Kapitel 77

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*Karina*

Mein Schatz tut mir leid, so wie es aussieht hat er gestern beim Unfall ein Schleudertrauma erlitten. Der Arzt hat erwähnt, dass die Schmerzen erst am nächsten Tag auftreten könnten. So gut es mir möglich ist, helfe ich Samu, was ihm nicht wirklich recht zu sein scheint. Er entschuldigt sich immer wieder, wenn er etwas nicht selber machen kann. Ich mache es gerne für meinen Schatz, was ich ihm auch sage. Daraufhin wirkt er ein wenig beruhigter. Es ist furchtbar einen geliebten Menschen leiden zu sehen, aber nichts dagegen tun zu können. Ich sehe es Samu an, dass es ihm nicht gut geht, was mir selber im Herzen wehtut.

Trotz den Schmerzen, welche mit den Tabletten etwas erträglicher werden, will er mit den Jungs Silvester feiern. Ich werde in heute Abend nicht aus den Augen lassen, mache mir ein wenig Sorgen. Aber er ist ein erwachsener Mann, er wird schon wissen, was er seinem Körper zumuten kann. Wenigstens ruht er sich den ganzen Tag aus, ich kümmere mich sehr gerne um ihn. Am Abend helfe ich meinem Schatz in seine Kleider. Ich muss mich konzentrieren beim Knöpfe zumachen, bin viel zu sehr von seiner nackten Brust darunter abgelenkt und bei der Hose ist es auch nicht viel besser. Sein Anblick alleine reicht aus, um alles in mir kribbeln zu lassen. Aber der Sex ist für diese Tage gestrichen, es würde ihm sicher zu sehr schmerzen, das möchte ich nicht.

Zu Osmos Haus nehmen wir ein Taxi, während der Fahrt beobachte ich meinen Schatz. Seinen Kopf bewegt er, so gut es geht nicht grossartig, sein Nacken scheint zu schmerzen. Aber ansonsten hat er einen fröhlichen Gesichtsausdruck, er sieht mich an, dabei dreht er seinen ganzen Körper zu mir „Was ist mein Engel?“

Ich streich ihm über die Wange „Ich mach mir nur Sorgen um dich, dir tut der Nacken weh stimmt’s?“

Er sieht mich an und sagt lächelnd „Dir entgeht wohl gar nichts? Die Tablette wirkt, mein Nacken schmerzt trotzdem ein wenig, aber es ist erträglich. Wenn es schlimmer wird oder gar nicht mehr geht, werde ich es dir sagen, du musst dir meinetwegen keine Sorgen machen. Bitte geniesse den Abend, ich komme schon klar.“

Nach einer Dreiviertelstunde erreichen wir das ansehnliche Zuhause von Osmo. Ich bin froh, dass wir einen Neuanfang gemacht haben, denn er ist eigentlich ein ganz lieber. Es befinden sich schon einige Autos in der Auffahrt, so wie es aussieht sind wir die letzten. Mein Schatz sagt lachend zu mir „Dieses Mal haben wir wenigstens eine Ausrede, wenn wir die letzten sind. Ich sage einfach du warst zu langsam, als du mich angezogen hast.“

„Ja ja…gib ruhig mir die Schuld.“, sage ich lachend zu ihm. Ich gebe ihm einen Kuss, wäre er jetzt nicht verletzt, müsste er andere Dinge über sich ergehen lassen. Als hätte er meine Gedanken gehört sagt er grinsend „Es hat auch Vorteile verletzt zu sein, sonst hätte ich sicher nicht nur einen Kuss von dir bekommen.“

Wir gehen gut gelaunt die Treppe zur Haustür hoch. Ein fröhlicher Osmo öffnet uns die Tür, nachdem wir geklingelt haben. Er führt uns ins Wohnzimmer, es sind alle bereits anwesend. Wir werden herzlich begrüsst und einander vorgestellt. Samus eingebundenes Handgelenk und die Pflaster am Kopf, sind ihnen natürlich nicht entgangen, weshalb es überall fragende Blicke gegeben hat. Zuletzt begrüssen wir Sami, er klopft Samu grinsend auf die Schulter und sagt scherzend „Hey Hapa. Was ist denn mit dir passiert? Sieht nach einem missglückten Kastensprung aus!“

Das Lachen vergeht dem Drummer aber schnell, als sich Samu kreidebleich auf das Sofa neben sich setzt und sich die Schulter reibt. „Scheisse, das wollte ich nicht.“, kommt besorgt aus dem Mund von Sami und hockt sich vor Samu hin. Ich setze mich neben meinen Schatz, streiche ihm leicht den Rücken. Langsam kehrt wieder Farbe in Samus Gesicht zurück. Alle blicken besorgt zu ihm und haben einen fragenden Blick. Mein Schatz atmet ein paar Mal tief durch, bevor er erzählt was gestern vorgefallen ist. Ich sehe in geschockte Gesichter, sie sind aber erleichtert, dass nichts Schlimmeres passiert ist. Seine Verletzungen sind sicher nicht ohne, aber es hätte ganz anders ausgehen können.

