P.o.v. Jeongguk
Diese Party war bereits in vollem Gange. Wir hatten schon mindestens zwanzig Runden SingStar hinter uns und ich konnte sagen, dass ich mittlerweile schon ganz schön betrunken war. An diesem Abend konnte ich irgendwie einfach nicht anders. Zu trinken gab mir so viel Mut, wie ich ihn noch nie gehabt hatte. Ich blieb ständig in Taehyungs Nähe — berührte ihn, lächelte ihn durchgehend an und sorgte einfach dafür, dass er einen schönen Abend hatte. Denn genau das war auch unser Plan gewesen.
Wir wollten den Blauhaarigen mal wieder etwas aus der Reserve locken. Er sollte einfach wieder aus sich herauskommen, Spaß haben und einmal all das vergessen, was ihn so fertigmachte. Er sollte sich einfach erholen — denn es sah sehr danach aus, als würde er dringend eine Ablenkung brauchen. Und durch den Mut, den ich mir angetrunken hatte, konnte ich ihm die ganze Zeit über so nah sein, ohne dass ich mir aufdringlich vorkam. Doch nicht nur das brachte Taehyung an diesem Abend meine volle Aufmerksamkeit, denn die Tatsache, dass der Ältere diese Nähe zu genießen schien, spornte mich nur noch mehr an, ihn diesen Abend bei mir behalten zu wollen.
Wir tranken nun schon seit gut zweieinhalb Stunden und da wir so ins Singen vertieft waren, hatten wir das Abendessen gar nicht beachtet, bis Namjoon uns jedoch darauf hinwies. Er meinte, wir sollten lieber etwas essen, bevor es noch total aus dem Ruder laufen würde. Denn an diesem Abend trank sogar Namjoon etwas mit uns. Der einzige, der noch nicht einen Schluck von all dem Alkohol, der auf der Küchentheke herumstand, genommen hatte, war Taehyung. Allerdings schien er auch so Spaß zu haben.
Er schien sogar viel Spaß zu haben. Schon lange nicht mehr hatte ich ihn so viel und vor allem herzhaft lachen sehen, wie an diesem Abend. Andererseits war er auch bekifft, weshalb er gar nichts mehr trinken musste, um total benebelt zu sein. Zwar wusste ich es nicht mit Sicherheit — ich hatte ihn ja schließlich keinen Joint rauchen sehen — doch seitdem ich erfahren hatte, dass er sowas tat, bemerkte ich auch einen Unterschied.
Schon als er nach unten kam — nachdem er aufgewacht war — merkte ich, dass er nicht so recht bei der Sache war und das war er während der Party auch ab und zu nicht. Es kam einfach hin und wieder deutlich zum Vorschein, dass Taehyung durch irgendetwas ziemlich verstrahlt war, obwohl er es gut zu verstecken wusste.
Wir alle standen von der Couch auf und liefen in Richtung Küche, um uns an den bereits gedeckten Tisch zu setzen, allerdings bemerkte ich sofort, dass Taehyung sitzengeblieben war. Er wollte sich schon wieder vor dem Essen drücken — doch genau damit hatten meine Hyungs und ich auch gerechnet. Wir hatten geglaubt, ihn schon völlig durchschaut zu haben.
Yoongi und Jin hatten extra Taehyungs Lieblingsessen zubereitet und wir hatten einfach gehofft, ihn durch die aufgelockerte Atmosphäre dieses entspannten Männerbandes dazu zu bringen, ohne Bedenken mit uns zu essen. Doch so, wie es aussah, dachte er nicht einmal ansatzweise daran, sich auch an den Tisch zu setzen. Auf diese Ausrede war nun ich wirklich gespannt.
»Komm schon, Taehyung. Wir stellen die Teller einfach in die Mikrowelle, dann schmeckt es genauso gut wie frisch gekocht.«, machte Jin den Anfang und wollte ihn so zu uns holen, doch der Blauhaarige blieb bloß auf dem Sofa sitzen und schien händeringend nach einer Ausrede zu suchen.
»Ach, wisst ihr was, ich gehe einfach schnell duschen, während ihr esst — das wollte ich eigentlich vor zwei Stunden schon machen.«, fing er an, sich rauszureden und hätte ich nicht ganz genau gewusst, dass er das nur sagte, um sich vor dem Essen zu drücken, würde ich es ihm genau so abkaufen.
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No One Like You ᵏᵒᵒᵏᵛ
Fanfiction[ABGESCHLOSSEN] »We were all just humans drunk on the idea that love, only love, could heal our brokenness.« Nun war sie da, diese Zeit. Irgendwann musste sie eintreffen; das stand schon immer fest, allerdings bemerkten sie das alle erst, als es woh...
