Annas Sicht:
Am nächsten Tag:
"Ich habe so gehofft, dass dir das nicht passiert. Das Kind zu verlieren, ist das schlimmste Gefühl." sagte Shawns Mum während ich bei ihr auf dem Sofa saß. Wir hielten es in unserer Wohnung einfach nicht mehr aus, obwohl wir erst seit 5 Stunden aus dem Krankenhaus raus sind. Shawn ist noch etwas für die Beerdigung kaufen gegangen, doch ich hatte keine Kraft dafür. "Eine gute Freundin von mir hat das auch durch gemacht. Sie hat eine schwere Zeit hinter sich. Es ist grausam, dieser Schmerz." während Karen diese Worte aussprach, sammelten sich Tränen in ihren Augen. Mir lief ein kalter Schauer über den Rücken und obwohl ich mit einer Decke eingewickelt auf der Couch saß zitterte ich. "Ich weiß es gibt gerade keinen Trost, aber ich weiß, dass du irgendwann wieder glücklich sein wirst." sagte sie und streichelte mir zärtlich über mein Haar. "Danke Karen." flüsterte ich. Sie nickte und drückte mich.
Ein Schlüssel wurde ins Schloss gesteckt, Shawn kehrte von seinem Spaziergang zurück. Er hatte einen Gegenstand in der Hand, welcher von einem schwarzen Tuch umhüllt wurde. "Hey" grüßte er leise und kam auf uns zu. "Ich habe, den hier ausgesucht." sagte er und zog die Verhüllung weg bevor er das hölzerne Stück auf den Couchtisch stellte. Es war ein hölzerner Sarg, als wäre er für eine Puppe gedacht, kaum größer als ein Schuhkarton. Voller Widerwillen betrachtete ich ihn. Es ist die letzte Ruhestätte für unseren kleinen Sohn Niall. Den Namen haben wir heute früh uns ausgesucht. Langsam lies ich meine Finger über die verschnörkelten Schnitzereien und Holzmasern streifen. "Schön" flüsterte ich. In diesem Moment kamen mir meine Vorstellungen in den Kopf. Eigentlich sollte Niall jetzt in der Wiege liegen und ruhig schlafen. Vielleicht würde er aber auch gerade schreien, weil er genauso so viel Hunger hat wie ich.
Zwei Tage später:
Bevor der Sarg nach draußen getragen wurde, trat ich nochmals vor allen Trauergästen in die Kirche. Es war meine Wunsch gewesen, diesen Moment alleine zu erleben. Shawns Nähe hatte ich die letzte Zeit deutlich vermieden, einfach weil ich sie nicht mehr ertragen konnte. Meine Schritte hallten durch das Gebäude, als ich mich langsam dem Sarg näherte. Ein Kranz aus weißen Rosen schmückte ihn. Zärtlich strich ich über das Holz, während der Duft der Blumen sich in meine Nase schlich. Schließlich lies ich mich auf die Knie sinken. Ich knie einfach auf dem kalten Stein. Das Gefühl als würde mir jemand direkt in die Magengrube schlagen zerfetzte mich seelisch. Die Beruhigungsmittel, welche der Arzt mir verschrieben hatte, halfen nur gegen den körperlichen Schmerz, betäubten meine Sinne, aber der Schmerz schaffte es dennoch meinen schützenden Mantel zu zerstören. "Mein Schatz" schluchzte ich, "Ich weiß nicht, wieso du nicht bei uns sein kannst, wieso du nicht die Chance bekommen hast zu leben. Es tut mir so unendlich leid. Ich würde alles für dich geben. Es tut mir so leid, mein Engel. Es tut mir so unfassbar leid. Ich werde dich immer in meinem Herzen tragen."
Plötzlich legte sich eine Hand auf meine Schulter. Völlig in meinen Gedanken muss ich nicht mitbekommen haben wie jemand zu mir kam. "Bist du langsam soweit Anna?" fragte Shawn vorsichtig und voller Rücksicht. Doch was immer er tat, ich fühlte mich nicht gut genug für ihn. Wenn ich nicht seine Freundin wäre, wäre er jetzt glücklich. Er trug einen schwarzen Anzug, an dem eine weiße Rose angesteckt war. Er reichte mir seine Hand und half mir auf die Beine, dabei vermied ich jeglichen Blickkontakt. Er zog mich in eine Umarmung, doch auf einmal konnte ich seinen Duft nicht mehr ertragen und löste mich von ihm. "Anna wir schaffen das. Wir sind stark. Du und ich." Seine Stimme ging mir bis in mein Mark. Was ist wenn ich nicht stark bin? "Wir halten einander fest." sagte er bestimmt. Was ist wenn ich das nicht mehr kann?
Shawns Sicht:
Ich vermisse Annas Nähe. Es ist als hätte ich nicht mehr nur mein Kind verloren, sondern Anna gleich mit. In Gedanken ist sie nie bei mir wenn ich mit ihr rede. Dabei möchte ich ihr doch nur den Schmerz nehmen. Einfach alles gut werden lassen. Während der ganzen Trauerfeier spürte ich wie sie versuchte nicht in meine Augen zu schauen. Sie versuchte mich nicht zu berühren. Doch gerade jetzt hätte ich sie gebraucht. Mein Herz leidet nicht mehr nur dem Verlust von Niall, sondern auch noch unter Distanzierung von Anna. Wird es je alles wieder gut?
Hey.
Ich weiß momentan ist die Geschichte sehr traurig. Manchmal ist es merken viele Menschen leider erst zu spät, wieviel ihnen eine Person bedeutet hat. Wie sehr sie jemanden vermissen. Der Schmerz wird dir nie genommen.
Manchmal hast du jemanden verloren, bevor du ihn kanntest. Er stirbt bevor ihr Zeit miteinander verbringen konntet. Der Schmerz wird dir nie genommen.
Liebe Grüße
Julia
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My Boyfriend? Shawn Mendes Fanfiction
FanfictionMein Name ist Anna und ich studiere Musik am College in Toronto. Eigentlich verlief mein Leben ganz normal, doch unerwartet traf ich Shawn Mendes, den Weltstar. Allerdings erkrankt Shawn unheilbar.... Gibt es eine Zukunft für die beiden? Kann man S...