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P.o.v. Yoongi

Nervös fuhr sich Jimin durch die Haare. Was konnte denn so verdammt schlimm sein, dass er sich nicht traute, es zu erzählen? Merkte er denn nicht, dass er uns alle verdammt unruhig machte?

»Sag schon. So schlimm kann es doch nicht sein.«, versuchte ich Jimin zum Reden zu bringen, allerdings wirkte er noch immer etwas unentschlossen, ob er es nun sagen sollte, oder nicht. Doch das musste er — was konnte denn so schlimm sein?

»Ich hab nur.. also ich hab.. Jeongguk reingelassen.«, rückte der Jüngere dann schließlich doch mit der Sprache heraus und sah uns abwartend an. Er hatte Jeongguk reingelassen. Jetzt verstand ich, wieso er so ein Theater um diese Sache gemacht hatte — denn darüber, ob es eine gute Idee war, den Maknae jetzt schon wieder zu Taehyung zu lassen, ließ sich streiten. Ich allerdings glaubte, dass es das auf keinen Fall war. Doch bevor ich etwas dazu sagen konnte, ergriff schon Hoseok das Wort.

»Das ist doch gut. Er entschuldigt sich und Taehyung wird ihm verzeihen — somit hätten wir schonmal ein Problem weniger.«, meinte er zuversichtlich, doch um ehrlich zu sein traute ich dem Ganzen noch immer nicht wirklich. Ja, ich wusste zwar, dass Jeongguk sich laut Hoseok nicht nur wieder beruhigt hatte, sondern er auch noch seine Gefühle für Taehyung gestand — vermutlich sollte es also tatsächlich gut sein, dass die beiden sich aussprachen und zumindest diese Hürde schon geschafft war. Doch ein Freund dieser Idee war ich trotzdem nicht. Es konnte doch so vieles dabei schiefgehen.

»Naja, ich weiß nicht. Was ist, wenn-«, setzte ich an und wollte meine Bedenken damit äußern, allerdings wurde ich prompt von Jimin unterbrochen.

»Kein ›Was ist, wenn‹, Hyung. Jeongguk ist grade die einzige Möglichkeit, die uns noch bleibt, verstehst du das nicht?«, meinte der Blonde und sah mich eindringlich an. Was hatte das denn nun zu bedeuten? Die einzige Möglichkeit, die uns noch bleibt? Er schien mein fragendes Gesicht zu bemerken, weshalb er sofort damit anfing, zu erklären, was genau er meinte. Denn auch die anderen sahen ihn verwirrt an.

»Keiner von uns konnte Taehyung beruhigen. Ich habe alles mögliche versucht, doch er hat einfach nicht aufgehört zu weinen und sich in seinen Decken zu verkriechen. Bei euch drei hatte er sich genauso wenig beruhigt, als ihr da wart. Wir könnten wohl auch Hoseok hochschicken, um es zu probieren, aber ich glaube ihr wisst alle, dass Jeongguk der einzige ist, der überhaupt noch an Taehyung rankommt.«

Seufzend ließ ich mich einfach neben Jimin und Hoseok auf das Sofa fallen. Er hatte wohl recht. Zwar wusste niemand so genau, ob Taehyung nun die Gefühle des Jüngsten erwiderte oder nicht, doch keiner konnte leugnen, dass die beiden schon immer irgendwie zusammengehörten. Dann war es wohl doch gar nicht so schlecht, dass Jeongguk jetzt bei ihm war — vor allem, da wir alle gerade nicht wirklich dazu in der Lage waren, noch irgendetwas ausrichten zu können. Die Überforderung und vor allem die Müdigkeit konnte man jedem einzelnen von uns ansehen.

»Yoongi und ich fahren morgen früher ins Entertainment — wir reden mit Manager-nim. Vielleicht können wir ihn ja überreden, dass Taehyung eine kleine Pause bekommt. Und wenn es nur zwei oder drei Wochen sind.«, meldete sich Jin plötzlich zu Wort, nachdem im Wohnzimmer Stille eingetreten war. Wir alle hatten uns inzwischen irgendwo hingesetzt und hingen unseren eigenen Gedanken nach. Oder wenn es nach mir ging — ich schlief beinahe auf der Stelle ein.

Normalerweise sollte mein Kopf voll von Gedanken an die Zukunft sein — wie würde es weitergehen, wird Taehyung das überstehen, wird er sich helfen lassen, können wir ihm helfen, bekommt er das alles unter einen Hut, welche Auswirkungen wird das auf uns haben, welche auf unser Comeback? Es war noch nicht einmal so, als würde ich all diese Fragen beiseiteschieben, sondern ich wusste, dass der Tag heute endlich ein Ende gefunden hatte und doch alles gutgegangen war. Ich hatte mich an diesem Tag schon in Gedankengängen wiedergefunden, in denen das alles ganz anders ausgegangen war, als es letztendlich passierte. Es war mir also auch dank genau dieser Tatsache möglich, mich gerade unheimlich zu beruhigen, sodass ich ohne Probleme auf der Stelle hätte einschlafen können.

No One Like You ᵏᵒᵒᵏᵛWo Geschichten leben. Entdecke jetzt