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P.o.v. Taehyung

Plötzlich passierte etwas, womit ich gerade nicht gerechnet hatte. Jeongguk entfernte ruckartig seine Hände von meinen Wangen und sofort vermisste ich die Wärme, die sie ausstrahlten. Allerdings blieben seine Hände nicht lange von mir weg, da er beinahe zur gleichen Zeit seine Arme um meinen Hals schlang und sich wie selbstverständlich auf mich schmiss, sodass wir rückwärts auf mein Bett kippten. Ohne großartig nachzudenken — was mir gerade auch nicht sonderlich schwer fiel — erwiderte ich die Umarmung, indem ich meine Arme um seinen Körper legte und meinen Kopf in seiner Halsbeuge vergrub.

»Gott, du hast mir so gefehlt.«, konnte ich ihn gedämpft sagen hören. Er hatte ja keine Ahnung, wie viel mir diese Worte bedeuteten.

»Du mir auch. Mehr als alles andere.«, entgegnete ich und obwohl es wahrscheinlich total übertrieben klang, war es die komplette Wahrheit und dass ich es ihm einfach so sagte, war mir auch total egal. Er sollte wissen, wie viel mir an ihm liegt. Scheiß doch auf das Fernhalten, oder?

Erneut sahen wir uns in die Augen und ich drohte wieder mich in seinen zu verlieren, allerdings ließ uns ein Klopfen an der Tür augenblicklich zusammenzucken und meinen Kopf zur Tür drehen.

»Taehyung, kommst du? Wir müssen los.«, hörte ich Jins Stimme durch die Tür. Ich gab ihm ein kurzes Ja als Antwort und wandte meinen Blick wieder Jeongguk zu.

»Komm, wir müssen gleich los.«, scherzte ich mit einem leichten Grinsen auf den Lippen. Er lachte mich ebenfalls an.

»OK, na dann los.«, sagte er, drückte mich sanft von sich weg und stellte sich vor das Bett. Vielleicht sollte das gerade komisch gewesen sein, doch irgendwie war es das nicht. Es war, als wäre es schon immer so gewesen — denn so war es doch auch. Wir waren uns so nah, wie es gerade körperlich ausgedrückt wurde und das war es auch, was ich an Jeongguks und meiner Freundschaft so sehr liebte — diese Verbundenheit. Diese Nähe. Dennoch hatte sich hier gerade etwas zwischen uns verändert — das spürte ich. Ich wusste allerdings nicht, was es war.

Er reichte mir seine rechte Hand, die ich ohne groß zu überlegen ergriff. Mit einem Ruck zog er mich von der Bettkante hoch, auf der ich noch immer gesessen hatte. Doch durch diese ruckartige Bewegung meines Körpers wurde mir plötzlich schwindelig, sodass meine Beine sofort nachgaben, sobald ich auf ihnen landete. Aber wider Erwarten fiel ich nicht auf den Boden, sondern spürte Jeongguks Arme, die mich sicher an meinen Rippen festhielten.

Zwar war ich froh, dass er mich auffing, allerdings tat seine feste Berührung dort, aufgrund meines Sturzes beim Training vor ein paar Tagen und der Sache von gestern, ziemlich weh. Ich wollte zwar versuchen, den Schmerz zu unterdrücken, doch mit dem gleichzeitigen Schwindelgefühl gelang es mir nicht. Ich musste also mein Gesicht verziehen und mir fiel es noch schwerer, mich auf den Beinen zu halten, weshalb ich noch mehr in Jeongguks Arme fiel und der Druck auf meinen Rippen so nur noch viel stärker wurde. Also eine ziemliche Teufelskreis-Situation. Mit zusammengepressten Augen ließ ich einfach kraftlos meinen Kopf hängen — ich war müde, hatte Schmerzen und das hier war so anstrengend.

»Gott, Taehyung, was hast du?«, fragte er beinahe panisch und sah mich mit weit aufgerissenen Augen an. Sein Griff um meinen Körper verstärkte sich durch seine offensichtliche Panik nur noch mehr — so als wollte er mich um nichts auf der Welt fallen lassen.

Ich verzog mein Gesicht noch mehr vor Schmerzen, denn er schien nicht daran zu denken, seinen Griff zu lockern. Noch dazu gaben mir meine Beine keinen Halt, weshalb ich mehr und mehr in seine Arme fiel. Würde er mich nicht halten — auch wenn es furchtbar wehtat — hätte ich schon längst Bekanntschaft mit dem Boden gemacht. Doch dazu kam es nicht, denn Jeongguk machte keine Anstalten, mich loszulassen. Er schob mich sanft nach hinten und setzte mich vorsichtig auf mein Bett zurück, wo mein Körper direkt nach hinten fiel. Ich hatte keine Kraft, mich aufrecht zu halten.

No One Like You ᵏᵒᵒᵏᵛWo Geschichten leben. Entdecke jetzt