P.o.v. Namjoon
Die Sanitäter rannten vor mir zu Taehyung. Ich blieb ein paar Sekunden einfach wie erstarrt im Türrahmen stehen. Ich wusste es — ich hätte ihn nicht alleinlassen sollen. So wie er da lag und die Augen geschlossen hatte, hätte man fast meinen können, er würde schlafen — wären da nicht die besorgten Gesichter und hektischen Bewegungen der beiden Sanitäter. Was passierte hier gerade?
»Das Beatmungsgerät!«, wies der eine Sanitäter dem anderen an und setzte Taehyung wieder gerade hin. Er legte ihm eine Art Maske um Nase und Mund und fing an — genauso wie ich es vorhin tat — ruhig auf ihn einzureden.
»Ein und aus, ein und aus, ein und aus.«, machte er es ihm vor.
»Eine Stufe höher.«, bat er den anderen Mann, welcher daraufhin an einem Rädchen des Beatmungsgeräts drehte.
»Mehr atmen, so ist es gut.«
Es schien zu funktionieren, dann wurde es still. Ich kniete inzwischen ebenfalls vor Taehyung und nun sahen wir ihm zu dritt zu, wie seine Atmung langsam wieder ein normales Tempo annahm. Erleichtert atmete ich aus.
»Jetzt müssen wir nur warten, bis sich seine Atmung wieder vollständig geregelt hat.«, meinte der eine Mann.
»Was war mit ihm los?«, fragte ich ihn, noch immer überfordert mit dem, was gerade passiert war.
»Sie sagten, das hatte erst angefangen, nachdem er vier Stunden trainiert hatte, richtig?«, antwortete mir der eine Mann mit einer Gegenfrage. Ich nickte. War es also wirklich das? Der Blick des Sanitäters, der mit mir sprach, wanderte über Taehyungs ganzen Körper. Dieser war inzwischen eingeschlafen und der Klang seiner regelmäßigen Atmung beruhigte mich sehr. Der Mann legte eine Hand an Taehyungs Kinn und drehte vorsichtig sein Gesicht hin und her — seine Miene nachdenklich. Danach zog er Taehyungs Shirt etwas nach unten, sodass man perfekte Sicht auf seine Schlüsselbeine hatte. Standen die schon immer so weit heraus?
Der nächste Griff führte zu Taehyungs Rippen, auf die er vorsichtig seine Hände legte und leicht zudrückte — er tastete seinen gesamten Oberkörper ab. Als nächstes nahm er Taehyungs linke Hand und schob sein Langarmshirt etwas nach oben und.. wow. Sein Ellenknochen zeichnete sich mehr als deutlich heraus. Es sah so aus, als könnte man ihm diesen brechen, wenn man ihn auch nur anfasste. Ich wusste nicht, was ich denken sollte. Was war das hier?
»Wie groß ist er? 1,75, vielleicht 1,80?«, riss mich die Stimme des Mannes aus meinen Gedanken und ich musste überlegen.
»Eh, ja, irgendwo da dazwischen.«
Er musterte ihn weiterhin und sein Gesichtsausdruck wirkte unsicher. Die Art und Weise, wie die beiden Sanitäter Taehyung betrachteten und sich immer wieder still gegenseitig auf irgendetwas hinwiesen, ohne wirklich mit mir zu reden, machte mich verdammt nervös.
»Und wie alt ist er? Siebzehn.. achtzehn?«, fragte er weiter. Ich war etwas überrascht. Nicht über die Schätzung — schließlich würde Taehyung äußerlich fraglos als Teenager durchgehen. Mehr überraschte mich die Frage an sich. Was war denn daran jetzt wichtig? Was hatte sein Alter denn mit dem zu tun, was gerade passiert war?
»Dreiundzwanzig.«, korrigierte ich ihn dennoch, ohne irgendwelche Gegenfragen zu stellen. Wie auf Knopfdruck schnellten die Köpfe der beiden Männer auf mich zu.
»Dreiundzwanzig?!«, kam es erschrocken — fast erschüttert — von einem der Sanitäter. Er schien sich bei seiner Annahme so sicher gewesen zu sein, dass ihn meine Antwort sichtlich überraschte. Aber warum reagierte er so? Was war denn so schlimm daran?
»Ist das ein Problem?«, fragte ich verunsichert.
»Naja..«, er sah sich Taehyung noch einmal ganz genau an, ».. auf den ersten Blick sieht er sehr dünn aus, was für seine Größe zwar nicht gut, aber auch nicht gefährlich ist.« Er machte eine Pause und wandte seinen Blick nun zu mir. »Für einen Achtzehnjährigen wäre er vermutlich bereits untergewichtig, allerdings wäre das noch einigermaßen in Ordnung, da Jungs in diesem Alter noch in der Entwicklung stecken — da kann das noch vorkommen.«
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No One Like You ᵏᵒᵒᵏᵛ
Fanfiction[ABGESCHLOSSEN] »We were all just humans drunk on the idea that love, only love, could heal our brokenness.« Nun war sie da, diese Zeit. Irgendwann musste sie eintreffen; das stand schon immer fest, allerdings bemerkten sie das alle erst, als es woh...
