29. Kapitel

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„Entschuldigung, was hast du gerade gesagt?" Ungläubig und mit zusammengezogenen Augenbrauen starrt Shawn mich an und wartet auf eine Antwort. Er wartet auf eine Antwort, die ihm bestätigt, dass das ein Scherz, wenn auch ein ziemlich fieser Scherz, war. Ich wünschte, ich könnte ihm diese Antwort geben, doch es ist mir nicht möglich, denn sonst würde ich ihn anlügen.

„Becca, du kannst nicht ewig schweigen", meint der Braunhaarige, nachdem ich Minuten später immer noch nichts gesagt habe. Ich kann es einfach nicht. Ich weiß zwar, was ich sagen möchte, aber es kommt nichts aus meinem Mund. Eigentlich dachte ich, ich hätte diese Sache gut verarbeitet, doch da habe ich mich wohl geirrt. Vielleicht liegt es auch an Shawn, keine Ahnung.

Ganz langsam und kaum hörbar fange ich schließlich doch noch an: „Du... Ich habe... Das war mein Ernst..." Es fühlt sich so an, als ob ich krank wäre und einen Frosch im Hals hätte. Jedoch finde ich tatsächlich meine Stimme wieder. „Ich wäre gestorben, wenn man mich nicht operiert und ich keine Therapie gemacht hätte. Die Ärzte nannten es Glioblastom. Ohne jegliches Handeln wäre ich jetzt nicht mehr hier."

Plötzlich spüre ich etwas Nasses auf meiner Hand. Es ist eine Träne, die sich ihren Weg von meiner Wange nach unten gebahnt hat. Ich habe gar nicht gemerkt, dass ich zu weinen begonnen habe.

Seine Wangen sind zwar nicht feucht, aber ich meine, auch in Shawn's Augen etwas Glitzerndes sehen zu können. Anstatt irgendwelche Fragen zu stellen oder ähnliches, nimmt er mich einfach in den Arm und drückt mich fest an seine Brust, sodass ich erneut seinen Herzschlag spüren kann. Ich schlinge meine Arme um seinen Körper und halte ihn so fest, als wäre es das letzte Mal.

Eine ganze Weile sitzen wir einfach auf der Couch und liegen uns in den Armen. Vor ein paar Minuten waren wir beide noch die glücklichsten Menschen dieser Erde und nun ist es das komplette Gegenteil. Es ist echt krass, wie schnell eine Bemerkung die Stimmung der Leute den Bach heruntergehen lässt.

Als ich das Geräusch von Schuhen auf der Treppe wahrnehme, setze ich mich wieder normal hin und wische mir die übrigen Tränen weg. Und schon steht meine Mutter im Türrahmen: „Braucht ihr noch etwas? Muffins vielleicht?" Shawn will gerade zu einer Antwort ansetzen - ich wette, er würde zu mehr als hundert Prozent zustimmen - , da sage ich dazwischen: „Mom, ich sagte doch, du sollst uns nicht stören." Ich klinge immer noch ein bisschen weinerlich, doch ich versuche, es so gut wie möglich zu verstecken, was, denke ich, funktioniert. Zumindest erwidert Mom nichts darauf.

„Ja, tut mir leid, aber wenn etwas alle ist, würdet ihr sicher keinen Nachschub holen", sagt sie. „Ich kenne dich doch, dazu bist du zu faul. Nicht böse gemeint, Schatz." Du hast mich mein ganzes Leben lang begleitet, also kenne ich dich ebenfalls gut und weiß, dass du das nicht so meinst. „Dann gehe ich mal wieder. Wenn ihr etwas braucht, schreit einfach", verkündet meine Mutter noch während sie sich umdreht und den Raum verlässt.

„Die Muffins sind zwar noch nicht alle weg", stellt Shawn mit einem Blick auf den Tisch fest, „doch ein paar mehr hätten nicht geschadet." Dabei zieht er einen Schmollmund. Das wiederum bringt mich zum Lächeln und dieser düstere Moment ist vergessen. Ich bin echt froh, dass ich ihn habe. Er gibt mir Halt und ohne ihn würde ich wahrscheinlich in ein tiefes Loch fallen.

Dann wird es wieder ernst. „Ich weiß, dass du wahrscheinlich nicht gern darüber reden möchtest, aber würdest du mir das Ganze erklären?", bittet derjenige, der verrückt nach diesen kleinen Kuchen ist. „Du meintest zwar, dass es dir gut geht, allerdings ist das gerade irgendwie schwer zu verstehen für mich. Vielleicht würde ich mir nachher keine Sorgen mehr um dich machen."