Die Stimmung steigt nach anfänglichem Schock schnell wieder und auch Samu hat sich erholt. Meinen Schatz habe ich immer im Auge, er nippt an seiner Cola, trinkt heute keinen Alkohol, was sicher besser für ihn ist. Ich unterhalte mich angeregt mit Samis und Rauls Freundinnen, sie sind mir auf Anhieb sympathisch. Es ist ein lustiger und schöner Abend, es wird viel geredet und gelacht. Hin und wieder setzt sich Samu, er sieht müde aus, aber in einer halben Stunde ist Mitternacht, danach werden wir bald nach Hause gehen.

Kurz vor Zwölf Uhr, gehen wir in den Garten, der Countdown wird gezählt. Pünktlich steigt Feuerwerk in den dunklen Himmel und erleuchtet diesen in den prächtigsten Farben. Ich drehe mich in den Armen von Samu, welche er um mich geschlungen hat. Wir küssen uns leidenschaftlich und wünschen uns ein gutes neues Jahr. Ich bin sehr gespannt, was das kommende Jahr für uns bereithält. Mit meinem Schatz an meiner Seite kann es nur gut werden, egal was kommen mag. Als das Feuerwerk zu Ende ist, beginnt ein grosses Durcheinander von Glückwünschen, bis jeder jedem in seine Arme geschlossen hat.

Riku kommt als letzter zu mir „Frohes neues Jahr Karina.“

„Das wünsche ich dir auch Riku.“, erwidere ich ihm. Er fährt sich verlegen durch die Haare und fragt unsicher „Hättest du mir vielleicht die Telefonnummer von Stephanie? Ich würde ihr gerne ein frohes neues Jahr wünschen, habe aber das letzte Mal vergessen, sie nach ihrer Nummer zu fragen.“

Ich grinse vor mich hin, gebe ihm ihre Nummer mit einem Augenzwinkern „Vergessen nennt man das heut zu Tage. Oder hast du dich nicht getraut?“

Riku lächelt mich verlegen an „Ist das so offensichtlich. Danke für die Nummer.“

Schon ist er in einer ruhigeren Ecke verschwunden. Mich würde es sehr für die Beiden freuen, wenn mehr daraus würde. Samu hat die ganze Szene mitangesehen und grinst von einem Ohr zum anderem. Er küsst mich und fragt „Wäre es für dich ok wenn wir jetzt gehen würden. Ich bin mehr als durch und die Schmerzen kommen wieder.“

„Sicher mein Schatz, komm gehen wir.“, sage ich zu ihm. Wir verabschieden uns von den Anderen, ein Taxi habe ich bereits gerufen, so müssen wir nicht lange warten, als wir vor die Tür treten. Auf der Fahrt schläft Samu ein, er lässt sich nicht wecken, als wir zu Hause ankommen. Nachdem ich die Taxifahrt bezahlt habe, versuche ich es noch einmal. Endlich öffnet er seine verschlafenen Augen „Wo sind wir?“

Er wirkt etwas verwirrt, ich streichle ihm über die Wange „Wir sind zuhause, ich würde dich gerne reintragen, aber das würde nicht gut funktionieren.“

Ein leichtes Lächeln ziert seine Lippen, mühsam rappelt er sich auf und gemeinsam gehen wir ins Haus. Dort legt er sich direkt ins Bett und schliesst seine Augen. Ich befreie ihn von Hemd und Jeans, decke ihn gut zu. Dann verschwinde ich rasch ins Bad und lege mich danach zu meinem schlafenden Finnen. Mit einem „Gute Nacht.“, küsse ich ihn, was nur ein leises Grummeln bei ihm hervorruft. Begleitet von seinen tiefen Atemzügen schlafe ich schnell ein.

You're an angel not asking who I'amWo Geschichten leben. Entdecke jetzt