P.o.v. Jeongguk
Was machte er denn so lange da drin? Ich wusste nicht, dass es etwas Wichtiges gab, worüber unser Manager mit ihm reden wollte. Es musste ja etwas Wichtiges sein, sonst würde Taehyung nicht schon seit fast fünfzehn Minuten in seinem Büro sitzen. Auch die anderen schien es zu beunruhigen. Generell war die Stimmung im Van etwas angespannt, doch ich wusste nicht, ob diese Sache auch die anderen beschäftigte.
»Ist euch auch aufgefallen, dass er mit den Gedanken ganz woanders war — heute Morgen in der Küche?«, hörte ich plötzlich Jimin neben mir in die Stille fragen. Natürlich ist mir das aufgefallen, wer hätte das denn nicht bemerken können?
»Ja, er war komplett neben der Spur.«, stimmte Jin ihm zu. Auch die andern nickten, doch eine Sache erregte meine Aufmerksamkeit besonders. Ich sah, wie Yoongi und Namjoon immer wieder komische Blicke austauschten. Wussten sie etwa mehr? Naja, Yoongi auf jeden Fall — was mich daran erinnerte, was Taehyung sagte. Einfach Yoongi fragen. Ich hoffte, dass zumindest er Licht ins Dunkle bringen würde.
»Meint ihr, er bekommt das heute Abend hin?«, fragte Hoseok.
»Ich bin mir nicht sicher. Keine Ahnung, was mit ihm los ist, aber wenn sich sein seltsames Verhalten bis heute Abend nicht gelegt hat, wird er gar nichts hinbekommen.«
»Du hat recht. So verpeilt, wie er ist, wird der Auftritt eine Katastrophe werden.«, stimmte Hobi Jimin zu.
»Er schafft das schon. Er hat's immer geschafft.«, hatte Yoongi einzuwenden. Ich zog meine Augenbrauen zusammen und starrte ihn verwirrt an, die anderen taten es mir gleich. Doch ich begriff schnell, was er damit meinen musste.
»Immer? Was meinst du mit immer?«, fragte Jimin skeptisch nach. Wie ertappt sah er uns alle an — so als hätte er etwas falsches gesagt. Nervös fing er an zu stammeln.
»Du weißt schon. Ich meine nur, dass er schon immer sein bestes gegeben hat.«
»Natürlich hat er das. Das ist sein Job.«, hatte Namjoon einzuwenden.
»Er meint, dass Taehyung immer sein bestes gab, selbst wenn er es eigentlich nicht konnte.«, versuchte ich zu erklären, was Yoongi sagen wollte. Ich glaubte verstanden zu haben, was er meinte. Allerdings konnte ich nicht eindeutig sagen, ob es daran lag, dass ich bereits mit Yoongi über Taehyungs Verhalten geredet hatte, oder daran, dass ich einfach der festen Überzeugung war, mit Taehyung würde schon seit längerer Zeit etwas nicht stimmen. Er wirkte so extrem niedergeschlagen — so traurig. Das konnte doch nicht einfach von heute auf morgen so passieren. Da musste doch mehr dahinterstecken. Und daran schien auch Yoongi zu glauben.
»Wieso hätte er es nicht können sollen?«, fragte Jimin verwirrt. Es schien so, als würde Jimin zwar bemerken, dass mit Taehyung etwas nicht in Ordnung war, aber es nicht wirklich begreifen.
»Naja, dass er eben nicht in der Lage gewesen war, aber trotzdem alles dafür getan hatte, auf der Bühne abzuliefern. So, wie man es von uns allen erwartet.«, versuchte ich es ihm zu erklären.
»Aber ihm geht es doch gut? Es hat doch noch nie danach ausgesehen, als würde es ihm etwas ausmachen, sein bestes zu geben — zu trainieren und zu performen. Erst in den letzten Wochen. Es sah immer danach aus, als wäre das alles kein Problem für ihn. Und jetzt wollt ihr mir erzählen, ihm wäre das alles schon immer schwergefallen?«, richtete Jimin beinahe fassungslos seine Fragen an Yoongi und mich. So schockiert, wie er war, zweifelte ich nicht mehr daran, dass Jimin zu naiv war, um zu bemerken, was wirklich mit Taehyung los war.
Zwar merkte er, dass sich Taehyung in letzter Zeit seltsam benahm, aber er erkannte nicht, dass so etwas nicht einfach so plötzlich passieren kann — nicht so krass, wie es hier passierte. Ich erinnerte mich daran, wie er noch vor ein paar Tagen all das, was Yoongi und ich sagten, um die Jungs darauf aufmerksam zu machen, dass etwas nicht in Ordnung war, einfach runterspielte. Wieso merkte er es plötzlich selbst? Gerade, als ich ihm klarmachen wollte, wie ernst das alles hier wirklich war, kam Namjoon mir zuvor.
DU LIEST GERADE
No One Like You ᵏᵒᵒᵏᵛ
Fanfic[ABGESCHLOSSEN] »We were all just humans drunk on the idea that love, only love, could heal our brokenness.« Nun war sie da, diese Zeit. Irgendwann musste sie eintreffen; das stand schon immer fest, allerdings bemerkten sie das alle erst, als es woh...