Obwohl ich seine Frage wirklich einfach ignorieren will, fange ich mit den vermeintlichen Migräneanfällen an. Ich lasse kein Detail aus und schaffe es aus irgendeinem Grund, nicht wieder mit Weinen anzufangen. Bestimmt liegt es daran, dass Shawn an meiner Seite ist.

„Das ist echt krass." Das sind die einzigen Worte, die seinen Mund nach meiner kleinen Rede verlassen. Darüber bin ich froh, da ich nicht möchte, dass das hier sich in eine riesige Diskussion entwickelt. Wir haben bereits genug über dieses Thema gesprochen. Wir sollten nun aufhören, Trübsal zu blasen.

„Ja", stimme ich noch zu. „Aber jetzt reden wir nur noch über Sachen, die einen glücklich machen, okay? Mich macht es zum Beispiel glücklich, dass du in diesem Moment hier bist - du machst mich glücklich." Endlich bildet sich wieder ein Lächeln in Shawn's Gesicht. „Mir geht es genauso. Und das weißt du."

Weil es nun nicht mehr so ernst ist, beschließe ich, einen kleinen Scherz zu machen. „Du machst dich auch glücklich?", frage ich mit verwirrtem Gesichtsausdruck. Ich schaffe es nur mit großer Mühe, nicht gleich loszuprusten. Das war irgendwie schon immer so. Mit mir konnte man einfach niemandem einen Streich spielen oder ähnliches, da ich uns irgendwie immer verrate. Sei es zu schnelles Reden oder eben Lachen. Irgendwas mache ich jedes Mal falsch.

Der Sänger begreift jedoch schnell. „Du weißt, wie ich das meine", meint er leicht lachend, was sich total süß anhört. „Ein weltbekannter Star zu sein, ist nicht immer einfach. Man erkennt dich überall und du darfst keine blöden Dinge machen, weil du sonst sofort als schlechtes Vorbild abgestempelt wirst. Das zieht mich echt runter. Hat es auch während der Tour. Aber dann habe ich mit dir geschrieben und ich konnte wieder lächeln. Das hat noch kein Mädchen geschafft."

„Soll ich mich jetzt etwa geehrt fühlen?", möchte ich wissen, denn ich habe keine Ahnung, was ich nun machen soll. Ich bin mir nicht einmal sicher, ob das ein Kompliment war. Vielleicht wollte er damit sagen, dass es noch nie so ein Mädchen wie ich in seinem Leben gab. Doch ich will mir nicht zu sicher sein, denn in Interpretationen war ich noch nie besonders gut.

„Ja, das solltest du", antwortet Shawn mir schließlich. Wir sitzen uns immer noch gegenüber auf der Couch, scheinen uns allerdings wieder näher zu kommen. „Ich hatte zwar schon ein paar Flirts, aber mit denen war es nie so ernst wie es mit dir sein wird, denke ich. Du bedeutest mir wirklich viel." Wenn er so weitermacht, schmelzt mein Herz sicher dahin und er muss es wieder zusammen formen.

„Ich weiß, wir sind erst heute richtig zusammengekommen", fährt er fort, „doch ich muss es dir bereits sagen; ich kann es nicht mehr lange für mich behalten. Becca, ich liebe dich."

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LEUTE, IHR HABT ES GESCHAFFT! WIR HABEN TATSÄCHLICH DIE 1K ERREICHT! IHR SEID WIRKLICH DER HAMMER! VIELEN LIEBEN DANK!!!💗💗💗

Und wisst ihr, was mein Bruder am Anfang vom Monat, als ich noch 300 Reads hatte, gesagt hat? Seine Worte waren: "Wenn du bis zum Ende vom Monat 1000 Reads hast, geb ich dir 2 Euro!"😂

Um ehrlich zu sein, hab ich auch vorhin darauf gewartet, dass da jetzt 1K steht, weil ich etwas vorhatte.
Dann kommt das eben jetzt😊

Und zwar liste ich hier ein paar Personen auf und ihr könnt denen Fragen stellen, die ich dann als diese Person beantworte. Vielleicht kennt ihr das ja schon. Ich bin jedenfalls richtig gespannt drauf, weil ich das noch nie gemacht habe🙈
Ich freue mich auf eure Fragen!

Becca

Shawn

Fiona

Josh

Caroline (Becca's Mom)

Becca's Dad

Kira Summer

Dr. Hudson

Mark (Caroline's Neuer)

Und nochmal danke, ich hab euch alle so lieb!😍😘

One more wish {s.m.}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt