Ich hatte wirklich gedacht, dass es Taehyung etwas besser gehen würde, mit mir an seiner Seite.
Es ging ihm auch besser — das tat es wirklich — nur konnte wohl keine Liebe der Welt das wiedergutmachen, was ihm sein ganzes Leben lang passiert ist.
Ich dachte dennoch, dass es ihm reichen würde.
Es waren vier Wochen, Jeongguk. In dieser kurzen Zeit hätte niemand-
Ich hätte es verhindern müssen. Ich hätte etwas dagegen tun müssen, dass es ihm immer schlechter ging. Ich hätte merken müssen, dass er-
Nein, hättest du nicht.
Aber, Hyung, wie hatte ich es denn nicht sehen können? Ich war ständig bei ihm, ließ ihn nicht aus den Augen und dennoch ist mir das alles entgangen. Er hatte es schon zwei Mal versucht und trotzdem hatte ich das Dritte nicht kommen sehen. Ich war im Studio und machte mir in dieser Zeit nicht einmal Gedanken darüber, wie es Taehyung gehen könnte. Verdammt, er hat versucht sich das Leben zu nehmen, weil ich nicht bei ihm war! Wäre ich nicht früher von den Aufnahmen abgehauen, als eigentlich geplant, dann hätte er es auch geschafft.
Jeongguk, das ist nicht deine Schuld.
Ich weiß, dass es nicht meine Schuld ist, aber es ist wirklich schwer, sie mir nicht geben zu wollen. Ich hätte nur bei ihm bleiben müssen, dann wäre ihm nichts passiert. Er hat nichts mehr verheimlicht, hat mit mir gesprochen, wenn es ihm nicht gut ging — verdammt, er hat mir doch sogar gesagt, dass er das alles nicht mehr kann. Ich hätte es kommen sehen müssen und ich hätte es vor allem nicht beiseiteschieben dürfen.
Was meinst du damit?
Ich hab es ignoriert, Hyung. Ich wollte nicht daran denken, dass er es nochmal tun würde, deshalb hab ich es einfach aus meinen Gedanken verdrängt. Es hat mir so verdammte Angst gemacht, das glaubst du gar nicht. Ich hatte solche Angst um Taehyung, dass ich nicht mit ihm darüber gesprochen habe. Ich hätte besser auf ihn aufpassen müssen.
Was hättest du denn noch tun sollen? Du hast alles getan, was du konntest. Ich weiß, wie sich das anhört, aber vielleicht musste es so kommen, verstehst du? Es ist passiert und es gibt nichts, was wir jetzt daran ändern können. Aber es wird besser werden, Jeongguk, glaub mir. Sie werden ihm dort helfen, da bin ich mir sicher.
Aber wieso konnte ich es nicht? Er liebt mich, das weiß ich, also wieso konnte ich ihm nicht helfen? Wieso hat er trotzdem versucht sich-
Weil du ihm ein anderes Leben gegeben hättest! Durch dich hatte er erfahren, wie es ist, geliebt zu werden. Du hast ihm gezeigt, dass es etwas gibt, für das es sich zu leben lohnt und das hat ihm Angst gemacht.
Es macht ihm Angst, dass ich ihn liebe?
Und dass er dich liebt. Verstehst du denn nicht, er kannte sein Leben lang nur diesen eintönigen Alltag. Man machte ihm klar, nicht geliebt zu werden. Er wurde misshandelt und geriet viel zu früh an die falschen Leute. Er kam mit verdammten Drogen in Berührung da warst du noch nicht einmal im Stimmbruch. Sein ganzes Leben lief in eine komplett verkehrte Richtung und plötzlich zeigt ihm jemand, wie es ist, wertgeschätzt zu werden. Das konnte doch gar nicht gutgehen, es musste ihn einfach überfordern.
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No One Like You ᵏᵒᵒᵏᵛ
Fanfiction[ABGESCHLOSSEN] »We were all just humans drunk on the idea that love, only love, could heal our brokenness.« Nun war sie da, diese Zeit. Irgendwann musste sie eintreffen; das stand schon immer fest, allerdings bemerkten sie das alle erst, als es woh...
