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>BTS - Fake Love<

Ich kneife meine Lider augenblicklich wieder zusammen, als ich bemerke, dass mir das Sonnenlicht durchs Fenster direkt ins Gesicht scheint. Ich frage mich, ob ich gestern Abend vergessen habe meinen Rollladen zuzumachen.

Seufzend drehe ich mich auf die Seite und vergrabe mein Gesicht an der Brust der Person neben mir-

Moment! Eine Person neben mir?

Mit einem Schlag blitzen die Bilder von der vergangenen Nacht vor meinem inneren Auge auf. Oh Gott, was habe ich nur getan? Habe ich Nash wirklich darum angefleht Sex mit mir zu haben?

Ich reiße die Augen erneut auf, als mir bewusst wird, wer dann die Person neben mir ist. Tatsächlich - ich liege, neben dem noch friedlich schlafenden Nash, auf der schmalen Couch. Einer seiner Arme liegt unter meinem Nacken, die andere ruht auf meiner Hüfte. Ich versuche jegliche Gefühlsregung, die diese Berührung auslöst, zu unterdrücken. Auch unsere Beine sind ineinander verknotet.

Scheinbar haben wir uns in der Nacht automatisch zusammengedrängt, damit keiner von der Couch fällt. Ich spüre seine warme Haut an meinen Beinen und erneut versuche ich dem unerwarteten Gefühl von Geborgenheit zu entkommen.

Ich ziehe vorsichtig mein eines Bein zwischen seinem hervor und das andere, von seinem Bein runter. Ich sehe zu ihm hoch und zucke zusammen, als sich unsere Blicke kreuzen. »Wieso hast du nicht gesagt, dass du wach bist? Dann hätte ich das hier beschleunigen können!«, sage ich und nicke in Richtung unserer Beine. Er grinst und fährt sich durch die Haare. Ich muss schlucken und wende den Blick kurz ab.

»Vielleicht wollte ich es ja herauszögern«, schnurrt er, aber ich höre das unterdrückte Lachen in seiner Stimme. »Nash, ich - also das was gestern Nacht passiert ist – naja, das tut mir alles so leid und es ist mir so unsagbar peinlich. Ich wollte nicht-«

»Shh«, sagt er und drückt mir einen Finger auf die Lippen. »Anna, du brauchst dich für nichts zu entschuldigen! Ich verstehe das schon. Du warst verletzt und brauchtest Ablenkung und ich bin nun mal da und du weißt, was ich von dir will! War doch also klar, dass du zu mir kommst!«, sagt er trocken und jeder Funke Verletztheit, den ich gestern Nacht noch zu hören geglaubt habe, ist aus seiner Stimme verschwunden.

Scheinbar habe ich mir das wirklich nur eingebildet. »Aber, wieso hast du dann nicht - du weißt schon - die Chance ergriffen?«, frage ich leise und schaue peinlich berührt auf meine Hände. In meinem Kopf klangen die Worte nicht so unangenehm.

Nash lacht nur: »Hab ich dir doch gestern Abend schon gesagt. So und ich denke du solltest jetzt langsam nach Hause gehen. Ich habe noch was vor!«, sagt er plötzlich. »Oh, ja - klar!«, sage ich schnell und stehe auf. Plötzlich komme ich mir dumm und albern vor. Was tue ich hier überhaupt? Ich fühle mich, wie sich seine Betthäschen, die er gewiss hat, fühlen müssen, wenn sie morgens rausgeschmissen werden.

Ohne ins Bad zu gehen und ohne einen Blick in den Spiegel zu werfen, taumle ich noch ein wenig schlaftrunken zur Tür. Jetzt, wo ich stehe, merke ich, dass mir speiübel ist. »Vielleicht sieht man sich ja nochmal. Danke für alles!«, sage ich über die Schulter hinweg und verlasse seine Wohnung, ohne abzuwarten, ob er noch was zu sagen hat.

Ich will mich gerade von der Tür wegdrehen, da fällt klirrend ein Schlüssel zu Boden. Ich fahre herum und für einen Moment habe ich das Gefühl, dass die Welt stehen bleibt. Ich sehe Killian an und er sieht mich an. Wir beide sind geschockt einander hier zu sehen.

