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>XXXTENTACION - SAD!<

Mir ist ein wenig unbehaglich zumute. Ich bin zwar schon bei Nash gewesen, aber trotzdem bin ich ein kleines bisschen aufgeregt. Ich verlasse das Treppenhaus und sehe, dass seine Tür am Ende des Flurs bereits geöffnet ist. Er lehnt lässig im Türrahmen.

Da ich ihm vorhin geschrieben habe und eben unten klingeln musste, damit ich überhaupt ins Gebäude kam, wusste er natürlich, dass ich kommen würde. »Na, Prinzesschen! Du hast es ja nicht lange ohne mich ausgehalten!«, sagt er schon, als ich noch im Näherkommen war. Ich verdrehe die Augen, muss aber grinsen.

»Keine Sorge, mein Aufenthalt wird nicht von allzu langer Dauer sein!«, erwidere ich und gehe an ihm vorbei in seine Wohnung. Er schaut auf mich herab und schließt die Tür hinter sich, als er sagt: »Das sagst du jetzt!« Der verführerische Unterton in seiner Stimme ist kaum zu überhören.

Ich seufze und sage schnaubend: »Das sage ich jetzt und das werde ich auch noch in wenigen Minuten sagen, wenn ich das Gebäude wieder verlasse!«

Er lacht und lässt sich neben mir auf der Couch nieder. »Naja, dann ist es natürlich von Vorteil, dass ich ein relativ großes Auto besitze!« Er blitzt mich herausfordernd an. Ich erröte augenblicklich und da ich nicht weiß, wie ich mich aus dieser Situation herauswinden soll, übergehe ich seine Aussage einfach.

»Also - kommen wir zu dem Grund, weshalb ich eigentlich hier bin«, sage ich ernst. Nash nickt und jegliche Herausforderung und Belustigung verschwindet aus seinem Blick. Er scheint bereit zu sein, mir zuzuhören. Also erzähle ich ihm von dem Einbruch und meinem Verdacht, wegen der Drogen, die er vertickt.

Erst scheint er völlig überrumpelt zu sein und lässt eine Reihe von Flüchen los, doch als ich die Sache mit den Drogen anspreche, wird er plötzlich still. Er wirkt gefasst und es scheint so, als wisse er genau, wovon ich spreche.

Ich runzle die Stirn und hake nach: »Du scheinst nicht allzu überrascht! Gibt es irgendwas, was ich verpasst habe?« Das kurze Zögern lässt mich aufhorchen. »Nein, dein Verdacht klingt plausibel!«, sagt er. Ich ziehe eine Augenbraue hoch. »Und?«

»Was und?«, fragt er. Dann steht er auf und geht in Richtung der Tür, die meiner Vermutung zu Folge zum Bad führt. Als er sie öffnet, wird mein Verdacht bestätigt. Er zieht eine Schublade auf und zieht etwas heraus. Von der Ablage im Flur holt er sich ein Feuerzeug und setzt sich mit diesem in der linken Hand und, wie ich jetzt erkenne, mit einem Joint oder Spliff oder was auch immer, in der rechten, wieder zu mir.

Er klemmt sich das Ding zwischen die Lippen und zündet es an. Er zieht den Rauch tief ein und pustet ihn dann ganz langsam wieder aus. Es ist offensichtlich, dass er nervös ist. »Warum hast du diesen Kram im Bad?«, frage ich, weil das die erste Frage ist, die sich mir gestellt hat. Ich huste als der Rauch zu mir rüber zieht.

»Damit ich es schnell im Klo runter spülen oder in den Abfluss stopfen kann, falls die Bullen mit einem Durchsuchungsbefehl vor meiner Tür stehen!«, erklärt er und nimmt einen weiteren Zug.

Ich mustere ihn von der Seite und beschließe ihn auf die Probe zu stellen, bevor ich ihn wieder auf dem vorherigen Thema festnagel. »Wenn ich dich fragen würde, ob ich auch mal darf, würdest du mir das Teil geben?«, frage ich. Er sieht mich gleichermaßen überrascht, als auch belustigt an.

»Ganz sicher nicht, Kleines!« Überrascht ziehe ich die Augenbrauen hoch. »Ach, und warum nicht?«, frage ich. Er sieht mir in die Augen und ich habe mal wieder das Gefühl in diesem schimmernden Blau zu ertrinken. Er klemmt den Joint an den Rand des Aschenbechers und wendet sich dann mir zu.

Ehe ich mich versehe, liegt seine Hand an meiner Wange und liebkost meine Haut bis er mein Kinn umfasst und es anhebt. Er zwingt mich somit, ihn erneut anzusehen, da ich seinem Blick zuvor nicht länger standhalten konnte. Ich halte instinktiv den Atem an. Mein Herz rast.

If You StayWo Geschichten leben. Entdecke jetzt