, versetzen mir einen Stich ins Herz. Nicht das ich Samu nicht vertraue, aber eine gewisse Unsicherheit und Eifersucht macht sich in mir breit. Ich weiss selber, dass ich eine ganz andere Liga bin wie er. Doch noch bevor ich mehr in meine schlechten Gefühlen falle kann, sagt Lara „Was lauscht du einfach unsere Gespräch mit. Hast wohl keine gute Kinderstube genossen. Sieh zu das dein Gesicht nicht Nass wird, denn ohne deine dicke Schicht Schminke, würdest du die Jungs wahrscheinlich fast zu Tode erschrecken. Und jetzt nimm deine langen Stelzen, deine falschen Brüste und mach das du hier weg kommst. Und grüsse die Jungs schön von uns.“

Sie sieht uns geschockt an, stöckelt dann aber beleidigt davon. Kaum ist sie ausser Hörweite, pusten wir vor Lachen los. Ich gebe Lara einen dicken Schmazer auf die Wange „Danke meine Liebe.“

Sie grinst mich nur an „Nicht dafür, dass habe ich doch gerne gemacht. Und jetzt wollen wir diese blöde Kuh vergessen, lass uns Spass haben.“

Das machen wir auch, ein kleiner Schmerz bleibt zurück, aber wir geniessen den Tag in vollen Zügen. Es ist bald so weit, frisch umgezogen gehen wir Richtung BMW Halle. Ich schaue rasch auf mein Handy, da ich eine Nachricht bekommen habe. Sie ist von Samu <<Hey mein Engel. Bis bald ich hoffe ich sehe dich. Bin gerade sehr genervt von diesem blöden Meet & Great. Eine blöde Zicke hat mich die ganze Zeit angebaggert. Aber zum Glück gibt es Security, ich habe die Kuh kurzerhand rauswerfen lassen, worauf hin alle applaudiert haben>>

Ich tippe schnell eine Nachricht zurück und lasse mein Handy wieder in die Tasche gleiten. Die beiden Mädels sehen mich nur verschwörerisch an, aber belassen es dabei. Mein Grinsen reicht von einem Ohr zu anderen, dass Samu mir das mit dieser Zicke geschrieben hat, finde ich beruhigend, jetzt weiss ich, dass ich ihm voll und ganz vertrauen kann. Der Einlass bei der Halle läuft recht gesittet ab, wir bekommen einen Stehplatz etwa drei Meter von der Bühne weg. Die Show ist super auch die verschiedenen Musikakts. Wir feiern den ganzen Abend, so wie wir es immer tun.

Natürlich müssen die Jungs zuletzt kommen, aber das Beste kommt bekanntlich zum Schluss. Mein Herz macht einen Hüpfer, als ich ihn mit seiner Gitarre da oben stehen sehe. Es ist ein komisches Gefühl, jetzt wo ich weiss, wie schön es sein kann ihm ganz nahe zu sein. Samu lässt während des Songs seinen Blick über die Menge schweifen. Bei mir angelangt, fängt er an zu strahlen und verpasst fast seinen Einsatz. Jetzt konzentriert er sich richtig, schaut aber trotzdem ab und an unauffällig zu mir rüber. Leider geht alles Schöne irgendwann mal zu Ende, nach dem Song mit Niila verlassen die Jungs die Bühne.

Glücklich und doch ein wenig traurig ihn erst in zwei Tagen wieder zu sehen, gehe ich mit den Mädels aus der Halle. Wir entscheiden uns ins Hotel zurück zu kehren, dort werden wir es uns gemütlich machen und noch ein wenig quatschen.

You're an angel not asking who I'amWo Geschichten leben. Entdecke jetzt