„Becca!", höre ich meine Mom rufen, die mich so aus dem Schlaf reißt. „So langsam wird es echt Zeit aufzustehen!" Dafür bin ich aber noch ziemlich müde. Doch sie hat recht, mein Wecker zeigt tatsächlich 11.38 Uhr an. Shawn und ich sind echt zu lange aufgeblieben.
Während ich mich aufsetze, sage ich: „Hast du gut geschlafen, Men..." Allerdings beende ich diesen Satz nicht, da ich mitten in der Bewegung feststelle, dass er gar nicht mehr auf der Matratze liegt.
„Hallo?", frage ich vorsichtig. Weil keine Antwort kommt, sehe ich mich genauer in dem Raum um und schaue sogar unter mein Bett. Aber nirgends ist eine Spur von ihm. So hat es zumindest auf den ersten Blick den Anschein.
Auf seinem (eigentlich ja meinem) Kissen finde ich nämlich einen Zettel mit seiner Schrift. Er erinnert mich an unsere E-Mails, nur dass der Text nun auf einem Blatt Papier geschrieben ist. Das macht jedoch keinen allzu großen Unterschied. Gespannt fange ich an zu lesen.
Hey, Prinzessin <3
Tut mir echt leid, dass ich so plötzlich gehen musste. Ich wäre zwar viel lieber bei dir geblieben, aber Andrew hat mich gerufen und da kann ich nicht absagen. Ich werde ihm übrigens nichts erzählen.
Ich hoffe, du bist jetzt nicht sauer, dass ich einfach so verschwunden bin. Ich wollte dich eigentlich wecken, doch du sahst so friedlich aus und das wollte ich nicht zerstören. Deshalb erschien mir der Zettel als beste Lösung.
Ich weiß nicht, wann wir uns das nächste Mal sehen können, aber ich freue mich darauf!
Dein Shawn
Was soll das jetzt heißen? Warum weiß er nicht, wann wir uns wieder treffen können? Sein Hotel ist doch ganz in der Nähe, er kann einfach zu mir herüber laufen. Okay, vielleicht muss er sich noch in Acht vor den Fans nehmen. Na ja, irgendwann werde ich schon noch erfahren, was er damit gemeint hat.
Nachdem ich mir neue Klamotten angezogen habe, mache ich mich auf den Weg nach unten. „Morgen", begrüße ich Mom. Wirklich miteinander geredet haben wir bisher ja noch nicht. Sie nickt mir nur zu. Kira Summer wäre jetzt beleidigt, weil sie nicht die Aufmerksamkeit erreicht hat, die sie wollte. Mir ist es aber relativ egal.
Wobei, in Zukunft wird mir die Aufmerksamkeit wahrscheinlich nicht mehr egal sein. Ohne eingebildet klingen zu wollen, aber ich bin immerhin die Freundin von Shawn Mendes. Uns beiden wird man sicher viel Aufmerksamkeit schenken.
Und auch wenn er meinte, er würde es seinem Manager nicht erzählen, wird dieser ebenfalls davon Wind bekommen. Und wenn das der Fall ist, ist eines klar: Ich werde Shawn nicht gehen lassen!
Ein Knurren meines Magens bringt mich auf andere Gedanken. Nun kann ich irgendwie nur noch ans Essen denken. Normalerweise bin ich nicht so. Okay, es gibt eine Ausnahme; nämlich wenn es um Muffins geht. Aber da kann doch wirklich keine widerstehen.
Jedenfalls hole ich mir eine Schüssel und befülle sie mit Cornflakes. Ist zwar nicht mein Lieblingsfrühstück, doch etwas besseres gibt es momentan nicht - wären noch Muffins von gestern da, würde ich diese ja essen, allerdings haben wir alle aufgegessen. Und Mom backt erst heute Abend einen neuen Kuchen.
Während ich den Löffel immer wieder in die Milch hinein tunke, schaut sie ab und zu zu mir herüber, als ob sie mir hinterher spionieren würde. Sie will sicher irgendetwas von mir. Jedoch bin ich viel zu faul, um sie zu fragen. Außerdem ist mir mein Essen gerade wichtiger.
„Beantwortest du mir eine Frage?", möchte sie auf einmal wissen, und ich nicke. Jetzt muss ich wohl die Cornflakes vernachlässigen. Wenigstens rennen sie mir nicht weg. Das wäre eine lustige Vorstellung.