»Was - was zur Hölle machst du hier? Scheiße, ich habe mir verdammte Sorgen gemacht, weil du plötzlich weg warst und als ich dich heute morgen angerufen habe, ist wieder nur deine Mailbox rangegangen und dann habe ich Alex angerufen und als der mir gesagt hat, dass du gar nicht nach Hause gekommen bist, habe ich fast einen Herzinfarkt bekomme. Camille ist nicht an ihr Scheißhandy gegangen und ich wollte gucken, ob du vielleicht bei ihr - aber scheiße, wo kommst du überhaupt her? Wer zum Teufel wohnt da?«, fährt Killian mich an.

»Ich- «, setze ich an, doch er scheint mir gar nicht zuhören zu wollen. Er geht einfach an mir vorbei und klopft energisch an Nashs Tür. »Killian, nein, warte!«, sage ich noch und will ihn zurück ziehen, doch da öffnet Nash schon die Tür.

»Anna, hast du was-? Oh«, kommt es von Nash. Ich sehe, wie Killian die Hände zu Fäusten ballt. Langsam dreht er sich zu mir um. Ich sehe die Wut, die er offensichtlich nur schwer im Zaum halten kann in seinen Augen lodern. »Sag mir, dass das jetzt nicht wahr ist! SAG MIR VERDAMMTE SCHEIßE NICHT, DASS ICH MICH VOR SORGEN GEQUÄLT HABE, WÄHREND DU DICH VON DIESEM WICHSER HAST FICKEN LASSEN!«, brüllt Killian mich an und ich spüre, wie die Tränen wieder hochkommen. Aber gleichzeitig werde ich auch unglaublich wütend. Ich weiß nicht, ob ich schon mal jemanden so angeschrien habe, wie Killian im nächsten Moment.

»Was zur Hölle schreist du mich jetzt an? Keine Sorge! - Ich habe mich nicht von ihm ficken lassen! Ich habe hier nur übernachtet, weil ich gestern Nacht völlig fertig war, weil ICH DICH UND LEA GEHÖRT HABE! DU LABERST MICH VOLL, DASS DU SOLCHE ANGST HAST, DASS ICH WAS MIT NASH AM LAUFEN HABE? UND DANN BIST DU AUCH NOCH SO DREIST MICH ANZUBRÜLLEN, WENN ICH AUS SEINER WOHNUNG KOMME, OBWOHL DU- GENAU DU - DOCH GESTERN ABEND WAS MIT EINER ANDEREN HATTEST!«, schreie ich zurück. Die Tränen kennen mittlerweile kein Halten mehr.

»Scheiße nochmal, Anna! Glaubst du im Ernst, dass ich so dafür gekämpft habe mit dir zusammenzukommen, dass ich das für eine schnelle Nummer mit Lea wegwerfe? Bryan hilft mir manchmal aus der Scheiße! Wenn sie zu anhänglich wird, dann hat er was mit ihr und lässt sie denken, dass ich das war. Dann gibt sie meistens ein paar Tage oder Wochen Ruhe. Ich würde nie wieder was mit ihr anfangen, vor allem nicht, weil ich jetzt mit dir zusammen bin!«

Mit jedem seiner Worte wird der Schuldgefühl-Haufen, der sich in mir aufgebaut hat, ein Stück größer. Verdammt, aber wie konnte ich denn sowas auch ahnen?

»Vertraust du mir wirklich so wenig? Und warum gehst du in so einer Situation dann ausgerechnet zu ihm?«, fragt er sichtlich enttäuscht und verletzt. Ich fühle mich gerade, wie der schlechteste Mensch auf Erden.

Ich sehe zu Nash, der sich in den Türrahmen gelehnt hat und uns schweigend zuhört. Er erwidert meinen Blick. »Ich glaube, wir sollten das nicht hier besprechen!«, sage ich, wieder an Killian gewandt.

Er nickt, dann dreht er sich um und geht Richtung Treppenhaus. Ich laufe ihm hinterher, obwohl ich wahnsinnige Angst habe, was jetzt gleich noch kommt und wie ich ihm das alles erklären soll.

A.N.:
Hey meine Lieben,
Sorry für die lange Wartezeit, aber ich musste das ganze Wochenende arbeiten und hatte nebenbei so viel mit der Schule zu tun, weshalb ich nicht zum Schreiben gekommen bin. Ich hoffe euch gefällt das Kapitel und ihr lasst mir ein Sternchen da. Wen favorisiert ihr eigentlich momentan? Eher Killian oder eher Nash?

 Wen favorisiert ihr eigentlich momentan? Eher Killian oder eher Nash?

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If You StayWo Geschichten leben. Entdecke jetzt