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P.o.v. Taehyung

Meine Augen schlossen sich beinahe automatisch, nachdem er diese Worte ausgesprochen hatte. Jeongguk machte mich sicher, seitdem er wieder hier war, also konnte ich nicht auch nur eine Sekunde daran zweifeln, dass das, was er soeben sagte, nicht der Wahrheit entsprach. Dass er mich belog, um mich aufzuheitern. Ich glaubte es zu sehen, das war es. Ich glaubte auch zu fühlen — in der Art, wie Jeongguk mich küsste — dass er es ernst meinen musste.

Ich spürte, wie mir eine Träne aus meinen geschlossen Augen die Wange hinablief. Ich konnte gar nicht in Worte fassen, wie glücklich mich das machte. Jeongguk liebt mich. Konnte es wirklich so einfach sein? Plötzlich wurde alles wieder warm und dennoch jagten mir seine Worte eine Gänsehaut über den Körper. Ich öffnete meine Augen, blickte in seine dunkelbraunen und war mir sicher, die Sterne darin zu sehen. Jeongguk brachte genau diese Sterne wieder zurück an meinen Nachthimmel. Er brachte in meine Welt, was ihr noch fehlte — machte sie vollkommen.

Ob ich meine Zukunft in ihm sah? Vermutlich. Zumindest war Jeongguk derjenige, der mich in diesem Moment überhaupt noch an eine Zukunft glauben ließ. Zwar hatte ich noch dieses Gefühl — dieses Irgendwas-stimmt-nicht-Gefühl, allerdings bezog sich das nicht auf den Schwarzhaarigen. An dem, was wir beide gerade hatten, fühlte sich alles so verdammt richtig an.

Seine Worte ließen mein Herz für eine Sekunde aussetzen, nur damit es doppelt so schnell weiterschlagen konnte. Ich spürte, wie mein Puls in die Höhe schoss und ich mir nichts sehnlicher wünschte, als seine Lippen wieder auf meinen zu spüren. Ich schenkte Jeongguk also das aufrichtigste und liebevollste Lächeln, das jemals auf meinen Lippen lag — wie er es sagte —, legte meine Hände um seinen Nacken und versuchte doch tatsächlich noch näher an ihn zu rutschen, ehe ich ihn auch schon küsste. Und in diesen Kuss packte ich alles. Mit diesem Kuss wollte ich ihm zeigen, dass ich ihn ebenfalls liebe, doch ich wusste selbst, dass ich es auch sagen musste. Naja, vielmehr wollte ich es sagen. Doch für den Moment küssten wir uns, wie wir es noch nie zuvor getan hatten.

Seine Hände legte er an meine Taille und zog mich somit weiter auf sich, sodass ich mich mehr an ihn klammerte. Ich konnte spüren, wie er mit seiner Zunge vorsichtig über meine Unterlippe fuhr, woraufhin ich meine Lippen sofort einen Spalt öffnete und oh Gott wie sehr liebe ich Jeongguks Zungenküsse doch? Meine Hände fanden ihren Weg in die dunklen Haare des Jüngeren und ich strich ihm immer wieder seine Strähnen aus dem Gesicht. Jeongguks Griff lockerte sich und er schob seine Hände weiter runter zu meinen Hüften und als ich seine warmen Finger auf meiner Haut spürte, wurde mir beinahe schwindlig. Was machte er nur mit mir?

Augenblicklich verringerte ich den Abstand zwischen uns noch mehr. Ich wollte ihn nie wieder gehen lassen. Unsere Lippen bewegten sich weiter miteinander, während wir Zungenküsse austauschten, die ich definitiv nie mehr missen wollte. Seine Finger fuhren sanft weiter über meine Haut und jede einzelne ihrer Berührungen schickte tausende Blitze durch meinen Körper. Mein erleichtertes aber vor allem glückliches Lächeln konnte ich schon längst nicht mehr abstellen — und ich versuchte es auch gar nicht erst. Jeongguk sollte wissen, was er bei mir auslöste.

Schon lange hatte ich nicht mehr nur dieses Gefühl der Erleichterung. Es fühlte sich an, als wäre mir ein bisschen des Gewichts auf meinen Schultern genommen worden. Und das allein durch Jeongguk. Irgendwie war es dieses Gefühl von Ankommen. Bei Jeongguk zu sein fühlt sich an, als wäre ich endlich nach Hause gekommen. Er gab mir dieses unvergleichliche Gefühl von Geborgenheit, wie es nichts anderes konnte — noch nie.

Diesmal war ich es, der den Kuss löste. Meine Augen öffneten sich schlagartig und ich blickte sofort in die meines Gegenübers. Unser beider Atem ging hektisch zwischen unseren Lippen, die sich nur um wenige Zentimeter nicht mehr berührten. Ich musste wohl wirklich schon verrückt geworden sein, denn ich glaubte tatsächlich, etwas in Jeongguks dunkelbraunen Augen sehen zu können. Den Himmel, die Sterne — wohl ein ganzes Universum. Ich hatte Mühen, ihm nicht sofort wieder meine Lippen aufzudrücken, doch es gab etwas, das es schaffte, diesen Gedanken für den Moment beiseitezuschieben.

No One Like You ᵏᵒᵒᵏᵛWo Geschichten leben. Entdecke jetzt