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SAKIMA - Daddy

Langsam bewege ich meine Hüften zum Takt der Musik. Der Bass dröhnt durch meinen ganzen Körper und lässt das Blut in jeder Ader erzittern. Ich habe die Finger hinter Nashs Nacken ineinander verschränkt und bewege mich noch ein wenig unsicher, denn ich bin es immer noch nicht gewohnt mit Jungs zu tanzen.

»Hey, Kleines, erinnerst du dich noch daran, wie wir das letzte Mal auf dieser Tanzfläche zusammen getanzt haben?«, ruft Nash über die Musik hinweg und sein Blick bohrt sich in meinen, so als wolle er kein verräterisches Zucken verpassen, falls ich lügen sollte.

»Wie könnte ich den Abend vergessen!«, sage ich ausweichend. Er zieht die Augenbrauen hoch und kommt ein Stück näher. Unsere Körper schmiegen sich nun aneinander und er schiebt mir eine Strähne meines Haares hinter das Ohr. Dann senkt er den Kopf ein bisschen und ich spüre seinen Atem über mein Ohr streifen.

»Den Abend? Ich finde die Antwort war recht ausweichend, meinst du nicht? Redest du von der Prügelei oder von dem Tanz?«, fragt er und seine raue Stimme jagt mir einen wohligen Schauer über den Rücken.

»Ich rede von beidem, Nash!«, sage ich provozierend und grinse. »Ich erinnere mich auch an beides, aber der Gedanke an unser Treffen hier, vor dem Auftauchen von Killian, ist mir doch eher im Gedächtnis geblieben. Ich weiß noch, wie du mir irgendwas von wegen, 'wenn das nicht der Typ ist, der nachmittags besoffen im Treppenhaus sitzt, ist' an den Kopf geworfen hast! Von dem Augenblick an, hatte ich keine Ahnung mehr, was für ein Typ von Mädchen du bist. Als wir uns vor deiner Uni getroffen haben und du meinen Versuch, den Penner ein wenig zu piesacken, zu Nichte gemacht hast, habe ich gedacht, dass das eine Ausnahme war und du normalerweise nicht so kratzbürstig bist. Trotzdem war ich neugierig und als wir uns hier wieder begegnet sind und du so einen Spruch rausgehauen hast, musste ich der Sache auf den Grund gehen. Austesten, wie weit du gehst und rausfinden, wer du bist!«

Nash grinst mich an und mein Herz schlägt automatisch schneller. Ich liebe es ihn lächeln zu sehen. Innerlich ohrfeige ich mich für diesen Gedanken. Ich darf mich nicht in ihn verlieben, also sollte ich versuchen gar nicht über sein Lächeln oder die Art, wie er sich bewegt und was er gerade zu mir gesagt hat, nachzudenken.

»Tja, und das hat jawohl auch geklappt!«, sage ich. Nash wirft den Kopf in den Nacken und lacht auf. Als er mich wieder ansieht, ist sein Blick wieder so intensiv, dass ich mich zwingen muss ihm standzuhalten. »Denkst du, ja?«, fragt er.

Ich zucke die Schultern. »Naja, so kompliziert bin ich nicht zu verstehen!« »Kleines, du bist einer der kompliziertesten Menschen, denen ich je begegnet bin! Das Angebot, was du mir eben gemacht hast, hätte ich in einer Millionen Jahre nicht von dir erwartet. Schon wieder hast du mich überrascht. Das machst du immer dann, wenn ich denke, dass ich es jetzt herausgefunden habe. Wenn ich denke 'Jetzt weiß ich, wer sie ist!'«

Ich denke gar nicht darüber nach, was ich tue, aber ich kann diese Worte nicht länger ertragen, da sie mir ohne, dass er eine Ahnung davon hat, Hoffnungen machen. Daher stelle ich mich auf die Zehenspitzen, ziehe seinen Kopf zu mir runter und drücke meine Lippen auf seine.

Er erwidert den Kuss natürlich. Seine Arme schlingen sich fester um mich und das Blut rauscht mir in den Ohren, als er leicht an meiner Unterlippe knabbert und ich seiner Zunge schließlich Einlass in meinen Mund gewähre.

Seine Hände liege auf meiner nackten Haut, die durch den Rückenausschnitt zum Vorschein kommt und ich vergrabe meine Finger in seinen Haaren. Ich bin süchtig nach seinen Berührungen, nach seinem Körper, nach seinen Lippen...

Mein Körper fängt Feuer, als seine Küsse immer drängender werden. Pure Leidenschaft steht zwischen uns. Meine Hände fahren unter sein Shirt und es ist mir egal, dass wir immer noch mitten zwischen den tanzenden Clubbesuchern stehen. Meine gesamte Konzentration gilt Nash.

If You StayWo Geschichten leben. Entdecke jetzt