Nachdem wir unseren Hunger gestillt haben, setzen wir uns erneut auf die Couch. Während Shawn immer wieder sanft über meine Hand streicht, schaue ich immer wieder auf die Uhr. So langsam ist es Zeit, irgendetwas zu sagen, sonst bekomme ich mein Geschenk nicht rechtzeitig fertig und wir verpassen womöglich Fiona und Kyle, die uns mit auf die Party nehmen werden.
„Shawn", sage ich deswegen, ohne mich ein kleines bisschen zu bewegen. Dabei ziehe ich seinen Namen unendlich in die Länge, was wahrscheinlich schon ein Zeichen für ihn ist, dass ich etwas von ihm möchte. Allerdings erwidert er nichts. Vielleicht wartet er darauf, dass ich fortfahre.
Also mache ich das, auch wenn ich es selbst nicht glaube, was ich nun von mir geben werde. „Könntest du mir einen Gefallen tun? Fiona hat um meine Hilfe gebeten. Es ist ihr unglaublich wichtig und ich kann sie nicht einfach im Stich lassen. Deswegen muss ich später unbedingt zu ihr. Aber..."
Weiter komme ich nicht, denn ich werde von dem Braunhaarigen unterbrochen, der sich inzwischen an die Kante gesetzt hat und mir in die Augen schaut. In seinen sehe ich Enttäuschung. „Muss das wirklich heute sein? Ich dachte, wir könnten den Tag zusammen verbringen."
„Es wird nicht lange dauern, versprochen", meine ich und habe gleich darauf ein schlechtes Gewissen, weil ich meinen Freund anlüge. Dabei mache ich es ja eigentlich für ihn. „Da ist aber noch was. Meine Mom hat vorhin gesagt, dass sie ein paar Kochbücher von den Summers ausleihen möchte. Könntest du die bitte abholen?"
„Becca Mason möchte, dass ich mich in die Nähe von Kira Summer, die sie bis gestern auf den Tod nicht ausstehen konnte, begebe?", fragt Shawn mich ungläubig und zieht seine Augenbrauen in die Höhe. Und hätte ich nicht diesen Plan, würde ich meine Bitte auch zurücknehmen.
„Hey, so krass war es nun auch wieder nicht!", versuche ich, mir irgendwie Zeit zu verschaffen, um nachzudenken, was ich jetzt sagen soll. Letztendlich gehe ich gar nicht auf seine Frage ein. „Ich weiß, es ist echt blöd von mir, dich an deinem Geburtstag wegzuschicken, aber bitte. Du hast dann auch was gut bei mir."
Eine lange Zeit sieht er mich noch leicht kritisch an, doch dann gibt er endlich nach. Vor lauter Erleichterung fällt mir echt ein Stein vom Herzen. Dennoch mache ich mir immer noch ein klein wenig Sorgen wegen Kira. Doch ich kann Shawn vertrauen, er wird sie schon von seinem Hals halten können.
„Denkst du an etwas Bestimmtes?", will er plötzlich wissen und grinst verschmitzt. Selbstverständlich weiß ich gleich, was er damit meint, und verdrehe meine Augen. In diesem Punkt sind eben doch alle Jungs gleich.
„Das werden wir dann sehen", sage ich einfach nur, zwinkere ihm zu und stehe auf, um in mein Zimmer zu gehen und mich umzuziehen. Irgendwie macht es Spaß, ihn etwas zu ärgern. Sollte ich vielleicht öfters ausprobieren.
Kurze Zeit später platzt Shawn einfach in mein Zimmer herein. Zu dem Moment habe ich noch kein Oberteil an, weswegen ich leicht erschrecke und nach irgendetwas greife, das meinen Körper bedecken könnte. Doch dann fällt mir ein, dass er mein Freund ist und es nichts gibt, was er nicht schon gesehen hat.
Natürlich hat der Sänger das mitgekriegt und grinst nun in sich hinein. „Du musst dich doch nicht vor mir verstecken, Becca. Außerdem bist du wunderschön. Es gibt nichts, wofür du dich schämen müsstest."
