P.o.v. Taehyung
Ich wälzte mich in meinem Bett hin und her, bis ich es doch wagte, meine Augen zu öffnen. Noch immer hatte ich Jeongguk im Kopf. Er hatte tatsächlich bei mir geschlafen. Er war tatsächlich bei mir geblieben. Sofort suchte ich nach ihm, musste aber leider feststellen, dass ich ganz alleine in meinem Bett lag. Aber ein Traum war das alles mit Sicherheit nicht gewesen — das war klar. Ich hatte mir das nicht eingebildet.
Fast hätte ich daran gezweifelt, dass Jeongguk wirklich hier gewesen war, doch in derselben Sekunde verwarf ich diesen Gedanken, denn ich spürte einfach, dass er bei mir geschlafen hatte. Ansonsten hätte ich niemals so ruhig schlafen können, wie ich es in dieser Nacht tat. Er musste also bereits schon wachgewesen sein. Bestimmt saß er mit den anderen unten beim Frühstück und unterhielt sich. Ich musste lächeln. Ich vermisste es auch, mit den Jungs gemeinsam am Tisch zu sitzen, doch ich konnte es mir einfach nicht leisten — das war leider so.
Müde rollte ich mich auf die andere Seite des Bettes und griff nach meinem Telefon. Ich hatte zwar gut geschlafen, dennoch fühlte ich mich irgendwie ausgelaugt — aber das war nichts Neues. Als ich auf das hell erleuchtete Display blickte, sah ich, dass ich zu meiner Überraschung auch noch eine Nachricht hatte.
Ich bekam nicht viele Nachrichten, ganz im Gegensatz zu Jeongguk. Er war beliebt und schrieb viel mit anderen Idols — er hatte sogar eine Gruppe mit allen Jungs aus anderen Bands, die in seinem Alter waren. Bei mir war das allerdings anders. Ich hatte nicht wirklich Kontakt zu irgendwem. Um genau zu sein waren die Jungs von Exo sowie Wooyoung, San, Jackson und Jinyoung meine einzigen Freunde.
Die Nachricht, die ich bekam, stammte von Jeongguk. Er schrieb, ich solle nach unten kommen, wenn ich aufgewacht war. Die zweite Nachricht war wohl mehr oder minder eine Drohung gewesen. Wehe du verkriechst dich wieder den ganzen Tag in deinem Zimmer, meinte er.
Um ehrlich zu sein war eigentlich genau das mein Plan gewesen. Den freien Tag dafür zu nutzen, in meinem Bett zu bleiben und einfach vor mich hinzuleben. Vielleicht würde ich ja wieder einschlafen, wenn ich mir noch was reinziehen würde. Ich hatte irgendwie keine Kraft dazu, nach unten zu gehen, selbst wenn ich es gewollt hätte.
Aber hatte ich denn überhaupt eine andere Wahl? Jeongguk wollte, dass ich nach unten kam, also musste ich es tun. Ich wollte ihn einfach nicht enttäuschen, weshalb ich mich mühsam aus dem Bett hievte und zu meinem Kleiderschrank lief, wo ich mir eine Jogginghose und einen schwarzen Pullover herausnahm. Beides schmiss ich auf mein Bett und kniete mich vor dieses.
Ohne zu zögern griff ich darunter und kramte die Blechbox hervor. Schnell lief ich mit dieser unter meinem Arm auf den Balkon in meinem Zimmer zu und setzte mich dort auf einen der Stühle. Ich war wieder einmal so froh, dass mein Zimmer eines der beiden war, das einen Balkon besaß.
Ich drehte mir schnell einen Joint und legte ihn zwischen meine Beine. Gleich danach nahm ich das Kaugummipapier zur Hand und füllte etwas von dem Pulver auf einen Löffel, den ich anschließend mit einem Feuerzeug erhitzte, bis es zu einer Flüssigkeit wurde. Ich schlug mir ein paar mal gezielt auf meine Armbeuge, damit ich eine der Adern dort besser treffen würde. Mit dem Haarband, das vom letzten Mal noch immer hier draußen lag, band ich mir den Oberarm ab, wodurch meine Adern noch besser zum Vorschein kamen. Blitzschnell zog ich den flüssigen Stoff in die Spritze und stach die Nadel durch meine Haut. Ich konnte regelrecht spüren, wie die Droge in meine Blutbahn floss und entspannte mich sofort. Nach wenigen Minuten, in welchen ich mich an die Wirkung gewöhnt hatte, zündete ich mir den zuvor gedrehten Joint an und rauchte ihn entspannt auf. So viel Zeit musste sein.
Anschließend ging ich rasch wieder nach drinnen, ließ die Balkontür allerdings geöffnet, um mein Zimmer durchzulüften. Zwar war ich noch lange kein Profi, was den Konsum von Heroin anging, allerdings hatte ich mich einmal ausgiebig mit Wooyoung darüber unterhalten — und er war wirklich ein Meister darin. Er hatte mir erklärt, mit welchen Mengen ich welche Wirkung erzielen konnte. Ich wusste also, wie viel ich mir spritzen musste, um zwar ziemlich betäubt zu sein, allerdings nicht zu drauf, um nur träge herumsitzen zu können. Das war eine andere Mengenangabe.
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No One Like You ᵏᵒᵒᵏᵛ
Fanfiction[ABGESCHLOSSEN] »We were all just humans drunk on the idea that love, only love, could heal our brokenness.« Nun war sie da, diese Zeit. Irgendwann musste sie eintreffen; das stand schon immer fest, allerdings bemerkten sie das alle erst, als es woh...
