Die Entscheidung und zu viele Informationen

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Annas Sicht:

Dr. Archer: "Bei einer Lebensspende müssen nur 30 Prozent deiner Leben transplantiert werden. Dieser Anteil wächst dann bei Shawn zu einer vollständigen Leber heran. Du hättest danach auch keine Einschränkungen. Also würdest du Shawn einen Teil deiner Leber spenden?"

Ich war völlig perplex. Fassungslos. So viele Fragen gehen durch meinen Kopf. Was ist wenn was schief geht? Was ist wenn Shawn danach trotzdem nicht aus Koma aufwacht? Was ist wenn meine Leber aus irgendwelchen Gründen doch nicht passt?  Aber wenigstens die Frage des Arztes konnte ich eindeutig beantworten. Denn ich liebe Shawn und werde alles dafür tun, dass er wieder gesund wird. Ihn zu verlieren wäre für mich das schlimmste. 

Anna: "Ja wenn das ihm hilft."

Dr. Archer: "Zuvor muss ich mit dir aber noch um die Risiken sprechen. Des Weiteren müssen wir vereinbaren was passiert wenn die OP nicht den gewünschten Erfolg bringt. Damit meine ich wenn er danach beispielsweise nur durch Geräte am Leben gehalten werden kann. Anna ich weiß das ist sehr viel auf ein Mal, aber du musst diese Entscheidungen treffen, da du seine Bevollmächtigte bist. Deshalb gebe ich dir am besten sämtliche Informationen und Formulare mit. Du liest dir das am besten heute noch in Ruhe durch und füllst alles aus. Falls trotzdem noch Fragen da sind kannst du morgen einfach zu mir kommen."

Ich weiß nicht was ich sagen soll. Warum muss ich all die Entscheidungen treffen? 

Dr. Archer führt mich aus seinem Büro und verabschiedet sich von mir. Völlig durcheinander und erschöpft setze ich mich dann auf den Boden vor seinem Büro. Niemand kann mir helfen all die Entscheidungen zu treffen. 

Folgendes müsst ihr nicht lesen. Wer trotzdem Interesse hat darf es natürlich!

Informationsblatt für die Leberspende:

Risiken für den Spender:

Bei einer Leber-Lebendspende hängt das Risiko für den Spender davon ab, wie groß der entnommene Leberteil ist und welcher Leberlappen transplantiert wird: Je mehr von der Leber entfernt wird, desto wahrscheinlicher sind Komplikationen. Grundsätzlich können bis zu 60 % der Leber entfernt werden (in manchen Fällen bis zu 70 %). Die Ärzte des Transplantationszentrums werden vor der Transplantation genau untersuchen, wie viel Lebergewebe beim Spender entnommen werden kann, ohne dass für ihn ein Leberversagen droht, und ob dieses Volumen für den Empfänger ausreicht. Um abzuschätzen, wie groß die Leber ist und ob sie anatomisch passend ist, wird eine sogenannte Volumetrie der Leber durchgeführt.

Für erwachsene Empfänger (> 65 kg) muss der größere, rechte Leberlappen gespendet werden. Hierbei kann es etwas häufiger zu Komplikationen kommen. Nach der Transplantation haben die Spender nahezu immer vorübergehend eine zu geringe Leberleistung („Leberinsuffizienz"). Der verbliebene Leberrest passt sich jedoch schnell an die neue Situation an – er vergrößert sich und erreicht nach einigen Wochen wieder eine normale Leberfunktion. Es versterben dennoch trotz aller Sicherheitsmaßnahmen bis zu 0,5 % der Spender, also 5 von 1.000 bzw. 50 von 10.000, infolge der Operation [5].

Andere Komplikationen, wie z. B. undichte Stellen in den Gallengängen oder Infektionen, treten bei etwa 13 % aller Leber-Lebendspender in den ersten Wochen nach der Organentnahme auf [6]. Diese Komplikationen können jedoch behandelt werden, so dass sie meist nicht zu bleibenden Schäden führen. Langfristig leiden manche Patienten unter gelegentlichen Schmerzen im Bereich der Narbe oder im Oberbauch, bei einigen kommt es zur Bildung einer Narbenhernie („Aussackung" des Bauches im Bereich der Narbe).

Für die Empfänger gelten die gleichen Risiken. Hinzu kommt die Gefahr der Abstoßung.

Man unterscheidet eine hyperakute innerhalb weniger Stunden nach der Transplantation, eine akute (frühe) innerhalb der ersten drei Monate und eine chronische (späte) Abstoßungsreaktion der Leber.

My Boyfriend? Shawn Mendes FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt