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P.o.v. Taehyung

Ich öffnete meine Augen erst wieder, als ich bemerkte, wie Junior zwar zuerst diesen Kuss erwiderte, wir dann jedoch beide gleichzeitig auseinander fuhren. Er blickte mir geschockt in die Augen und ich musste mindestens genauso perplex zurückgeblickt haben. Was fiel mir nur ein ihn so zu überfallen?

»Oh Gott, das tut mir so leid, Junior, ich-«

»Nein, schon gut, kein Problem, wirklich. Ich weiß, was du.. also.. ich kenne das Gefühl, sich durch wen anders ablenken zu wollen. Aber ich kann das nicht mehr tun, tut mir wirklich leid.«

Ich hatte mit allem gerechnet. Dass er unendlich sauer auf mich wäre und mir unzählige schlimme Sachen an den Kopf werfen würde — sich sogar vor mir ekeln würde und mich dann einfach allein hier sitzen lassen würde. Doch dass er so damit umging und sich sogar selbst in meine Situation hineinversetzen konnte hatte ich nicht erwartet. Seine Worte beruhigten mich sehr und ich konnte etwas erleichtert aufatmen.

Mit offenem Mund sah ich ihn an und wusste nicht so recht, was ich darauf sagen sollte, jedoch versuchte ich es trotzdem, da etwas an seiner Wortwahl Fragen in mir aufwarf.

»Du kennst das Gefühl?«, platzte es einfach aus mir heraus. Ihm ging es wohl wirklich genauso wie mir — irgendetwas schien ihn zu beschäftigen.

»Ich meine damit mir geht es so wie dir. Auch ich bin verliebt, Taehyung. Und das wohl mindestens genauso hoffnungslos, wie du es bist.«, antwortete er auf meine Frage und brachte kurz meinen Atem zum Stocken. Woher wusste er, dass ich mich verliebt hatte? Naja, wenn verliebt überhaupt das richtige Wort für das war, was ich für Jeongguk empfand.

Ich würde alles für ihn tun und das sage ich nicht einfach nur so. Egal, was es wäre, für Jeongguk würde ich es machen. Sein Leben und alles drum herum ist mir um so vieles wichtiger, als mein eigenes — ich würde alles in Kauf nehmen, nur um ihn glücklich zu sehen. Für ihn würde ich alles geben. Und ich denke wirklich nicht, dass das Wort verliebt für all das ausreicht. Nicht einmal im Geringsten. Ich liebe Jeongguk — so sehr, dass ich es kaum mit Worten beschreiben konnte.

»Woher weißt du das?«, fragte ich ihn mit zitternder Stimme.

»Dass du dich verliebt hast?« Ich nickte bloß neugierig. »Naja, um ehrlich zu sein war das mehr oder weniger geraten. Du hast gesagt, du willst nicht an ihn denken und dass es zu sehr wehtun würde. Natürlich hätte es auch einfach nur um einen Freund oder ein Familienmitglied gehen können, aber so wie du es gesagt hast — mit diesem Schmerz in deiner Stimme erinnert mich an mich selbst. Auch ich suche nach einer Möglichkeit, mich von den Gedanken an jemanden abzulenken. Mein- mein bester Freund-«

Er sprach nicht zu Ende, sondern senkte nur bedrückt seinen Kopf und sah mich somit nicht mehr an. Traurig blickte ich zu ihm und fühlte mich plötzlich unheimlich schuldig, da er dank mir an seine eigenen Liebesprobleme denken musste. Ich wollte das unbedingt wiedergutmachen. Er hatte mir angeboten, mit ihm über das, was mich bedrückte reden zu können, also war es wohl das mindeste, ihm dasselbe anzubieten.

»Hey?«, flüsterte ich ihm entgegen, sodass er seinen Kopf wieder anhob und ich in seine Augen sehen konnte. Sie schimmerten etwas wässrig im Mondlicht, bis plötzlich eine einzelne Träne seine Wange herunterkullerte. Mit traurigem Blick sah er mich an.

»Erzähl mir von ihm.«, sagte ich lediglich und lächelte ihn an. Kurz schlich sich auch ein schwaches Lächeln auf seine Lippen und er nickte mich dankend an.

»Also er und ich wir sind.. naja, wir leben in einer WG mit fünf unserer Freunde.« Seine Stimme zitterte — ebenso seine Hände und er atmete etwas unregelmäßig, weshalb ich meine Hände kurz auf seine legte um ihn zu beruhigen. Er sah mich an und schenkte mir aufgrund dieser Geste ein weiteres dankbares Lächeln, bevor er weitersprach.

No One Like You ᵏᵒᵒᵏᵛWo Geschichten leben. Entdecke jetzt