P.o.v. Jeongguk
Durch das nervige Klingeln meines Weckers wurde ich unsanft aus dem Schlaf gerissen. Ich wälzte mich noch einige Male unruhig in meinem Bett herum, bis ich schließlich aufstand und auf meinen Kleiderschrank zulief. Ich entschied mich dafür, mir gleich meine Trainingssachen anzuziehen, damit ich es später nicht mehr machen musste.
Nachdem ich mich umgezogen hatte, verließ ich auch schon mein Zimmer und ging auf direktem Wege zur Küche, wo ich von oben schon Jimin und Jin sehen konnte, allerdings wirkten die beiden etwas durcheinander und schienen über irgendetwas zu diskutieren. Vorsichtig ging ich ein paar Schritte nach unten, um besser verstehen zu können, worüber die beiden redeten.
»Und du willst das jetzt einfach so auf sich beruhen lassen? Ihm könnte doch sonst was passieren!«, warf Seokjin Jimin aufgebracht an den Kopf. Worum ging es denn?
»Er sagt doch selbst, dass er wiederkommen wird, also mach dir nicht so viele Sorgen — schließlich ist er alt genug.«, wollte der Blonde ihn beruhigen. Ich war noch nie wirklich der geduldigste Mensch, weshalb ich die Ungewissheit schon jetzt nicht mehr aushielt und auf die beiden zuging.
»Was ist denn hier los? Um was geht's?«, fragte ich verwirrt.
»Taehyung ist abgehauen.«, klärte Jin mich sofort auf. Das konnte doch wohl bloß ein schlechter Scherz sein. Er kann nicht abgehauen sein, wieso sollte er so etwas tun?
Ich runzelte die Stirn und sah die beiden verwirrt an, woraufhin Seokjin mir einen zusammengefalteten Zettel in die Hand drückte, auf dem ich eindeutig Taehyungs Handschrift erkannte.
Bin zum Auftritt wieder zurück, macht euch keine Sorgen.
Auch als ich das las, konnte ich es noch immer nicht richtig fassen. Zwar hatte ich es schwarz auf weiß, dennoch wollte ich es einfach nicht glauben. Das war nicht seine Art, oder? Wieso sollte er einfach abhauen, ohne uns den Grund zu nennen?
Ich hob meinen Kopf und sah verwirrt zu den beiden vor mir, worauf Jimin seine Hände an meine Schultern legte. »Jetzt macht euch 'mal keine Sorgen um ihn, er wird schon seine Gründe haben. Ist vielleicht auch gar nicht so schlimm, dann hat er mal ein bisschen Zeit für sich, um wieder ein bisschen runterzukommen.«, sagte er. Ich musste mich doch wohl verhört haben. Wie konnte er nur so auf das plötzliche Verschwinden eines seiner besten Freunde reagieren? Ich dachte, die beiden würden sich nahestehen.
Jin und ich starrten den Blonden einfach nur ungläubig an. »Was hast du gesagt?«, fragte ich angespannt nach.
»Naja, ich meine ja nur, dass er so vielleicht mal selbst sieht, wie sehr er sich verändert hat. Euch ist doch sicher seine beschissene Laune aufgefallen — es war doch schon ziemlich anstrengend immer mit ihm. Sieh es doch einfach als eine Auszeit für uns. Ich vermisse den alten Taehyung — meinen besten Freund. Vielleicht tut es ihm und uns ja gut, wenn er die Tage mal nicht hier ist. Vielleicht hat er sich auch einfach einen Scherz erlaubt — springt gleich aus der nächsten Ecke hervor und macht sich darüber lustig, dass ihr zwei euch Sorgen gemacht habt.«, versuchte er mir zu erklären, jedoch verstand ich von seinem schwachsinnigen Gerede kein einziges Wort.
Ich konnte einfach nicht glauben, dass er diese Situation so sah. Mir könnten jederzeit Unmengen an Tränen aus den Augen kullern, weil Taehyung einfach abgehauen war, ohne uns den Grund zu sagen und Jimin sah das als eine Auszeit vor ihm. Was war nur sein verdammtes Problem mit Taehyung?
»Sag mal, hast du sie noch alle?«, schrie ich ihn lauthals an, da ich nach seinen Worten einfach die Fassung verloren hatte. Klar war Taehyung früher immer für einen Spaß zu haben und hat uns auch den ein oder anderen Streich gespielt — oft mit Jimin zusammen — doch so, wie er in letzter Zeit drauf war, konnte ich mir das auf gar keinen Fall vorstellen; außerdem würde er über so etwas keine Witze machen. Denn das war überhaupt nicht witzig und das wüsste er auch.
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No One Like You ᵏᵒᵒᵏᵛ
Fanfiction[ABGESCHLOSSEN] »We were all just humans drunk on the idea that love, only love, could heal our brokenness.« Nun war sie da, diese Zeit. Irgendwann musste sie eintreffen; das stand schon immer fest, allerdings bemerkten sie das alle erst, als es woh...