P.o.v. Yoongi
Wir konnten es ihnen einfach nicht sagen, das würde wirklich zu weit gehen. Dass die anderen das erfuhren, was ich ihnen gerade nahelegte, war längst an der Zeit. Doch wirklich alles zu erzählen, wäre einfach zu viel auf einmal gewesen. Ich würde ihnen nichts von der Akte erzählen, genauso wenig würde ich ihnen also was von der Drogensache erzählen.
Ich wusste, dass Namjoon darauf hinauswollte, doch das ging einfach nicht — wirklich nicht. Es war schon schlimm genug, dass jetzt jeder ahnte, dass Namjoon und ich mehr wussten. Doch das Allerschlimmste war, dass Namjoon und Jimin eigentlich recht hatten — Taehyung sollte wirklich nochmal durchgecheckt werden. Zwar wurde er das ja laut seiner Akte schon, allerdings war das bereits schon sieben Jahre her. Aber sein derzeitiges Verhalten ließ darauf schließen, dass es prinzipiell längst an der Zeit gewesen wäre, mit ihm wieder zu einem Arzt zu gehen, denn Namjoon hatte mit noch einer Sache recht — so konnte es nicht weitergehen.
Taehyung musste dringend wieder auf die richtige Bahn gebracht werden und obwohl es mir so lieber gewesen wäre, konnten wir das niemals alleine schaffen. Das mussten sich richtige Ärzte ansehen, das war eigentlich klar. Das würde doch auch noch passieren — damit war ich auch einverstanden — nur eben noch nicht jetzt. Erst mussten Namjoon und ich Taehyung von den Drogen wegbekommen, denn das durfte wirklich niemand rauskriegen. Das würde seine gesamte Karriere gefährden.
Doch auch Jimin, Jeongguk, Hoseok und Jin sollten davon eigentlich auf gar keinen Fall Wind bekommen, denn ich war mir einfach nicht sicher, wie sie darauf reagieren würden. Sie könnten ihn im Stich lassen und sein seltsames Benehmen einfach auf die Drogen schieben — obwohl es meiner Meinung nach genau in die entgegengesetzte Richtung ging. Auf mich wirkte es vielmehr so, als würde er diesen Scheiß nur machen, um all das, was mit ihm so verkehrt läuft, zu kompensieren. Und auch, wenn ich richtig liegen sollte, war das noch längst kein Grund, der diesen Schwachsinn rechtfertige — den gab es in meinen Augen nämlich gar nicht.
Ich hatte einfach Angst, die Jungs könnten sauer auf ihn werden — das würde überhaupt nicht dazu beitragen, Taehyung da rauszuhelfen, doch genau das mussten wir jetzt tun. Vielleicht würde diese Sache eher an Namjoon und mir hängen bleiben, aber das würden wir beide schon hinbekommen.
»Aber, Yoongi, denk doch mal nach. Was, wenn wir das nicht selbst hinbekommen? Das wird doch alles nur noch schlimmer — er rutscht doch so nur noch mehr da rein.«, hatte Namjoon aufgebracht einzuwenden. Die verwirrten Blicke der anderen schien er gar nicht zu bemerken, denn an seiner Stelle würde ich jetzt nicht mehr über ein Thema weiterreden, von dem die anderen überhaupt keine Ahnung hatten. Da war es doch klar, dass irgendjemand eine Erklärung verlangte.
»Wo reinrutschen? Wovon sprecht ihr?«, kam es von Jimin, wobei ich eigentlich der festen Überzeugung gewesen war, Jeongguk würde als erster etwas dazu sagen, da er es wie die Pest hasste, wenn jemand mehr wusste, als er. Doch genau in dem Moment, in dem mich dieser Gedanke durchfuhr, richtete ich meinen Blick zum Jüngsten und sah, weshalb er keine Fragen stellte — er saß nur stocksteif da und hatte seinen Blick auf irgendetwas verfestigt. Er hing in seinen Gedanken fest.
Ich ging schleunigst auf ihn zu und legte meine Hand auf seine Schulter, was ihn dann letztendlich dazu brachte, sich ruckartig aus seiner Starre zu lösen und mich anzusehen. Erschrocken blickte er mich an, was meine Vermutung, ihn gerade aus intensivem Nachdenken geholt zu haben, nur bestätigte. Er stand auf und legte auch seine Hände an meine Schultern und sah mich eindringlich an — jedoch nicht so, als wäre er sauer auf mich. Vielmehr strahlte dieser Blick Hilfe aus, denn ich sollte ihn aus seiner wohl ewig währenden Unwissenheit befreien. Doch so sehr er es auch verdient gehabt hätte — es ging nicht.
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No One Like You ᵏᵒᵒᵏᵛ
Fanfiction[ABGESCHLOSSEN] »We were all just humans drunk on the idea that love, only love, could heal our brokenness.« Nun war sie da, diese Zeit. Irgendwann musste sie eintreffen; das stand schon immer fest, allerdings bemerkten sie das alle erst, als es woh...