„Kann es sein, dass nicht nur ich auf Wolke 7 schwebe?", fragt meine Mutter schließlich, worauf ich mich fast verschlucke, obwohl ich nicht einmal etwas im Mund habe. Also hat sie es doch bemerkt. Wenn es so weitergeht, weiß es bald wirklich jeder Mensch.
„W-wie kommst du da drauf?", versuche ich, sie vom Gegenteil zu überzeugen. Allerdings weiß ich schon, dass sie das nicht glauben wird. Sie ist immer sehr von sich überzeugt und lässt nicht locker. Mütter eben. Außerdem hat mich mein leichtes Stottern schon verraten.
„Das sah gestern oder eher heute Nacht ziemlich eindeutig aus", erklärt Mom darauf, auch wenn ich mir all dessen durchaus bewusst bin. „Du weißt schon; eure Blicke, das Knistern zwischen euch. Und nicht zu vergessen das Prinzessin..."
„Okay, du hast mich erwischt", gebe ich schließlich zu und atme laut aus. Eigentlich hätte ich es gerne länger geheim gehalten. Aber es ist nur Mom, sie wird es sicher nicht weitererzählen. Deswegen fahre ich fort. „Es war kurz nachdem du uns einen kleinen Besuch abgestattet hast. Wir haben uns endlich geküsst und sind jetzt zusammen."
„Wow, der Freund meiner Tochter ist ein Superstar", stellt sie fest. „Wenn du mir das vor ein paar Monaten gesagt hättest, hätte ich dich wahrscheinlich ausgelacht, weil es einfach unvorstellbar ist. Doch du hast mich umgestimmt, immerhin ist es so gekommen."
„Das heißt, du bist nicht enttäuscht oder so?", möchte ich wissen. Da ich nicht sicher bin, ob ich mir keine Sorgen wegen Mom's Meinung über Shawn machen muss, füge ich noch ein paar Sätze hinzu. „Ich werde ihn auch nicht benutzen, nur um selber berühmt zu werden. Das hatte ich nie vor und werde es auch nicht. Ich liebe ihn wirklich!"
Auf einmal fängt sie an zu lachen und ich werde immer unsicherer. Ich meine, ich habe ihr gerade meine Liebe zu Shawn offenbart, und sie lacht einfach. Das ist nicht wirklich beruhigend. Habe ich etwa irgendwas Falsches gesagt?
„Oh, Becca! Ich könnte niemals enttäuscht sein. Denn schau dir ihn mal an! Natürlich muss ich dir das nicht sagen, aber er ist wirklich total nett. Ich kenne ihn zwar noch nicht so gut wie du, doch ich bin guter Dinge, dass er der perfekte Freund für dich ist. Später womöglich ein perfekter Schwiegersohn", zwinkert sie mir zu. Okay, jetzt bin ich echt beruhigt. Wenn sie schon daran denkt, dass Shawn und ich irgendwann heiraten würden...
„Danke", sage ich einfach nur. Ich bin so froh, dass sie meinen Freund auch gut findet - selbstverständlich auf eine andere Art als ich. Außerdem hat sie selber was am Laufen.
„Nicht dafür", meint sie darauf. „Ich sehe doch, dass er dich glücklich macht. Und das wiederum macht mich ebenfalls glücklich. Ich muss ganz ehrlich sagen, ich freue mich auf die nächste Zeit mit Shawn. Er ist wirklich immer bei uns willkommen."
Oh, da geht es nicht nur ihr so. Ich freue mich auch auf die nächsten Monate. Oder Jahre, hoffe ich. Natürlich möchte ich, dass wir für immer zusammen sein werden, aber eigentlich ist es egal, wie lange, es wird auf jeden Fall die beste Zeit meines Lebens!
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Ich hab es tatsächlich noch geschafft! Trotz der vielen Latein-Hausaufgaben habe ich das Kapitel noch vor dem Wochenende beenden können :'D
Ich hoffe, es gefällt euch <3
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One more wish {s.m.}
FanfictionDas ganze Leben lang hatte Becca keine Probleme. Zumindest keine gesundheitlichen. Natürlich muss sie als 16-Jährige auch mit dem Stress der Highschool kämpfen, aber eigentlich führt sie ein ganz normales Leben. Na ja, wenn man von ihrem inneren Fa...