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>Jaymes Young - Don't You Know<

Ich kuschle mich in Killians Arm. Im Fernsehen läuft irgendeine Talkshow zwischen Promis, der ich aber nicht aufmerksam folge. Ich habe die Augen geschlossen und versuche mich nur auf Killian zu konzentrieren. Er ist der Richtige.

Er ist zwar manchmal ziemlich aggressiv, aber die meiste Zeit ist er fürsorglich und lieb und einfach nur perfekt. Er dreht keine krummen Dinger, dealt nicht mit Drogen und er studiert und wird später wahrscheinlich mal einen guten Job haben. Er ist all das, was Nash nicht ist und er ist das, was ich immer wollte. Warum zur Hölle geistert Nash dann immer wieder durch meine Gedanken?

Ich öffne die Augen und sehe zu Killian hoch. Er streicht mir in gleichmäßigen Bewegungen über die Schulter und sein Blick liegt auf dem Fernseher. Vielleicht brauche ich einfach ein wenig mehr Motivation, um Nash zu vergessen!

Ich drehe meinen Kopf ein bisschen und meine Lippen streifen hauchzart über Killians Hals. Seine Muskeln spannen sich augenblicklich an und er senkt den Kopf ein kleines Stück. Ich winde mich nun aus seiner Umarmung und lasse mich auf seinem Schoß nieder.

»Wow, wo kommt das jetzt plötzlich her?«, fragt er überrascht, von meinem plötzlichen Stimmungswechsel, lächelt jedoch. Ich murmle gegen seine Halsbeuge: »Ich habe halt einfach gerade Lust darauf!«

Dann verteile ich zarte Küsse auf seiner Haut und beginne an einer Stelle leicht zu saugen. Killians Hände umfassen nun meine Taille und sein Atem geht schneller. Ich lasse von der Stelle ab und küsse mich in Richtung seines Kiefers.

Gleichzeitig beginne ich meine Hüfte auf seinem Schoß vor und zurück zu wiegen. Erst ganz langsam und als ihm ein gequältes Stöhnen entfährt, werden meine Bewegung fester und schneller. Ich lehne meine Stirn nun gegen seine und spüre seine Erektion hart gegen meine Mitte drücken. Mein Unterleib zieht sich vor Erregung zusammen. Seine Augen funkeln und rauben mir für einen Moment den Atem.

...würdest du schon nackt und stöhnend unter mir liegen... Ich presse meine Lippen fest auf Killians und versuche Nashs verfluchte Nachricht aus meinen Gedanken zu vertreiben. Ich spüre, dass ich langsam feucht werde und versuche mir einzureden, dass das einzig und allein an Killian liegt.

Seine Finger gleiten unter mein Oberteil und fahren langsam über meine Haut nach oben. Nashs Gesicht flackert vor meinem inneren Auge auf. Mein Atem geht schneller als Killians Daumen unter meinem BH entlang fahren.

Meine Finger gleiten zu Killians Gürtel und es dauert nicht lang, bis er offen ist. Killians Finger sind schon fast am Verschluss meines BHs und ich spüre, wie Nash seine Arme um mich legt. Höre seine Stimme in meinem Ohr und ich kann Killian und mir, das einfach nicht antun.

Ich ziehe mich zurück. »Warte, Killian!«, keuche ich. »Was ist los?«,fragt er ebenfalls, völlig außer Atem und sieht mich verwirrt an.

Ich kann nicht mit ihm schlafen, während ich an einen anderen denke.

»Ich - ich kann das nicht - ich dachte ich kann es schon wieder, aber -«, stammle ich. »Hey, ist schon gut. Ich weiß, dass ich mich nach dem letzten Mal scheiße benommen habe. Es ist ok! Mach dir keine Sorgen!«, sagt er und zieht mich fest an sich.

Ich erwidere die Umarmung, auch wenn mein schlechtes Gewissen mich fast umbringt. »Ich gehe mal kurz auf Klo, ok?«, sage ich leise. Er nickt und ich flüchte in das kleine Badezimmer. Ich schließe hinter mir ab und lasse mich auf dem geschlossenen Klodeckel nieder.

