~27~

981 37 2
                                    

>Chase Atlantic - Numb To The Feeling<

Ich lehne mich mit verschränkten Armen an die geschlossene Tür. Killian geht im Raum auf und ab. »Ich wusste ehrlich nichts von dieser seltsamen Beziehungsregel! Du solltest mich mittlerweile gut genug kennen, um mir so weit zu vertrauen, dass ich bei keinem Spiel mitgespielt hätte, in dem ich vorsätzlich mit anderen Typen rumknutschen oder rummachen muss! Jedenfalls nicht, ohne mit dir davor in irgendeiner Weise drüber zu reden!«, beginne ich.

Killian rauft sich die Haare und meint: »Ich weiß! Ich bin nicht sauer, dass du jemanden geküsst hast. Ich kenne diese Regeln und weiß, wie diese Spiele laufen. In diesen Sachen spielt ein Kuss keine Rolle, denn jeder weiß, dass das alles nur mit dem Spiel zusammenhängt. Das Problem ist, dass ausgerechnet dieser - dieser Wichser es getan hat!«, sagt Killian laut und stapft auf mich zu.

Er sieht mich jetzt wieder an und fährt aufgebracht fort: »Ich weiß, dass dieser Kuss für ihn nichts mit dem Spiel zu tun hatte! In jedem Blick, den er dir zuwirft, kann ich sehen, was er sich gerade vorstellt. Ich kann sehen, dass er dich vögeln würde, sobald er die Möglichkeit dazu bekommt!«

Killian stützt einen Arm neben meinem Kopf an der Tür ab. Mit dem anderen schlägt er so plötzlich dagegen, dass ich zusammenzucke.

»Verdammt und als er dich geküsst hat - ich weiß nicht - hat dir dieser Kuss gefallen?«

Ich sehe in seinen Augen, dass es ihm nicht leicht gefallen ist, diese Frage zu stellen. »Natürlich hat er mir nicht gefallen. Ich bin mit dir zusammen, schon vergessen? Aber du musst aufhören immer so zu tun, als wäre es ganz allein seine Entscheidung mit mir zu schlafen! Ich bin immerhin auch noch da und ich lasse mich zu nichts von ihm zwingen! Wie kommst du überhaupt darauf, dass er so dringend mit mir schlafen will?«

Killian hat sich ein wenig entspannt, wirkt aber immer noch nicht glücklich. Dieses Mal bin ich diejenige, die mit den Fingern sanft seinen Kopf in meine Richtung dreht.

»Typen, wie er sind nie an Beziehungen interessiert. Sie benutzen Mädchen. Nehmen ihnen ihre Unschuld oder schlafen mit ihnen, wenn sie eigentlich vergeben sind! Sie machen es einfach, weil sie es können«, sagt er. Ich verschränke die Arme vor der Brust und kann nicht verhindern, dass ich trocken auflache.

»Das ist schon komisch! Also, dass du ihn - ausgerechnet Nash - als so einen Typen einstufst. Er ist nämlich der einzige Grund, dass ich meine Unschuld noch besitze!«

Killian sieht mich scharf an und runzelt die Stirn. »Wie meinst du das?« Ich seufze und beschließe, dass es Zeit ist, ihm die Geschichte zu erzählen, die sich auf dem Rückweg von Camilles Wohnung abgespielt hat. Ich erzähle ihm also, wie ich nicht mehr fahrtüchtig gewesen bin und daher beschlossen habe, nachts allein nach Hause zu gehen. Ich erzähle ihm, wie ich an den Männer vorbeigegangen bin und sie mich entdeckt, angesprochen und verfolgt haben. Ich erzähle ihm, dass ich während meiner Flucht auf Nash gestoßen bin, der in einer Bar gearbeitet hat und gerade draußen dabei war, Kartons mit neuen Gläsern aufzumachen und daher ein Messer in der Hand hatte, mit dem er die Männer vertreiben konnte, die vorher noch klar gemacht hatten, dass sie mich vergewaltigen wollten. Ich erzähle ihm, dass er mich direkt im Anschluss nach Hause gebracht hatte und dann wieder zurück zur Arbeit gegangen war.

Ich traue mich einfach nicht die Drogen, die Waffe und den Barbesuch zu erwähnen. Dass ich mich übergeben habe, ist wahrscheinlich das kleinste Übel, aber dieser Punkt ist mir immer noch so peinlich, weshalb ich ihn ebenfalls weg lasse. Ich fühle mich schlecht dabei, dass ich ihm so viele Halbwahrheiten aufgetischt habe, doch hier geht es nicht allein um mich. Es geht auch um Nash. Und um Killian.

