Annas Sicht:
Right now I Need a miracle' Kann das alles nur ein Traum sein? Mein Herz zerbricht in jeder Sekunde mehr. Unser Junge fehlt mir jetzt schon, obwohl ich ihn noch nie im Arm hatte. All die schönen Augenblicke, Shawns strahlende Augen bei dem Gedanken an unser Kind sind nur noch Erinnerungen, Vergangenheit. Eine vorgestellte Zukunft die nie Realität werden wird. Der Schmerz der von meinem Bauch kommt mir nur halb so schlimm vor wie der seelische Schmerz.
Der Arzt verabreichte mir eine Spritze um Wehen herzuleiten. Ich soll das Kind trotz allem natürlich zur Welt bringen. Der seelische Schmerz war nach wie vor viel größer als der körperliche. Ich verabschiedete mich während der Geburt von einem Teil meines Bewusstseins. Ansonsten hätte ich es wohl kaum ausgehalten. Trotzdem prasselte der Schmerz wie Regentropfen auf mich herunter. Es fühlt sich an, als würde ich in einem endlosen Meer aus Schmerzen schwimmen.
"Jeden Moment kommt der kleine." sagte die Hebamme voller Motivation. Doch ich konnte ihre gute Laune überhaupt nicht nachvollziehen. Wie auch? Shawn strich durch meine Haare und versuchte mich durch seine Worte zu beruhigen. Doch sie brachten dieses Mal einfach nichts. Ich konnte seine Berührungen nicht mehr ertragen und drehte mich weg.
Das Baby kam auf die Welt. "Schauen Sie Ihren Sohn an." sagte die Hebamme. Doch ich konnte nicht. Die weiße Wand war viel besser, löste nicht so traurige Gedanken aus. "Er schreit nicht." sagte ich schluchzend. Die Tränen überkamen mich aufs neue. Die Hebamme legte mir unseren Jungen vorsichtig auf die Brust. Mein Schluchzen wurde immer mehr und streichelte den Kleinen. Küsste ihn vorsichtig immer in der Hoffnung, dass er seine Augen aufmacht. Doch es geschah nicht. Er sah so aus, als würde er friedlich schlafen. Ich dachte sogar ein Lächeln auf seinen Lippen zu erkennen. "Er ist so wunderschön" flüsterte ich. Für einen Moment verspürte ich die große Liebe zu ihm, die allerdings nach ein paar Minuten wieder von dem gewaltigen, fast unendlichen Schmerz übertönt wurde. Ich spürte sein leichtes Gewicht, seine zarte Haut in meinen Händen. Er war mir so nah und doch unendlich fern. Wie ist das möglich?
"Möchtest du ihn halten?" fragte ich Shawn.
"Hallo kleiner Mann." sagte Shawn süß, doch gleichzeitig lag soviel Schmerz in seiner Stimme. Er hielt ihn und betrachtete ihn, wie das wertvollste was er je gesehen hat während er leise eine Melodie summte. Wie oft war dieses Bild schon in meinem Kopf aufgetaucht? Doch es war nur für den Moment. In seinen Adern fließt kein Blut, in seine Lunge kommt kein Sauerstoff, sein Herz schlägt nicht.
Die Hebamme nahm das Baby und zog es an. Shawn verlies den Raum um seine Familie zu informieren. Völlig in Trance bekam ich nicht mit, wie seine Eltern und seine Schwester das Zimmer betraten.
"Anna es tut mir unendlich leid. Es tut mir so leid." sagte Karen mit kehliger Stimme. Ich schaute mir den Kleinen nochmals an und versuchte mir sein Gesicht Millimeter genau einzuprägen. Es war mir egal, wer bei mir war, wer Blumen brachte oder mit mir redete. Nur unser Sohn zählte.
Shawn sprach mit abgehackter, fetziger Stimme. Doch ich nahm seine Worte nicht wahr. Ich konnte ihn einfach nicht ertragen. Ich konnte nicht einmal seine Familie anblicken als sie wieder gingen. Ich hielt mein totes Kind in den Armen. Inzwischen war seine Temperatur kälter und seine Haut blasser. Der Tod zeigte immer mehr und mehr sein Gesicht. Doch ich konnte den Blick nicht von ihm abwenden, diese Liebe welche ich zu ihm verspüre ist anders, so gegenwärtig und doch ich werde sie ihm nicht lange zeigen können.
Shawn legte sich vorsichtig neben mich in das Krankenhausbett. Er küsste meine Wange, wobei ich kurz wieder die Schmetterlinge im Bauch verspürte. Seine Finger strichen sanft über seine kleinen Ohren, stupsten an der Nase und strichen über seinen Kopf. "Er ist so unfassbar perfekt."
"Ich begreife es einfach nicht." meine Stimme zeigte keinen Ausdruck. "Wieso lebt er nicht? Ich habe alles kaputt gemacht"
"Ich weiß es nicht.", Shawn senkte seinen Blick und sackte in sich zusammen.
Shawns Sicht:
Ich fühlte mich schuldig, weil ich keine aufmunternden Worte mehr finden konnte. Ich weiß nicht wie es ist, die Mutter eines toten Kindes zu sein. Ich weiß nicht, wie sich Anna gerade fühlt. Doch es ist schrecklich. Als hätte man etwas von mir amputiert. Als würde etwas fehlen. Er gibt keinen Ton von sich. Seine Haut ist so kalt, dass mir jedes Mal ein kalter Schauer über den Rücken läuft. Ich wusste nicht wie ich mit dem Schmerz in meinem Herzen umgehen soll. Wie soll ich es je verkraften?
Dieser Moment würde sich in meinen Gedanken immer wieder wiederholen. Es ist als ob sich mein schlimmster Albtraum, jede Sekunde neu abspielt. Als wäre ich in einem Gefängnis, eingeschlossen von der Trauer ohne Ausweg. Es gibt keinen Schlüssel, der die Situation erträglicher macht. Die Trauer lastet auf meinen Schultern wie eine Last, die immer schwerer wird. Wie gerne hätte ich ihn groß werden gesehen.
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My Boyfriend? Shawn Mendes Fanfiction
FanfictionMein Name ist Anna und ich studiere Musik am College in Toronto. Eigentlich verlief mein Leben ganz normal, doch unerwartet traf ich Shawn Mendes, den Weltstar. Allerdings erkrankt Shawn unheilbar.... Gibt es eine Zukunft für die beiden? Kann man S...