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P.o.v. Jeongguk

Ich weiß wirklich nicht, wie ich das geschafft hatte. Trotz Taehyungs Verschwinden und all meinen Sorgen um ihn konnte ich schlafen, wie ein Baby. Naja, vielleicht lag es einfach daran, dass ich diese Nacht nicht in meinem, sondern in seinem Bett verbracht hatte. Ich hielt es einfach nicht mehr aus, deshalb hatte ich mich dazu entschlossen, in Taehyungs Zimmer zu schlafen.

Seine Kissen fühlten sich so viel weicher an, als meine. Überall hing sein Geruch — in den Decken, den Kissen und sogar in der Luft. Zwar bildete ich es mir nur ein, aber in dieser Nacht fühlte es sich so an, als würde er neben mir liegen und vermutlich war das der Auslöser dafür, dass ich schlafen konnte, wie ein Stein.

Trotz alledem musste ich aufstehen, jedoch wollte ich nur ungern sein Bett verlassen, weshalb ich einfach meinen Wecker ausstellte und mein Gesicht wieder in Taehyungs Kissen drückte. Allerdings dauerte es nicht lange, bis ich Namjoon schon nach mir rufen hörte. Er klopfte an meiner Zimmertür, die direkt neben Taehyungs war, jedoch würde ihm diese niemand öffnen.

»Jeongguk?«, konnte ich Namjoon beinahe schreien hören. »Wieso schreist du denn hier so rum?«, mischte sich Yoongi mit verschlafener Stimme ein. »Hast du Jeongguk gesehen? Er ist nicht in seinem Zimmer.«, antwortete Joon ihm mit einer Gegenfrage.

»Hast du schon bei Tae nachgesehen?«, fragte Yoongi ihn ohne lange zu überlegen. Klar, wo hätte ich denn sonst sein sollen? Da hätte Namjoon eigentlich auch selbst drauf kommen können. Den ganzen gestrigen Abend war ich am Boden zerstört wegen Taehyungs Verschwinden — Namjoon hatte mich doch in Yoongis Armen weinen sehen. Also wo sollte ich schon sein, wenn nicht in meinem eigenen Zimmer?

»Oh Mann, klar.«, hörte ich ihn sagen und nicht einmal zehn Sekunden später klopfte es an der Tür. Ich wollte nicht aufstehen — wollte nicht von Taehyungs Bett getrennt werden — doch ich musste wohl oder übel aufstehen. »Jeongguk? Bist du hier drin?«, fragte Namjoon noch zusätzlich.

»Ja, eine Sekunde.«, antwortete ich ihm und rappelte mich aus dem Bett auf um ihm die Tür zu öffnen. Mit Besorgnis in seinen Augen sah er mich an, legte seine Hand auf meine linke Schulter und musterte mein vermutlich verheultes Gesicht.

»Mir fehlt er auch. Es ist nur noch heute und dieser eine Tag, Jeongguk, dann ist er wieder hier.«, redete er mir gut zu und zog mich in eine Umarmung. Ich erwiderte und drückte mein Gesicht verzweifelt an seine Brust.

»Ich hoffe einfach, es passiert ihm nichts.«, redete ich in die Umarmung hinein, aber er verstand mich und streichelte mir über den Rücken, bevor er sich löste. »Jetzt komm, Frühstück ist schon fertig.«, sagte er abschließend und zog mich mit nach unten in die Küche, aus der ich schon den Duft von frischen Spiegeleiern vernehmen konnte.

Wir frühstückten alle komischerweise munter zu Ende, so als hätten wir verdrängt, dass Taehyung nicht hier war — denn genau so war es. Zumindest ging es mir so. Was sollte ich schon tun? Klar, es tat noch immer furchtbar weh, dass er abgehauen war, aber was konnte ich schon daran ändern? Es war Einsicht. Mir waren die Hände gebunden und ich war es leid, mir ständig Sorgen machen zu müssen, also ließ ich es einfach sein.

Dass Taehyung fehlte, war wohl nun mal so, es gab jetzt allerdings nichts mehr, was mich daran störte. Er hatte uns gesagt, wir sollten uns keine Sorgen machen, er kommt zum Auftritt wieder zurück — also wieso sollte ich mir dann den Kopf darüber zerbrechen? Ich sollte mich einfach nicht so anstellen. Wenn er sagt, er kommt wieder, dann wird er das auch, redete ich mir ein.


P.o.v. Yoongi

Ich beobachtete Jeongguk jetzt schon seit dem Frühstück und irgendwie benahm er sich seltsam. Er lachte und schien plötzlich so unbeschwert zu sein — als hätte er die Sache mit Taehyung einfach vergessen. Zwar benahm sich jeder so, weil wir es einfach verdrängten, allerdings war er zu gestern wie ausgewechselt.

No One Like You ᵏᵒᵒᵏᵛWo Geschichten leben. Entdecke jetzt