P.o.v. Yoongi
Mein Wecker holte mich unsanft aus dem Schlaf. Ich wachte direkt auf, doch es fühlte sich viel zu früh an und ein Blick auf die Uhr meines Telefons verriet mir, dass es das auch war. Sie zeigte acht Uhr an und kurzzeitig wunderte ich mich darüber, denn eigentlich sollten wir alle erst um neun aufstehen, doch nach kurzem Überlegen fiel es mir wieder ein — die Sache mit Taehyung. Zwar glaubte ich nicht, dass es eine Stunde dauern würde, es aus ihm herauszubekommen, aber ich wusste, wie verschlossen er manchmal sein kann, also hatte ich meinen Wecker dennoch auf acht Uhr gestellt.
Langsam aber sicher rollte ich mich aus meinem Bett und stand letztendlich auf. Ich rieb mir meine Augen und ging auf meinen Schrank zu. Ich holte mir bequeme Kleider heraus und zog sie mir an, nachdem ich mich meines Pyjamas entledigt hatte. Ich öffnete schließlich leise meine Zimmertür, darauf bedacht, die anderen nicht zu wecken. Ich schloss sie wieder hinter mir und richtete meinen Blick auf Taehyungs Zimmer.
Zugegebenermaßen hatte ich etwas Angst vor dem, was ich eventuell gleich von ihm hören könnte, doch ich erinnerte mich selbst daran, dass ich nie erfahren würde, was genau er gestern getrieben hatte, wenn ich nicht selbst auf ihn zuging. Also trugen mich meine Beine auf sein Zimmer zu, ehe ich noch einmal tief ein- und ausatmete, bevor ich auch schon an seiner Tür klopfte, allerdings machte sie keine Anstalten, sich zu öffnen. Ich versuchte es erneut — wieder nichts. Ein letztes Mal klopfte ich an, doch wieder öffnete sich seine Zimmertür nicht einen Zentimeter, also beschloss ich, sie einfach selbst zu öffnen, da es mir wirklich wichtig war, jetzt mit ihm zu reden.
Ich drückte langsam und leise die Klinke und schob die Tür etwas ins Zimmer, um meinen Kopf durch diese zu stecken. Ich sah, wie er seelenruhig in seinem Bett lag und mir den Rücken zugewandt schlief. Ich trat ganz in sein Zimmer, schloss die Tür hinter mir und ging auf Zehenspitzen um sein Bett herum, damit ich ihm von der andern Seite in sein Gesicht sehen konnte.
Er sah so unbeschwert aus — so als hätte er eine Weile schon nicht mehr gut geschlafen, was mir die dunklen Schatten unter seinen Augen auch bestätigten. Nur ungern wollte ich ihn jetzt aufwecken, da er Schlaf offensichtlich dringend nötig hatte, aber da er in weniger als einer Stunde sowieso aufstehen musste, fiel es mir etwas leichter.
»Psst, hey, Taehyung.«, flüsterte ich ihm entgegen und rüttelte leicht an seinen Schultern. Er wachte nicht auf. »Taehyung, aufwachen.«, versuchte ich es erneut, jedoch wieder ohne Erfolg. Meine Augenbrauen zogen sich zusammen und ich wunderte mich darüber, dass er nicht aufwachte, bis mir einfiel, dass ihn die Erlebnisse der vorherigen Nacht — welche auch immer das waren — wohl ziemlich fertig gemacht haben mussten und er wohl noch immer etwas erschöpft war.
Ich beschloss also, ihn vorsichtig auf den Rücken zu drehen, damit ich mich über ihn lehnen konnte, um nun deutlich fester an ihm rütteln zu können. »Verdammt, du sollst aufwachen.«, startete ich einen erneuten Versuch, der aber ebenfalls nichts brachte.
Eine Zeit lang fiel mir nicht ein, wie ich ihn wecken konnte, da ich mich weigerte, ihm eine zu verpassen oder Wasser über sein Gesicht zu kippen, da ich das eine als zu gewalttätig erachtete und er beim anderen nur sein Bettzeug wechseln musste, was niemand gerne macht. Dann hatte ich jedoch eine Idee, wie ich ihn mehr oder weniger schmerzfrei und vor allem trocken aufwecken konnte.
Mit der einen Hand drückte ich seine Nase vorsichtig zu und die andere legte ich ihm auf den Mund, sodass er nicht mehr atmen konnte. Darauf dauerte es nicht mehr lange, bis er seine Augen öffnete und ruckartig hochschreckte. Sofort nahm ich meine Hände wieder zu mir, legte dann aber meinen rechten Zeigefinger auf seine Lippen, um ihm zu signalisieren, dass er nicht schreien sollte. Er sah mich nur überrascht an und drückte mit seiner Hand meine von sich weg.
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No One Like You ᵏᵒᵒᵏᵛ
Fanfiction[ABGESCHLOSSEN] »We were all just humans drunk on the idea that love, only love, could heal our brokenness.« Nun war sie da, diese Zeit. Irgendwann musste sie eintreffen; das stand schon immer fest, allerdings bemerkten sie das alle erst, als es woh...