Killian schweigt einen Moment und sieht auf seine Schuhe. Dann fragt er: »Warum hast du mir das nicht früher erzählt? Und warum hast du mich in der Nacht nicht einfach angerufen und gefragt, ob ich dich abhole?«

»Es war mitten in der Woche und entweder hättest du dein Handy nicht gehört, weil du geschlafen hättest oder ich hätte dich geweckt und das wollte ich nicht!«, sage ich leise.

Killian nickt langsam. Erleichtert stelle ich fest, dass er zu verstehen scheint, warum ich gehandelt habe, wie ich nun mal gehandelt habe. Er seufzt und die Anspannung verschwindet merklich aus seinen Gliedern.

Ich stehe immer noch zwischen seinen Armen und schlinge jetzt die Arme um seine Hüfte, um ihn zu mir heranzuziehen. Ich weiß nicht, woher ich plötzlich den Mut nehme, ihn einfach zu umarmen. Er ist zwar mein Freund, aber ich bin nun mal immer noch ich.

Er lässt seinen Kopf auf meine Schulter sinken und ich atme tief seinen Geruch ein. Meine Arme wandern nach oben und ich streiche ihm von hinten durch die Haare. Ich spüre seinen Atem an meiner Halsbeuge und eine Millisekunde später, drückt er mir einen kleinen Kuss in die Kuhle zwischen Schulter und Hals. Ich schließe die Augen und mein gesamter Körper steht augenblicklich unter Strom. Seine Lippen wandern weiter und die Küsse werden fester. Er saugt an meiner Haut und ich stöhne auf, als er die dünne Haut am Schlüsselbein zwischen seine Lippen zieht.

Ich klammere mich enger an ihn und spüre ein Ziehen in meinem Unterleib. Seine Hände liegen nun auf meiner Hüfte und er zieht meinen Körper ebenfalls enger an sich. Jede Faser meines Körpers will ihn berühren und bevor meine inneren Schranken runtergehen, lasse ich meine Hände kurzentschlossen unter sein Hemd gleiten.

Ich fahre seine definierten Muskeln nach und ich spüre, wie schnell sich sein Brustkorb hebt und senkt. Er keucht auf, als ich mit dem Zeigefinger an seinem Hosenbund entlang fahre.

Mein Gehirn hat sich mittlerweile verabschiedet. Ich schlinge ein Bein um seine Hüfte und spüre seine Erektion an meinem Unterbauch.

Seine Lippen sind mittlerweile bei meinem Mund angekommen und haben sich mit diesem vereinigt.

Seine Finger gleiten zum Saum meines Kleides und schieben es ein wenig nach oben. Seine Finger streichen ganz langsam über die Innenseite meines Oberschenkels. »Killian -«, bringe ich halb stöhnend hervor. Er hält inne. »Ich glaube, ich bin noch nicht soweit«, sage ich leise.

»Für Sex?«, fragt er. Ich nicke und spüre, dass ich rot werde. Er lächelt und sieht dabei so sexy aus, dass ich meine Aussage fast bereue. Er lehnt sich ein Stück zu mir vor und seine Lippen liegen direkt an meinem Ohr.

»Anna? Weißt du, dass man auch andere Dinge tun kann, als sofort Sex zu haben?«, raunt er. »Du musst mir ausschließlich sagen, bis wohin ich gehen darf. Willst du nur noch keinen Sex oder möchtest du auch noch nicht berührt werden?« Seine Stimme klingt sanft und ich spüre, dass mir mein Instinkt, wie immer sagt, dass ich lieber die Flucht ergreifen sollte, um alles so zu lassen, wie es ist. Doch tief in meinem Inneren spüre ich ein Verlangen, was darauf wartet, befriedigt zu werden.

Auch wenn die Angst, mich daran zu hindern versucht, lasse ich mich diesmal nicht von ihr leiten. Ich tue das, was ich will. Und was ich gerade will - mehr als alles andere - ist dem Verlangen nachzugeben. Also drücke ich meine Lippen erneut auf Killians und gebe ihm auf diese Weise meine Antwort.


A.N.:

Hey meine Lieben,
zwischen Anna und Killian scheint es ja nun heiß herzugehen. Denkt ihr, dass Killian, jetzt wo er von Annas Rettung durch Nash weiß, diesen doch noch akzeptieren wird? Über Feedback und Votes würde ich mich wie immer sehr freuen❤⭐

 Denkt ihr, dass Killian, jetzt wo er von Annas Rettung durch Nash weiß, diesen doch noch akzeptieren wird? Über Feedback und Votes würde ich mich wie immer sehr freuen❤⭐

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.
If You StayWo Geschichten leben. Entdecke jetzt