Ich spüre, wie mir die Tränen in die Augen steigen und frage mich, warum ich in letzter Zeit immer so viel heule.

Zum Glück schaffe ich es, mich schnell wieder in den Griff zu bekommen und gehe dann zu Killian ins Schlafzimmer zurück.

Ich lege mich neben ihn und wir sagen beide kein Wort mehr. Das Einzige, was man noch hört, sind die Stimmen aus dem Fernseher. Ich döse nach einer gefühlten Ewigkeit ganz langsam ein.

***

»Hey Alli! Warte mal! ALLIII!«, rufe ich durch den Gang, der momentan so gut, wie leer ist. Sonst hätte ich mich das wohl auch nicht getraut. Sie zieht einen Stöpsel aus dem Ohr und es sieht so aus, als würde sie die Musik auf ihrem Handy ausschalten. Sie bleibt stehen und wartet, bis ich sie eingeholt habe.

»Hey Anna«, sagt sie lächelnd. »Ich wollte fragen, ob wir mal wieder was zusammen machen wollen?«, sage ich nun. »Oh ja, gerne!«, stimmt sie begeistert zu. »Wir könnten zusammen feiern gehen! Heute Abend hat der Club bei mir um die Ecke auf! Wollen wir da rein?«, fragt sie aufgeregt.

Ich nicke. Auch wenn ich normalerweise nicht so unglaublich gerne auf Partys gehe, glaube ich, dass es mit ihr echt cool werden könnte.

»Schickst du mir die Adresse?«, frage ich sie dann. »Klaro!« Sie zückt ihr Handy erneut und tippt etwas ein. Einen Moment später vibriert mein eigenes kurz in meiner Hosentasche.

»Wann wollen wir denn los?«, frage ich. »Ich weiß nicht. Wollen wir noch vortrinken?« Ich zucke mit den Achseln. »Ich trinke eigentlich nicht so viel, aber von mir aus können wir uns trotzdem vorher schon treffen!«

»Sehr gut! Dann würde ich vorschlagen, dass du so gegen neun bei mir bist?«, meint sie. Ich nicke. »Dann sehen wir uns später!«, sage ich lächelnd und sie lächelt zurück.

Da ich heute keine weitere Vorlesung habe, beschließe ich direkt nach Hause zu gehen. Dilara hat mir heute Morgen, als ich noch bei Killian war, geschrieben, dass sie alle drei heute lange in der Uni bleiben und mich gefragt, ob ich einen Schlüssel mit habe. Hatte ich zum Glück.

Da ich jedoch mit Killian hergekommen bin, ist mein Auto zu Hause, weshalb ich mit dem Bus zu mir fahren muss.

Als ich ausgestiegen bin, ziehe ich meine Jacke ein wenig enger um meine Schultern und sehe nach oben. Es sieht verdammt stark nach Regen aus. Seufzend biege ich in unsere Straße ein und betrete das Wohngebäude. Ich gehe die Treppe hoch und runzle die Stirn, als ich nur noch ein paar Meter von unserer Tür entfernt bin.

Sie steht einen Spalt offen. Eigentlich ist das komplett untypisch, da Dilara normalerweise immer die Letzte ist, die die Wohnung verlässt und peinlich genau darauf achtet, dass die Tür nicht nur geschlossen, sondern auch abgeschlossen ist.

Vielleicht ist Alex ja doch schon zu Hause und hat sie nicht richtig zugemacht, als er wieder gekommen ist?

Trotzdem ist mir ein wenig mulmig zumute, als ich die Tür aufstoße.

A.N.:
Hey meine Lieben,
na was denkt ihr? Hat Alex die Tür aufgelassen oder interpretiert Anna die Situation ganz falsch? Was haltet ihr außerdem von ihrem Verhalten Killian gegenüber? Langsam scheint es schwer für sie zu werden, ihre Gefühle für Nash noch länger zu leugnen.
Ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen. Lasst mit gerne ein Vote und ein Feedback da.

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