*Karina*
Als ich heute erwache, sehe ich in zwei strahlende blaue Augen, mir gefällt es, so geweckt zu werden. Nach einer ausgiebigen Dusche und einem leckeren Frühstück, mache ich mich auf den Weg nach Hause. Wie lange wird es das noch sein, ich kann mir schon nach dieser kurzen Zeit nicht mehr vorstellen, ohne Samu zu sein. Sandra erwartet mich bereits „Hey Karina. Gut das du da bist, du musst mir helfen.“
Kaum habe ich meine Schuhe ausgezogen, zieht sie mich in ihr Zimmer. Ich muss lachen, sie hat sicher zehn verschiedene Outfits bereitgelegt. Die nächste halbe Stunde verbringe ich mit einer Modenschau. Schlussendlich entscheiden wir uns für eine elegante Jeans, mit dem dazu passenden Oberteil. Bei mir dauert die Kleidersuche nicht lange, habe ja nicht viele. Da die Kleiderfrage für heute geklärt ist, machen wir es uns mit einem Kaffee in der Hand, im Wohnzimmer gemütlich.
Sandra sieht mich lächelnd an und sagt „Du siehst glücklich aus Karina, ich habe dich noch nie dermassen strahlen sehen. Und falls du dir Gedanken machst wegen einem Umzug, werde ich dich sicher nicht aufhalten. Ich werde dich sehr vermissen, habe dich in dieser kurzen Zeit lieb gewonnen. Aber ich kann verstehen, wenn du wieder in dein gewohntes Umfeld möchtest. Ich hoffe wir werden uns trotzdem öfters wieder einmal sehen.“
Ihre Worte überraschen mich, kann sie etwa gedankenlesen. Genau dieses Thema beschäftigt mich zurzeit sehr „Ich spiele schon mit dem Gedanken. Wie ich erfahren habe, wohnen Samu und ich noch nicht zusammen, hatten es aber geplant. Dir möchte ich nochmals Danke sagen, dass ich bei dir Wohnen konnte, du bist mir auch sehr ans Herz gewachsen. Wir sehen uns sicher wieder, noch bin ich ja hier, aber über dieses Thema muss ich unbedingt mit Samu reden.“
Wir schliessen uns in die Arme, als wir uns wieder lösen, grinsen beide. Die halbe Stunde, bis wir losgehen, verbringen wir plaudernd, während wir uns umziehen. Schnell packe ich das Geschenk für Samu ein, welches ich wieder einmal erblicke. Eigentlich habe ich ja heute Geburtstag, das habe ich ganz vergessen. Gut gelaunt machen wir uns auf den Weg zur Konzertlokation. Mit dem Wetter haben wir Glück, es ist angenehm warm. Mit unseren Backstagepässen kommen wir ohne Probleme auf das noch leere Gelände. Kaum vorzustellen, wenn hier nachher alles voller Menschen sein wird.
Als alle Happy Birthday singen, bin ich sehr gerührt, aber zugleich ist es mir auch unangenehm, stehe nicht gerne im Mittelpunkt. Sogar an eine Torte haben sie gedacht, während ich die Kerzen ausblase, wünsche ich mir mein Gedächtnis zurück. Hoffentlich geht dieser Wunsch bald in Erfüllung. Samu ist es gar nicht Recht, dass er kein Geschenk für mich hat, aber ich versichere ihm, dass ich alles habe was ich brauche und überreiche ihm mein Geschenk. Bin selber gespannt, was ich ihm schenke. Wir müssen uns beide noch eine Weile gedulden, da es ein Gutschein ist, den er in Helsinki einlösen kann.
Ich rede ein wenig mit meiner Familie. Als plötzlich Pascal zu uns kommt, bin ich zuerst überrascht, dass er das Thema anspricht, was mich zurzeit mehr als beschäftigt. Zugleich bin ich froh, dass ich nicht den ersten Schritt machen musste. Lange brauche ich nicht zum überlegen, da ich mich unbewusst schon entschieden habe. Es scheinen sich alle über meine Entscheidung zu freuen, was habe ich nur für grossartige Menschen um mich. Nach einem kleinen Imbiss, ist es an der Zeit. Ausser mir begeben sich alle vor die Bühne, ich fühle mich wohler, wenn ich daneben bleiben kann.
Was für ein schönes Konzert, die Emotionen überfluten mich regelrecht. Öfters habe ich eine Gänsehaut am ganzen Körper. Was mich ein wenig verwirrt, sind die Bilder, welche ab und an vor meinem inneren Auge auftauchen. Kann es sein, dass meine Erinnerungen wieder zurückkehren. Es sind nicht nur Bilder, auch die damit verbundenen Gefühle. Samus Stimme umhüllt mich und die passende Melodie dazu, lässt mich wie auf Wolken schweben. Mir laufen bei manchen Songs Tränen über meine Wangen, wiederum andere laden zum feiern und tanzen ein. Ich fühle mich rundum glücklich, geniesse diesen Moment in vollen Zügen.
Das Konzert scheint fasst zu Ende zu sein, dass entnehme ich aus der Setliste, welche neben mir an der Wand befestigt ist. Ein verschwitzter und überdrehter Samu steht vor mir. Was hat er vor, er kommt auf mich zu und küsst mich leidenschaftlich. Mein Kopf sagt nein, aber mein Körper gibt sich ihm hin. Wie sich das gut anfühlt, überraschend wie dieser wundervolle Kuss begonnen hat, ist er auch schon wieder vorüber. Samu und die Jungs gehen zurück auf die Bühne, ich fasse mir an meine kribbelnden Lippen, kann seine immer noch darauf spüren.
Plötzlich wird mir schwindlig, eine Flut aus Gefühlen und Bildern überschwemmt mich. Meine Beine werden ganz weich, ich sacke zusammen. Schwarz wird mir nicht vor Augen, aber ich fühle mich ohnmächtig diesem Wirrwarr ausgeliefert, nehme nichts Anderes mehr war.

DU LIEST GERADE
You're an angel not asking who I'am
Fiksi PenggemarSamu erblickt wundervolle grünbraune Augen, wird es das Schicksal gut mit ihm meinen und sie wieder sehen...