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>Jess Glynne - I'll Be There<

Ich lege auf und lasse mich seufzend zurück auf mein Bett fallen. Clara weiß jetzt über alles Bescheid und ich bin froh, dass sie auf meiner Seite ist. Sie hat mir aber auch gesagt, wenn ich mit Killian glaube, glücklich zu werden, dann sollen wir uns bald wieder vertragen.

Ich habe trotzdem genau gehört, dass sie ihn nicht leiden kann. Das hat sie schon deutlich gemacht, als sie sich hier kennengelernt haben. Sie hat ihm von Anfang an, als er sich geprügelt hat und mich dann nach Hause bringen wollte, misstraut.

Es klopft und ich frage mich, warum meine Mitbewohner heute so aktiv sind. Vorhin, als ich mit Clara gesprochen habe, hat nämlich erst Katrin ihren Kopf in mein Zimmer gesteckt, um zu gucken, wie es mir geht und später kam auch Dilara nochmal. Sie scheinen sich wegen Killians und meines Streites, echte Sorgen um mich zu machen. Irgendwie finde ich das aber auch echt süß von ihnen.

»Was gibt's?«, frage ich und sehe zur Tür. Diese öffnet sich erneut und entgegen meiner Erwartung kommt nicht Alex herein. Jetzt weiß ich auch, wer geklingelt hat, als ich kurz davor war, das Telefonat zu beenden.

»Nash? Was machst du hier?«, frage ich ihn entgeistert. Dieser wendet den Kopf zur Seite und spricht mit jemanden, der noch hinter der Tür steht.

»Siehst du? Ich habe ja gesagt, dass wir uns kennen!« Alex steckt nun den Kopf herein: »Du kennst diesen - Typen also wirklich?«, fragt er an mich gewandt und lässt seinen Blick über Nashs Tattoos wandern und auch über sein sonstiges eher spezielles Aussehen. Hätte er noch die ganzen Verletzungen von den letzten Malen in seinem Gesicht gehabt, dann hätte Alex ihn sicher nicht reingelassen.

Ich nicke und Alex scheint erleichtert darüber, dass er offensichtlich keinen Fremden ins Zimmer gelassen hat. Dann geht er und schließt die Tür hinter meinem Besucher.

Nash schlendert lässig auf mich zu und zieht die Nase kraus. »Hier riecht es ganz stark nach Sex, Kleines! Du solltest ein Fenster öffnen!«

Ich spüre, dass ich erröte und er lacht. »Was tust du hier?«, frage ich ihn, wie eben schon. Nash sieht sich neugierig in meinem Zimmer um. Dann kommt er zu mir ans Bett. Ich weiß nicht, was ich davon halten soll, dass er sich neben mich aufs Bett setzt, also ergreife ich kurzer Hand die Flucht.

Ich stehe auf und gehe zum Fenster, um dieses zu öffnen. »Du hast nicht auf meine Nachricht geantwortet und ich habe gesehen, dass du sie gelesen hast. Danach hab ich dir noch ein paar Mal geschrieben, aber du bist nicht mehr online gekommen. Jetzt weiß ich ja auch wieso!«, sagt er schelmisch grinsend.

Ich verdrehe die Augen und sage: »Na, dann trennen sich jetzt wohl unsere Wege!« Ich versuche meine Stimme vollkommen ausdruckslos klingen zu lassen. Nash dreht sich zu mir um und fragt lachend: »Wieso? Glaubst du, weil du keine Jungfrau mehr bist, lass ich dich jetzt in Ruhe?«

Ich werde erneut rot und zucke mit den Schultern, weil es genau das war, was ich angenommen hatte. »Ach, Prinzesschen. So leicht wirst du mich nicht los, tut mir leid. Wenn du dich erinnerst - ich hatte schon Interesse an dir, bevor ich wusste, dass du noch unschuldiger bist, als du ohnehin schon aussahst!«

Ich traue mich nicht zum Bett zurück zu gehen, also setze ich mich stattdessen lieber auf meinen Schreibtischstuhl. Nash nimmt diese Geste natürlich wahr, kommentiert sie jedoch überraschenderweise nur mit einem wissenden Grinsen.

»Also - wo ist dein Liebhaber?«, fragt er schließlich. Ich sage schnell: » Zu Hause - denke ich!« Nash zieht die Augenbrauen hoch und steht vom Bett auf. »Wie? Ist er gar nicht zum Frühstück geblieben?«

»Nein«, sage ich kurz angebunden. Nash geht vor mir in die Hocke und setzt zum Sprechen an, doch dann hält er inne. Sein Blick fällt auf meine Oberarme. Seine ganze Mimik verändert sich auf einen Schlag. Er wirkt angespannt und irgendwie wütend.

If You StayWo Geschichten leben. Entdecke jetzt