↯19

1.1K 63 7
                                    

P.o.v. Taehyung

»Nicht?«, fragte der Linke sichtlich überrascht. Ich schüttelte darauf nur den Kopf und für den Bruchteil einer Sekunde herrschte unangenehme Stille, in der die beiden über etwas nachzudenken schienen, die dann aber ebenfalls von dem Brünetten wieder durchbrochen wurde. »Wie auch immer. Komm her.«, sagte er freundlich grinsend. Ohne lange zu überlegen, schritt ich auf die beiden Fremden zu, bis ich mit etwas Abstand vor ihnen stehenblieb.

»Nicht so schüchtern, ich beiße nicht — allerdings bin ich mir da bei Jackson nicht ganz sicher.«, zwinkerte mir der Blonde zu. Sofort weitete ich geschockt meine Augen. Das musste ein Missverständnis sein — ich musste mich eindeutig verhört haben.

»Jackson?«, wandte ich mich ungläubig an den Dunkelhaarigen, der mich kurz etwas überrascht ansah. »Ihr kennt euch?«, kam es dann von dem Größeren neben ihm. »Ganz bestimmt nicht. Er hat wahrscheinlich nur die Sache mit Haechan gehört..«, fing Jackson an, seinem Kumpel zu antworten, wandte sich dann jedoch wieder mir zu, »..aber ich kann dir versichern, dass nichts davon stimmt. Es lag nicht an dem H, das er von mir bekommen hatte — ich hab es selbst probiert und wie du siehst, lebe ich noch.«, erklärte er mir und sah mich dabei mit einem so eindringlichen Blick an, als würde er wirklich wollen, dass ich ihm glaubte.

Darauf kassierte er erstmal wieder einen Schlag und diesmal auch einen extrem strengen Blick von seinem Kumpel. »Spinnst du? Was, wenn er überhaupt nichts mit sowas am Hut hat. Jetzt hast du ihn total verschreckt.«, sagte dieser dann etwas leiser, doch ich konnte es trotzdem verstehen.

»Sag mal, bist du blind, Yanan? Schau ihn doch mal an. Ich weiß ganz genau wie ein Abhängiger aussieht — und zwar genau so.«, sagte Jackson und deutete zuletzt, seine Aussage unterstützend, auf mich, während er an dem noch immer brennenden Joint zog. Ich verstand nicht, was das sollte. Wieso sah ich denn aus wie ein Abhängiger? Noch dazu trug ich immer noch meinen Mundschutz. Klar habe ich schon mal Drogen genommen — als Teenager auch mehr oder weniger regelmäßig —, aber jetzt ist das etwas ganz anderes.

»So ist das nicht.«, versuchte ich mich also zu verteidigen und die beiden musterten mich darauf skeptisch. »Ach ja, und wie ist es dann?«, fragte mich der Blonde. »Jetzt lass ihn, Yanan, wir haben ihn nicht hergeholt, um über sein Leben zu quatschen.«, rettete mich Jackson davor, antworten zu müssen und zog dann an dem Joint, der noch immer zwischen seinen Fingern lag. »Jetzt sei mal nicht so verkrampft und nimm lieber einen Zug.«

Mit diesen Worten hielt er mir die glühende Droge vor die Nase und ich zögerte nicht eine Sekunde danach zu greifen und so viel zu inhalieren, wie ich konnte. Ohne auch nur mit der Wimper zu zucken, zog ich den gesamten Rauch in meine Lunge und blies das, was nicht mehr reinpasste, wieder raus. Ich bemerkte, wie mich die beiden mit einem spielerischen Grinsen auf den Lippen anstarrten.

»Siehst du? Ich hab doch gesagt, ich erkenne einen Junkie, wenn ich einen sehe.«, lobte Jackson sich selbst und fuhr dann fort. »Er hat gerade den Hit seines Lebens von meinem stärksten Zeug genommen und dabei keine Miene verzogen.«

»Nicht schlecht, Alter.«, meinte auch Yanan, was mich leicht grinsen ließ. Irgendwie freute ich mich darüber, dass sie mich anscheinend mochten — obwohl ich bei solchen Dingen schon immer etwas leichtgläubig war. Sobald jemand etwas nettes über mich sagte — wobei man jetzt eigentlich nicht behaupten konnte, dass ein guter Kiffer zu sein ein Kompliment war — oder mich so behandelte, als würde man mich mögen, dann glaubte ich das auch.

Alles, was ich brauche, sind selbstbewusste Menschen um mich herum, bei denen ich langsam aber sicher auftauen konnte. Und manchmal lief das eben etwas schneller — vor allem jetzt, als mir alles egal war und ich mir nichts aus eventuellen Konsequenzen machte. Ich meine, ich bin ja nicht blöd. Diese zwei Typen schrien nur so nach Gefahr, aber trotzdem wollte ich mehr über sie wissen und bei ihnen bleiben — oder vielleicht auch genau deswegen.

No One Like You ᵏᵒᵒᵏᵛWo Geschichten leben. Entdecke jetzt