~54~

916 42 2
                                    

>Shawn Mendes - Mutual<

Ich wache auf und obwohl ich Kopfschmerzen des Todes habe, weiß ich augenblicklich, wo ich bin. Ich lasse die Augen noch geschlossen, in der Hoffnung, dass mir eine zündende Idee kommt, um mich aus dieser Situation herauszumanövrieren. Ich hatte mich gestern Nacht nicht wirklich vor Nash ausgezogen oder? Und das alles nach der Sache mit Killian.

Ich beschließe aufzustehen, da es keinen Zweck mehr hat, liegen zu bleiben. Ich kann schließlich nicht immer davon laufen, wenn etwas gerade mal nicht so glimpflich verläuft, wie ich es mir gewünscht hätte. Außerdem würde ich mich so oder so Nash stellen müssen. Der Boden fühlt sich kalt unter meinen Füßen an und ich tapse schnell Richtung Sofa.

Nash schläft noch. Seine Haare sind vollkommen zerzaust und die Wolldecke ist halb auf den Boden gerutscht. Er schläft ohne Shirt und ich beobachte, wie sich seine nackte Brust im gleichmäßigem Rhythmus hebt und wieder senkt. Sein Gesicht ist auch im Halbdunkel gut zu erkennen. Er sieht richtig süß aus, wie er da so seelig vor sich hin träumt.

Ich muss grinsen und knie mich neben ihn. Ich versuche mal wieder seine Tattoos genauer zu betrachten, aber dafür ist es dann doch zu dunkel. Seine Lippen bewegen sich ein wenig im Schlaf und er dreht sich auf die Seite. Jetzt ist die Hälfte der Couch frei und ohne weiter darüber nachzudenken, lege ich mich nun hinter ihn und ziehe die Decke über uns beide. Eigentlich war mein Plan, heimlich zu verschwinden und mich ihm wann anders zu stellen, doch das hier ist wesentlich angenehmer als jetzt diese Wohnung zu verlassen und wieder in mein chaotisches Leben zurückzukehren.

Es tut gut, nicht mehr allein zu sein. Ich merke, dass augenblicklich ein Gefühl von Wärme und Geborgenheit in mir aufsteigt. Bevor ich weiter darüber nachdenken kann, ob ich solche Gefühle zulassen sollte, besonders da ich bis vor ein paar Stunden noch mit Killian zusammen war und es offiziell noch bin, döse ich ein.

***

Ich öffne die Augen, als ich Gefahr laufe von der Couch zu fallen. Panisch halte ich mich an der nächstgelegensten Sache fest, die ich zu fassen bekomme. Diese stellt sich als Nashs Arm heraus.

»Was machst du hier, Kleines?«, brummt er noch ganz schlaftrunken, während er ein Stück zur Seite rutscht, um mir wieder genug Platz neben ihm zu schaffen.

»Ich bin vorhin aufgewacht und wollte sehen, ob du auch schon wach bist. Aber du hast noch geschlafen und neben dir war ein Platz frei - also hab ich mich einfach nochmal hingelegt«, sage ich.

In dem schummrigen Licht kann ich sehen, dass er mit noch geschlossenen Augen grinst. Belustigt sagt er: »Ach, und wenn schon ein Platz frei ist, nimmt man sich den natürlich auch sofort!« Ich werde rot und zucke ein wenig verlegen mit den Schultern.

Er stützt sich nun auf einen Ellenbogen und sieht mich von der Seite an. »Und lass mich raten-«, beginnt er immer noch grinsend. »- da sich die Gelegenheit geboten hat, hast du dir meine Tattoos mal wieder angeschaut?« »Nein, habe ich nicht!«, lüge ich und da ich gleich nochmal rot werde, durchschaut er diese Lüge selbstverständlich sofort.

»Weißt du Kleines-«, murmelt er nun und in seinem Blick blitzt etwas auf, was etwas ganz tief in meinem Inneren zum Kribbeln bringt. »- du hättest auch einfach fragen können, ob du sie dir mal ansehen darfst!«

Ich zögere und versuche gleichzeitig seinem intensiven Blick standzuhalten. Ich gebe mir schließlich einen Ruck: »Darf ich denn?«, frage ich leise.

»Na klar. Wie könnte ich dem Prinzesschen denn einen Wunsch abschlagen?« Mit diesen Worten schiebt er die Decke von seinem Oberkörper und richtet sich auf. Das Licht was mittlerweile durch die paar Spalten des nicht ganz geschlossenen Rollladens fällt, macht es mir möglich etwas zu sehen.

If You StayWo Geschichten leben. Entdecke jetzt