P.o.v. Yoongi
Irgendetwas riss mich unsanft aus meinem Schlaf. Ich richtete mich auf und kratzte mich am Hinterkopf. Ich hörte eine dumpfe Stimme durch meine Tür, jedoch konnte ich nicht verstehen, was gesagt wurde. Verwundert schoss mein Blick zu meinem Wecker, um zu sehen, wie spät es war. Gerade einmal Viertel nach fünf! Verdammt, wer war denn um diese Zeit so laut, wir mussten doch erst um neun Uhr aufstehen?
Die Stimme hörte nicht auf weiterzusprechen, jedoch war sie jetzt etwas leiser, als zuvor. Wenn das jetzt so weiterging, konnte ich nicht mehr einschlafen — und ich hasse es, unausgeschlafen trainieren zu müssen. Also beschloss ich, aufzustehen und mir wen auch immer ich unten antreffen würde vorzuknöpfen und sofort wieder ins Bett zu schicken.
Stinksauer stand ich auf und verließ mein Zimmer, um mich auf den Weg nach unten zu machen, doch als ich an der Treppe ankam, hörte ich die Stimme plötzlich schreien — und was ich da hörte, ließ mich augenblicklich in meiner Bewegung gefrieren.
»Du bleibst schön hier.«, hörte ich Namjoon schreien. Sofort zogen sich meine Augenbrauen zusammen und ich erschrak, obwohl mir klar war, dass er nicht mit mir sprach. Dennoch war ich eingeschüchtert.
Klar war Namjoon ab und an ziemlich aufbrausend, er ist schließlich unser Leader und muss dafür sorgen, dass uns nichts passiert und wir uns gut benehmen, was mit uns sechs Chaoten zugegebenermaßen ziemlich schwierig sein kann. Doch so hatte ich ihn noch nie erlebt.
Von meiner Position aus konnte ich einwandfrei auf die Küche blicken und deshalb auch direkt in sein Gesicht, da er zu mir gedreht stand. Ich versteckte mich also etwas hinter der Wand neben der Treppe, damit er mich nicht entdecken konnte. Obwohl er weit von mir weg stand, konnte ich dennoch einen gewissen Ausdruck in seinem Gesicht erkennen. Er sah ziemlich wütend aus — so habe ich ihn wirklich noch nie gesehen.
Vor ihm stand ebenfalls jemand, der mir aber den Rücken zukehrte. Seine Haltung war unsicher und wacklig und ich sah sogar von hier oben wie stark er zitterte. Auch seine Anspannung konnte ich bis hier hoch förmlich spüren. Er trug eine Mütze und unauffällige Kleidung, weshalb ich nicht erkannte um wen es sich handelte. Die Statur kam mir bekannt vor, nur konnte ich sie in diesem Moment niemandem zuordnen. Verwirrt hörte ich weiter zu.
»Es tut mir leid, Hyung, dass ich einfach abgehauen bin, und es tut mir auch leid, dass ich dich enttäuscht habe. Allerdings kann ich ja wohl nichts rückgängig machen, also weiß ich nicht, was du noch von mir willst.«
Sofort erkannte ich seine Stimme. Das war ohne Zweifel Taehyung, der da unten vor Namjoon stand. Er wirkte plötzlich nicht mehr so eingeschüchtert wie zuvor, zitterte aber dennoch. Ich begriff nicht, was er da sagte. Er war abgehauen? Hatte Namjoon enttäuscht? Wie denn? Und wieso war er so gereizt? Ich schob die Fragen erstmal beiseite und konzentrierte mich wieder auf das Geschehen in der Küche. Ich sah wie Joon seine Augen schloss. Es wirkte fast so, als müsste er sich darauf konzentrieren, Taehyung nicht wieder anzuschreien. Er atmete tief ein und aus und ergriff dann wieder das Wort, diesmal jedoch ruhig und gelassen und ich konnte jetzt sogar Besorgnis aus seiner Stimme hören, was mich nur noch mehr verwirrte.
»Alles was ich will, ist dass du mit mir redest, oder mit irgendwem anders, anstatt dich volllaufen zu lassen und auf solche dummen Ideen zu kommen. Ich mein.. koksen?! Bist du wahnsinnig geworden, Taehyung?«
Ich musste mich verhört haben. Hatte er gerade ernsthaft gesagt, Taehyung hatte gekokst? Das sah ihm gar nicht ähnlich. Auch nicht, dass er sich anscheinend volllaufen hat lassen. Klar trank er mal etwas mehr wenn wir feiern waren, aber auch nur, wenn wir alle dabei waren. Naja, das dachte ich zumindest. Bis jetzt.
Ich verstand das alles nicht. Wieso sollte er sowas getan haben? Namjoon musste da etwas missverstanden haben — das konnte einfach nicht sein. Gespannt, jedoch noch verwirrter als zuvor, lauschte ich weiterhin dem Gespräch der beiden.
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No One Like You ᵏᵒᵒᵏᵛ
Фанфикшн[ABGESCHLOSSEN] »We were all just humans drunk on the idea that love, only love, could heal our brokenness.« Nun war sie da, diese Zeit. Irgendwann musste sie eintreffen; das stand schon immer fest, allerdings bemerkten sie das alle erst, als es woh...
