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>Era Istrefi - Bonbon<

Kurze Info vorab: Ich habe den Namen Alyssa zu Alli geändert, weil ich bemerkt habe, dass schon eine Alissa in der Story vorgekommen ist.

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Ich klingle. Erst habe ich nicht gewusst, wo ich hingehen sollte, doch meine Füße haben offensichtlich ein Ziel gehabt. Ich weiß einerseits, dass das hier das Dümmste ist, was ich in so einer Situation tun kann, doch andererseits ist es das einzige, was ich gerade will. Vielleicht ist das der Alkohol, der meinem Verstand das einredet und alles komplizierter macht, aber vielleicht auch nicht. Eigentlich interessiert es mich auch gar nicht.

Die Tür summt endlich und ich renne die Treppen hoch. Im vierten Stock angekommen, hämmere ich an seine Tür. Nash öffnet und sieht mich überrascht an. »Was willst du?«, fragt er kühl. Ich stoße ihn zurück und gehe einfach an ihm vorbei in seine Wohnung. Er scheint mir erst jetzt ins Gesicht zu sehen und fragt: »Was zur Hölle- Was ist passiert? Scheiße, weinst du?« Ich bin überrascht, dass seine Stimme plötzlich besorgt klingt.

Ich setze mich stumm auf seine Couch. Ich höre, dass sein Fernseher hinten bei seinem Bett läuft. Sonst ist es still in der Wohnung. Nash setzt sich neben mich. »Du hattest recht!«, sage ich schließlich tonlos, als die Tränen versiegt sind. »Womit genau?«, fragt er vorsichtig. »Killian betrügt mich! Aber weißt du, was das Schlimmste an dem Ganzen ist?«, frage ich und sehe ihm heute zum ersten Mal richtig ins Gesicht. Sein Auge ist seit dem letzten Mal abgeschwollen, aber es ist noch immer ziemlich dunkel verfärbt. Der Rest seines Gesichts sieht ebenfalls noch ein wenig angeschlagen aus. Er schweigt, aber ich weiß, dass er die Antwort auf meine Frage kennt.

»Genau! Ich kann es ihm nicht mal übel nehmen. Ich meine, wie könnte ich - gerade ich - mich so hoch stellen wollen, dass ich mich beschweren könnte. Ich bin kein Stück besser als er. Du-«, sage ich aufgebracht und stehe wieder auf. Mein Körper scheint sich nicht entscheiden zu können, was er gerade fühlen soll, doch Nash unterbricht mich, ehe ich mir darüber im klaren bin. Er steht ebenfalls auf, während er sagt: »Wenn du jetzt schon wieder hier bist, um mir Vorwürfe zu machen und mir zu sagen, was für ein Wichser ich bin, dann kannst du gleich wieder verschwinden! Darauf habe ich jetzt echt k-«

Weiter kommt er nicht, denn ich drücke meine Lippen auf seine. Ich brauche das jetzt, ich muss dieses berauschende Gefühl wieder spüren - habe ich nicht auch ein Recht darauf glücklich zu sein?

Für einen Moment befürchte ich, dass Nash mich wegstoßen wird, doch scheinbar war er einfach nur überrascht, denn nun erwidert er meinen Kuss.

Ich ziehe ihn so fest wie möglich an mich und spüre, dass jeder Zentimeter an dem sein Körper meinen berührt, in Flammen aufgeht. Ich lasse meine Zunge in seinen Mund gleiten und mir wird ein wenig schwindelig als seine, meine berührt.

Leise stöhne ich in den Kuss hinein, als seine Finger leicht über die nackte Haut, die zwischen Top und Hosenbund frei ist, streift. Er drängt mich zurück und ich spüre die kalte Wand in meinem Rücken.

Mit meinen Händen fahre ich unter sein Shirt. Ich lasse meine Finger über seinen definierten Bauch gleiten und streiche mit einem Finger am Saum seiner Jogginghose entlang. Sein gesamter Körper spannt sich an und er bringt mit rauer Stimme hervor: »Fuck, Anna. Bring mich nicht auf falsche Gedanken!« Seine Stimme klingt so verdammt sexy und so verführerisch, dass sie mir durch Mark und Bein geht und das vertraute Ziehen sich in meinem Unterbauch breit macht.

Ich ziehe seinen Kopf neben meinen Mund und hauche: »Und was, wenn genau das meine Absicht ist?« »Dann machst du mir zwar gerade ein verdammt verführerisches Angebot, was ich aber leider ausschlagen muss!«, flüstert er zurück und gibt mir einen kurzen Kuss neben mein Ohr.

If You StayWo Geschichten leben. Entdecke jetzt