P.o.v. Jeongguk
Wollte ich das? Wollte ich darüber reden? Um ehrlich zu sein wusste ich gerade gar nicht, wie ich mich fühlen sollte. Ich hatte mir alles nur eingebildet. Es war alles einfach nur ein Missverständnis! Es machte mich unheimlich glücklich, dass zwischen den beiden nichts lief, jedoch würde das an meiner Situation nichts ändern — Taehyung würde sich ja trotzdem nicht einfach so mir nichts dir nichts in mich verlieben.
Ich wusste auch nicht, wie ich es finden sollte, dass Yoongi nun über meine Gefühle für Taehyung Bescheid wusste. Ich hätte einfach nicht so wütend werden dürfen, dann hätte ich es ihm auch nicht einfach so offengelegt, aber ich war in diesem Moment so aufgebracht, dass ich nicht anders konnte, als Yoongi mein Herz auszuschütten.
Es musste ihn total überrumpelt haben, einfach so nebenbei davon zu erfahren. Erst war noch alles beim Alten und auf einmal gestehe ich ihm, dass ich mich in Taehyung verliebt hatte. Wie absurd musste das wohl für ihn gewesen sein? Ich seufzte einmal laut und hatte meinen Blick weiterhin auf den Boden gerichtet.
»Was sollte das schon bringen?«, sagte ich schließlich mit trauriger Stimme.
»Manchmal tut es gut mit jemandem über das zu reden, was einem auf dem Herzen liegt.«, redete Yoongi liebevoll auf mich ein. Ich könnte mir selbst eine Ohrfeige dafür verpassen, dass ich ihn seit heute Morgen fast jede einzelne Sekunde verflucht und bis vorhin sogar beinahe gehasst hatte. Er ist wirklich ein sehr guter Freund — das war er schon immer.
»Meinst du?«, fragte ich hoffnungsvoll. Zwar wusste ich, dass es im Endeffekt nichts an meiner Situation ändern konnte, dennoch hatte Yoongi irgendwie recht. Vielleicht würde es mir wirklich besser gehen, wenn ich jetzt einfach erzählte.
»Ich bin mir sogar ziemlich sicher.«, sagte Yoongi sanft und sah mich ermutigend an. Das gab mir das letzte Stückchen Mut, das ich brauchte und schon hob ich meinen Kopf etwas an, um meinen Blick voll auf den Älteren zu richten.
»Ich weiß gar nicht, wie ich anfangen soll.«, war jedoch das einzige, das ich zustande brachte. Es ist so vieles mit meinen Gefühlen passiert, seitdem ich erkannt hatte — und es auch nicht mehr leugnete — dass ich mich in Taehyung verliebt hatte. Ich wusste genau, dass diese ganzen neuen und fremden Gefühle für ihn mein Leben mit einem Schlag komplett auf den Kopf gestellt hatten. Allerdings wusste ich nicht, wie ich das alles in Worte fassen konnte, damit Yoongi mich verstehen würde.
»Fang einfach von vorne an, Jeongguk. Wann hast du bemerkt, dass du anders für Taehyung fühlst?«, fragte er ruhig nach und gab mir somit den ersten Anstoß zu erzählen.
»Vor ungefähr zwei Monaten, vielleicht sogar zweieinhalb, ganz genau weiß ich es nicht mehr. Ich weiß nur noch, dass sich seitdem mein Leben total verändert hat. Ich sehe nur noch Taehyung — denke nur noch an ihn. Erst war mir das alles nicht einmal bewusst, Yoongi. Ich konnte diese neuen Gefühle nirgends einordnen. Es dauerte eine Weile, bis ich erkannt hatte, was das alles war — und es dauerte nochmal etwas, bis ich es akzeptiert hatte. Die ganze Zeit, seitdem ich angefangen hatte, ihn mit anderen Augen zu sehen, habe ich versucht ihm aus dem Weg zu gehen. Ich habe so gut es ging den Kontakt zu ihm gemieden. Ich wollte es vergessen.« Ich machte eine kurze Pause und sah wieder zu Yoongi, da ich, während ich erzählte, meinen Blick nur nervös durch sein Zimmer fliegen ließ.
»Das habe ich auch bemerkt. Ich hab mich schon gewundert, weshalb du auf einmal so abweisend zu ihm bist.«, warf Yoongi zustimmend mit ein.
»Im Nachhinein bereue ich das auch total, denn irgendetwas ist jetzt anders. Es ist, naja, irgendetwas mit ihm passiert — da bin ich mir sicher. Aber er redet einfach nicht mehr mit mir.«, brachte ich mit leicht brüchiger Stimme heraus. In der nächsten Sekunde spürte ich auch schon weitere Tränen meine Wange entlanglaufen, doch ich machte mir nicht die Mühe sie aufzuhalten.
DU LIEST GERADE
No One Like You ᵏᵒᵒᵏᵛ
Fanfiction[ABGESCHLOSSEN] »We were all just humans drunk on the idea that love, only love, could heal our brokenness.« Nun war sie da, diese Zeit. Irgendwann musste sie eintreffen; das stand schon immer fest, allerdings bemerkten sie das alle erst, als es woh...