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P.o.v. Taehyung

Mir tat alles weh. Jeder einzelne Muskel in meinem Körper fühlte sich so an, als würde er auch nur bei der kleinsten Bewegung brechen. Ich fühlte mich elend — so als würde ich jede Sekunde wieder einschlafen. Mir fehlte die Kraft um meine Augen offen zu halten. Beinahe wären sie mir wieder zugefallen, bis mich die Erinnerung durchfuhr. Namjoon! Er hatte all das mitbekommen. Er war dabei, als ich beinahe keine Luft mehr bekam und schlussendlich einfach weggekippt bin. Das hatte mir ja gerade noch gefehlt, mich nachher vor ihm rechtfertigen zu müssen.

Doch es gab noch etwas, was mich die Augen aufreißen ließ — in zweieinhalb Stunden würde die Show losgehen und so, wie es mir jetzt ging, konnte ich auf keinen Fall auftreten. Ich war schlapp und hatte keinerlei Energie, die ich ins Performen stecken könnte. Allerdings gab es da etwas, das mich sicher wieder fit machen würde. Ich musste nur irgendwie nach Hause kommen.

Ich rappelte mich vom Sofa auf und suchte nach meinen Sachen. Auf dem Sessel schräg neben mir wurde ich fündig. Ich schnappte mir meine Jacke und zog sie mir über, bevor ich noch meine Mütze aufsetzte und in der Jackentasche nach meinem Schlüssel kramte. Ich spürte etwas metallisches zwischen meinen Fingern und hörte es Klimpern — ein Glück hatte ich ihn dabei. Ich musste mich beeilen. Pünktlich eine Stunde vor der Show sollte ich am besten wieder hier sein. Ich hoffte nur, dass Namjoon nicht nach mir sehen würde.

Meinen Mundschutz zog ich ebenfalls bis zum Anschlag über meine Nase, sodass mich auch wirklich niemand erkennen konnte. Ich verließ die Garderobe und sah mich nach Schildern um, die auf den Ausgang hinwiesen. Zwar war ich schon oft mit den Jungs hier gewesen, allerdings liefen wir immer nur irgendwem hinterher, der uns dort hinbrachte, wo wir hinsollten — ich kannte mich hier also überhaupt nicht aus. Trotzdem hatte ich schnell den Ausgang gefunden und sah mich ein hundertstes Mal um, ob mich auch wirklich niemand gesehen hatte, bevor ich durch die Tür nach draußen lief.

Viele laute Stimmen drangen mir entgegen — ich hörte Gelächter und Telefonate. Die überfüllten Straßen Seouls machten es mir nicht gerade leicht, ein Taxi aufzutreiben, da offensichtlich jeder gerade eines brauchte. Ich war also heilfroh, als eines der unzähligen Taxis, die ich bereits geöffnet hatte, nicht schon besetzt war. Ich schmiss mich regelrecht auf die hinteren Sitze und nannte dem Fahrer mein Ziel. Der Weg von der Garderobe hier her war nicht gerade ein Leichtes. Ich war so erschöpft, so fertig — hoffentlich würde ich schnell zu Hause sein.

Und tatsächlich — es dauerte nur knapp zehn Minuten und schon stand ich vor der Tür des Dorms. Schnell schloss ich auf, lief sofort in mein Zimmer und duschte mich in nur fünf Minuten. Das war ein neuer Rekord. Ob das alles hier eine gute Idee war, bezweifelte ich nicht ein einziges Mal an. Hektisch wühlte ich in meinen ganzen Sachen herum, die auf dem Boden verstreut lagen. Schon eine Ewigkeit hatte ich mein Zimmer nicht mehr aufgeräumt, weshalb es sich Anziehsachen, zerknülltes und zerrissenes Papier, sowie einige Wasserflaschen auf dem Boden gemütlich machten.

Doch in all diesem Chaos lag auch das, was ich jetzt dringend brauchte — die Schachtel von Jackson, San und Wooyoung. Ich musste sie unter mein Bett gelegt haben, da war ich mir ganz sicher. Deshalb steuerte ich direkt darauf zu und warf einen Blick darunter. Meine Augen glänzten, als ich die grüne Box dort liegen sah, wo ich sie vermutet hatte. Ich nahm sie heraus und durchsuchte auch sofort ihren Inhalt nach den Sachen, die ich brauchen würde, bis alles vor mir lag.

Mich mit dem Koks von Chanyeol etwas fitter zu machen, war die beste Idee, die ich seit langem hatte. Zwar wusste ich, dass es bei mir eher in die andere Richtung wirkte, aber das nur, weil ich ständig an so vieles denken musste, das mich traurig macht. Doch wenn ich das alles einmal vergesse, würde das Koks aufputschend wirken — so musste es sein. Also bereitete ich auf meinem Schreibtisch gerade alles vor, um einen durchziehen zu können, damit alle negativen Gedanken verdrängt werden konnten, um die richtige Wirkung den Kokains zu bekommen.

No One Like You ᵏᵒᵒᵏᵛWo Geschichten leben. Entdecke jetzt