Der Vater meiner Kinder

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"Sara, Tahir hat mir erzählt das du Granit gesehen hast." Sagte er ruhig, als er diesen Namen sagte kam in mir die Wut auf mich selbst und auf ihn hoch. Ich fing an zu schwitzen und das Lächeln ging weg. Ich sah ihn emotionslos an.
"Sara gehts dir gut?" Fragte er mich und hielt mich mit seinen Händen an meiner Schulter fest.
"J...ja." Fing ich aus dem nichts an zu lachen. Sein Gesichtsausdruck zog sich zusammen.
"Ok...dir gehts nicht gut..." sagte er nach einer Pause.
"Doch...doch..mir gehts gut bitte glaub mir." Sagte ich traurig und versuchte ihn zu überzeugen.
"Du hängst an ihn und du hast ihn mit njomza gesehen, das ist dir zuviel geworden, ich kann es nicht fassen, dass du noch immer an ihn hängst, obwohl ich soviel es versuche!" Redete Lutrim.
"Nein...nein..." schüttelte ich meinen Kopf.
"Was hast du mit deiner Hand gemacht?" Fragte er mich streng.
"Ich..ich hab mich verletzt." Sagte ich traurig und starrte es an. Er nahm vorsichtig den Verband ab und sah die ritzstellen. Er fuhr mit seiner Hand über sie. Ich zischte, weil es weh tat.
"Psshhhtt." Sagte er und ließ meine Hand los, ich sah es ihn an, dass sein Blick kalt wurde. Er ging durch die Tür und fing an zu weinen. Ich hörte wie er meine Mutter anrief und paar Minuten später kam sie auch.
"Sara gehts nicht gut." Hörte ich Lutrims stimme sagen.
"Was hat sie denn?" Fragte meine Mutter desinteressiert.
"Sie ritzt sich." Sagte meine Lutrim.
"Schon wieder?" Fragte meine Mutter genauso desinteressiert.
"Wenn sie nicht mehr will dann soll sie sterben, lass sie." Hörte ich Ihre Stimme sagen. Meine Hände fingen an zu zittern und meine Tränen hörten nicht auf.
"Wieso schon wieder?" Fragte Lutrim.
"Als sie jung war, hat sie es auch gemacht, wenn sie geschlagen worden ist, anstatt sich umzubringen tut sie sowas." Sagte sie und ja sie hatte recht. Ich traute mich nicht mich umzubringen, ich hatte eine zu große Angst, Angst vor Gott.
"Hast du dich nie gefragt, warum sie nicht redet, wenn sie bei uns ist? Sie hat Angst, Angst etwas falsch zu machen, Angst ihre Meinung zu sagen." Sagte sie wieder und pustete den Rauch aus von der Zigarette.
"Ich wusste, dass sie geschlagen worden ist, aber so brutal nicht." Ich bekam kaum Luft und hielt mit meiner Hand meine Ohren zu, ich wollte mich nicht daran wieder zurück erinnern. Ich ging ins Schlafzimmer und schloss die Tür ab. Ich nahm erneut die Klinge und setzte an.
"Los, bring dich um." Flüsterte etwas mir ins Ohr.
"Was hast du schon in deinem Leben, deine Eltern hassen dich, du hast den einzigen Mann verloren, der dir was bedeutete hat und jetzt weinst du wie ein Häufchen Elend." Flüsterte mir etwas erneut zu. Ich schüttelte meinen Kopf und senkte es.
"Denkst du, dass du in den Himmel kommst? Überleg mal was du alles in deinen Leben gemacht hast?" Ich hielt es nicht mehr aus und fuhr über meine pulsender noch mal drüber, es wurde immer tiefer und tiefer. Das Blut beruhigte mich und es sorgte dafür, dass es mir besser ging. Es sorgte dafür, dass ich mich glücklich fühlte. Ich vergaß alles, als ob nichts geschehen war.

Der Vater meiner Kinder (3)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt