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>Hailee Steinfeld, Grey ft. Zedd - Starving<

»Oh man, der Film war ein echt toller Abschluss für die Reihe«, sagt Killian, als wir aufstehen und die Sitzreihe verlassen. »Ja, finde ich auch. Die Charaktere sind auch immer noch genauso genial, wie am Anfang!«, füge ich hinzu. Killian nickt. Als wir das Kino verlassen haben und Richtung Auto gehen, fragt er: »Hast du noch Lust irgendwas anderes zu machen? Vielleicht in eine Bar gehen oder so?«

Ich zögere nur einen winzigen Moment, dann sage ich: »Klar, gerne.« Ich meine, die Tatsache, dass er scheinbar noch mehr Zeit mit mir verbringen möchte, zeigt doch eigentlich, dass ihn mein Verhalten vorhin nicht abgeschreckt hat, oder?

Er startet den Motor. »Ich kenne hier in der Nähe eine ganz gute Bar! Ich bin da schon ein paar Mal mit meinen Freunden gewesen!« »Ok, dann lass uns dahin fahren«, stimme ich zu.

Etwa zehn Minuten später kommen wir an der Bar an. Als wir sie betreten, strömt mir augenblicklich ein schwerer Geruch von Alkohol in die Nase. Die Bar ist ziemlich gut besucht. Fast jeder der Tische ist besetzt. Von der Theke braucht man gar nicht erst anfangen. Das Licht ist schummerig im Raum verteilt und an den Stellen, wo ein paar Deckenlampen runter baumeln, sticht es einem grell in die Augen.

»Killian, lang nicht gesehen!«, sagt auf einmal ein Kellner und klopft ihm auf die Schulter. »Hey, Jeff. Hast du einen Platz für uns?«, fragt meine Begleitung. Jeff scheint jetzt erst zu bemerken, dass Killian nicht allein ist. Er mustert mich mit einem Lächeln. »Das ist ja mal was ganz neues. Du bist niedlich!« Ich habe das Gefühl, dass Killian sich neben mir verkrampft.

»Danke«, sage ich verlegen. »Ich bin Jeff!«, stellt der Typ sich mir vor und hält mir die Hand hin. »Anna. Freut mich!«, stelle ich mich ebenfalls vor, während ich seine Hand ergreife. »Dann will ich euch doch mal zu einem freien Tisch bringen!«, meint er charmant lächelnd und geht voran. Killian und ich folgen ihm.

Schließlich setzen wir uns an einen Tisch in der Ecke und Jeff verlässt uns erstmal wieder. Während wir in die Karten auf dem Tisch sehen, frage ich neugierig: »Wer ist dieser Jeff? Also, woher kennst du ihn?«

Killian lächelt: »Er hat eine Weile in meiner Verbindung gewohnt, hat sein Studium dann aber abgebrochen und arbeitet jetzt hier. Jack, der Barmann da hinten-«, er deutet auf einen rundlichen Mann, mit grimmigem Gesicht, der gerade ein Bier einschenkt, »-ist sein Vater! Er ist der Chef hier und wollte von Anfang an, dass Jeff die Bar übernimmt, wenn er irgendwann mal nicht mehr in der Verfassung dazu ist!«, erklärt Killian.

»An für sich ist er ein echt cooler Typ. Manchmal aber ein bisschen durchgeknallt. Sagen wir mal so: Er erzählt auch ganz gerne mal scheiße!«, meint Killian lachend. Ich grinse. Irgendwie kann ich mir Jeff, als genau so einen Typen vorstellen.

Nur ein paar Sekunden später kommt die besagte Person zurück, um unsere Bestellung aufzunehmen. Es ist mittlerweile schon kurz nach elf, weshalb ich sage, ich müsse auf Klo. Eigentlich will ich Clara anrufen, da ich weiß, wie besorgt sie mittlerweile wahrscheinlich ist.

»Hinten rechts«, sagt Killian und ich gehe. Drinnen angekommen, gehe ich in eine der schmutzigen Kabinen und sehe schon, als ich mein Handy anmache, dass ich 27 Nachrichten auf Whatsapp habe. Ich gehe auf meine Kontakte und wähle den, meiner besten Freundin. Clara geht schon nach dem ersten Klingeln ran.

»Und wie ist es? Seid ihr immer noch unterwegs? Der Film ist doch schon lange zu Ende!«, schießt sie los. Ich sage leise: »Alles ist gut. Der Film war echt lustig und jetzt sind wir noch in einer Bar. Aber Clara, im Kino dachte ich für einen Moment, er würde mich küssen und hatte plötzlich totale Panik. Was wenn er es heute nochmal versuchen sollte? Ich gehe zwar nicht davon aus, aber ich weiß nicht - wenn es so wäre, wie macht man das überhaupt? Gibt es da irgendwas, worauf ich achten muss?«, frage ich gehetzt. »Oh mein Gott, er wollte dich küssen? Erzähl mir genaueres zu Hause. Ich würde sagen, mach es einfach, wie in den Filmen, die du immer guckst. Ich wüsste keinen Geheimtipp, den ich dir sonst noch mitteilen könnte.« »Hmm ok, danke«, sage ich etwas enttäuscht. Ich habe gehofft, sie hätte irgendeinen Ratschlag für mich.

If You StayWo Geschichten leben. Entdecke jetzt