The Court of France

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At the court, France 1559

Tagebuch der Königin von Schottland und Frankreich:
" Gib mir Zeit, genug Zeit um jung zu sein und Fehler zu machen. Zeit das Feuer zerbrechlicher Küsse zu fühlen und die Lügen deiner Lippen zu schmecken. Und Zeit von Dingen der Sonne zu träumen und von Dingen, die sich im Schatten zu verstecken scheinen. Dinge die sich im Licht drehen, Atem der durch mich hindruch geht, lebendig und willig. Neugierig, um hinaus zu gehen und zu entdecken. Neugierig um das Geflüster einer Stimme gegen die Haut zu fühlen, wie sie kriecht... nach einem Wunsch, sie kriecht. Und sie will, sie will mehr, und der Hunger der die rücksichtslosen Dinge umarmt und die Dinge, die mich frei bleiben lassen..."


Der junge König packte seine Frau am Arm und drängte sie in eine dunkle Ecke nicht fern vom Geschehen des Hofes. Er drückte sie gegen die kalten Mauern des französischen Schlosses, die modrig rochen, sich ein wenig feucht anfühlten, wenn man eine längere Zeit dagegen lehnte.

»Wieso habt Ihr das getan?«, fragte er sie, in einem bitteren, harschen Tonfall. Sie war es sich nicht gewohnt, dass jemand so mit ihr sprach. Vor allem er nicht.

»Wovon sprecht Ihr«, fragte sie, versuchte sich vergeblich von seinen Händen loszumachen, die langsam zu schmerzen begannen. Seine Kraft war unermesslich.

»Ihr habt mit dem Adel gesprochen, Gerüchte über eine Euch lieb gewonnene Verwandte aus Schottland berichtet«, meinte er, noch immer erbost über die Neuigkeiten, die er ganz offensichtlich nicht von seiner Gemahlin in Erfahrung gebracht hatte.

Die junge Königin warf den Blick nieder, ein wenig beschämt, ein wenig verzweifelt vielleicht und auch ein wenig wütend auf ihren Ehegatten. »Sehr wohl. Wenn sie eines Tages zurückkehrt, wenn sie erfährt, wer sie wirklich ist, so soll niemand verwirrt sein. Niemand denken, sie sei ein Hirngespinst, ein Produkt unseres Wahnsinnes. Ich wollte sie am Hofe in Sicherheit wissen, und-«

Doch sie kam nicht dazu, zu Ende zu sprechen, denn der König von Frankreich fiel ihr mitten ins Wort: »Sie wird nicht an den Hof zurückkehren! Das hatten wir doch besprochen, an dem Tag als wir von ihrer Existenz überhaupt erfuhren. Sie wird hier ununterbrochen in Gefahr schweben, dass war der Grund wieso sie von nun an abseits dieser Zeitgrenzen Leben wird, nicht wahr? Das habt Ihr so entschieden. Jetzt findet Euch damit ab! Das Kind wird niemals zurückkehren.«

Shadow of Past - Band IWo Geschichten leben. Entdecke jetzt