„Ja, ich weiß", murmele ich darauf und merke, wie ich schon leicht rot werde. „Aber ich muss mich erst einmal daran gewöhnen, dass... na ja." Aus irgendeinem Grund habe ich keine Ahnung, wie ich mich ausdrücken soll, ohne dass es noch peinlicher wird.
„Alles gut, ich weiß, was du damit meinst", sagt Shawn. „Doch das wird schon. Es verurteilt dich auch niemand dafür." Dann geht er auf mich zu, nimmt meine nackten Arme, die mir doch etwas als Schutz gedient haben, von meinem Körper und lässt seine Hände diese entlang gleiten.
„Können wir jetzt aufhören, darüber zu reden? Dafür wäre ich dir sehr dankbar", gebe ich kleinlaut von mir, da ich immer noch nicht gerne über dieses Thema rede. „Ich muss jetzt außerdem mal los. Du kannst ja dann auch schon gehen, damit wir nachher nicht aneinander vorbeiziehen und mehr Zeit miteinander haben."
Das lässt sich der Braunhaarige natürlich nicht zweimal sagen. Deshalb macht er sich schnell auf den Weg nach unten, worauf ich mich noch vollends anziehe und ihm folge. Als ich bei ihm ankomme, zieht er gerade seine Kapuze auf.
Da ich es nicht verhindern kann, dass meine Mundwinkel nach oben gehen, meint er plötzlich: "Wenn ich erkannt werde, dauert es noch länger, bis ich Zeit mit dir verbringen kann."
Schon im nächsten Moment steht er an der Tür und seine Hand liegt am Griff. Schnell trete ich ihm gegenüber. "Pass bitte auf dich auf. Du weißt schon, wegen Kira."
"Keine Sorge. Wenn wir es nur durch meine Anwesenheit geschafft haben, dass sie uns von ihrem Leben erzählt hat und jetzt nicht mehr dein Leben ruinieren will, kann ich auch dafür sorgen, dass sie mir nicht zu nah kommt", erklärt er und beruhigt mich damit zwar nicht viel, aber doch ein kleines bisschen.
"Also, dann geh ich mal. Viel Spaß mit Fiona", wünscht er und verlässt danach das Haus. Nachdem ich die Tür geschlossen habe, lehne ich mich dagegen und atme laut aus. Das wäre dann mal geschafft.
Auf der Stelle eile ich wieder hoch in mein Zimmer und durchsuche meinen Computer und mein Handy nach schönen Fotos von uns beiden und seiner Familie.
Auf einem Bild, das mich besonders zum Lächeln bringt, halten wir uns an den Händen und lehnen uns beide nach außen. In dem Augenblick bin ich fast umgeflogen, weil meine Knie irgendwie nachgelassen haben, und Aaliyah, die das Bild gemacht hat, hat sich vor Lachen weggeschmissen.
Als ich einige Bilder ausgewählt und auf einen Stick gezogen habe, krame ich meinen Geldbeutel aus einem Schrank im Wohnzimmer und ziehe nun auch meine Schuhe an. Dann überprüfe ich noch einmal, ob ich alles Wichtige bei mir habe, und gehe los, um ein Fotoalbum zu kaufen und die Bilder ausdrucken zu lassen.
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Klingt zwar blöd, aber ich glaube, ihr dürft froh sein, dass ich am Dienstag mal wieder Migräne hatte und deswegen nicht in der Schule war. Somit konnte ich später das Kapitel anfangen. Wäre ich in der Schule gewesen, gäbe es heute wohl noch kein neues Kapitel🙈
Na ja, und dann hab ich am Dienstag noch meine Brille bekommen und hatte am Tag darauf nochmal Migräne bekommen. Lag wahrscheinlich daran, dass meine Augen sich erst noch daran gewöhnen mussten. Die letzten beiden Tage geht es mir aber bestens😊
Okay, genug von meiner Woche.
Gab es bei euch irgendwas besonderes?❤️
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One more wish {s.m.}
FanfictionDas ganze Leben lang hatte Becca keine Probleme. Zumindest keine gesundheitlichen. Natürlich muss sie als 16-Jährige auch mit dem Stress der Highschool kämpfen, aber eigentlich führt sie ein ganz normales Leben. Na ja, wenn man von ihrem inneren Fa...