Im nächsten Moment spüre ich, wie mir eine Träne die Wange herunterkullert. Eigentlich weine ich nicht so schnell, aber gerade kann ich nicht anders. Es ist einfach passiert. Und ich denke, ich habe allen Grund dazu.
Ich meine, ich habe soeben erfahren, dass ich meinen Freund über einen Monat nicht mehr live in Farbe sehen kann. Und ich weiß nicht, ob das am Anfang einer Beziehung so gut ist. Was ist, wenn seine Gefühle nach dieser Zeit verschwunden sind? Was ist, wenn er dann gar nicht mehr mit mir zusammen sein will?
Mist. Am liebsten würde ich mich bei Shawn's Management darüber beschweren, doch dann wüsste es, insbesondere Andrew, davon Bescheid und wir dürften uns vielleicht gar nicht mehr sehen. Mir wird gerade bewusst, wie schwer das alles werden wird.
Darauf verlasse ich den Chat zwischen ihm und mir und suche den Kontakt meiner besten Freundin. Mein Finger schwebt bereits über der Schaltfläche, doch ich ziehe ihn schnell zurück. Sind wir überhaupt noch beste Freundinnen? Wenn ich ehrlich bin, war es ja schon irgendwie ein dummer Streit. Es wäre blöd, wenn unsere Freundschaft deshalb zu Ende wäre.
Und ich brauche Fiona jetzt, in einer Situation wie dieser. Ich brauche jemanden, bei dem ich mich ausheulen kann und der mich tröstet. Sie hat diese Aufgabe schon öfters mit Bravur gelöst. Ich könnte mir keine andere für diese Rolle vorstellen.
Daher schrecke ich nicht davor zurück und schreibe ihr eine Nachricht: „Hey. Wie geht's dir so? Ich wollte dir nur sagen: Ich verzeihe dir. Okay, eigentlich war ich dir nie wirklich böse. Ich konnte am Anfang nur einfach nicht glauben, dass du das wirklich gesagt hast. Das hat sich so angehört, als ob du total verstehen würdest, warum ich vor Shawn noch nie einen Freund hatte. Na ja, aber lassen wir das Thema beiseite... Ich vermisse dich. Hast du vielleicht Zeit? Ich würde gerne zu dir kommen."
Es fühlt sich echt komisch an, ihr ohne Smileys zu schreiben, aber ich finde, die wären unangebracht. Immerhin ist das eine ernstere Sache. Außerdem werde ich wieder Smileys hinzufügen, nachdem Fiona eine Antwort geschickt hat. Wahrscheinlich wird sie eh schreiben, dass ich kommen kann. Ich kenne sie, sie gibt schnell nach.
Und tatsächlich: Bereits nach wenigen Sekunden erscheint eine neue Nachricht von ihr. Ich habe Glück, dass ich bei ihr nicht so lange warten muss wie bei Shawn. Ich will ja nichts sagen, aber manchmal ist sie schon oft am Handy. Und wie ich erwartet habe, darf ich zu ihr kommen.
Also mache ich mich so schnell wie möglich auf den Weg zu ihr. Mom fragt zwar, ob ich das Haus um diese Uhrzeit wirklich noch verlassen möchte, doch das ist eben die mütterliche Fürsorglichkeit. Selbstverständlich bestätige ich das, ich gehe ja nur zu Fiona. Da wird mir schon nichts passieren.
„Es tut mir ja so leid, Becca!", ruft meine Freundin, sobald sie mich ein paar Meter vor ihrem Haus entdeckt, und schlingt ihre Arme um mich. Auf der Stelle erwidere ich die Umarmung. Es war zwar nicht einmal zwei Tage, in denen wir uns nicht gesehen haben, doch ich habe sie ehrlich vermisst. In solchen Momenten merkt man, wie viel einem eine Person bedeutet.
„Hey, es ist alles gut!", stelle ich schmunzelnd klar. „Ich habe dir doch schon verziehen, oder hast du das überlesen?" „Nein, aber du weißt doch, dass ich mich nie oft genug entschuldigen kann. Selbst wenn du sagst, ich solle mich nicht immer entschuldigen, würde ich es wieder tun. So, wie es in manchen Filmen ist", meint sie. „Komm, lass uns reingehen."
Als wir am Wohnzimmer vorbeigehen, um die Treppen daraufhin hochzusteigen, begegnet uns die Mutter von Fiona. Diese begrüße ich kurz, worauf sie sagt: „Oh, schön, dass ihr euch wieder vertragen habt." Demnach hat das Mädchen neben mir ihrer Mom von unserem kleinen Problem erzählt. Das stört mich allerdings wenig.
Dann gehen wir schließlich in das Zimmer meiner Freundin, wo wir unsere Ruhe haben und ich ihr von meinen neuen Sorgen erzählen kann. Auch wenn ich mir ziemlich sicher bin, dass ihre Mom mein Geheimnis für sich behalten würde - sie ist einfach nicht der Typ fürs Petzen - , ist es mir lieber, wenn so wenig wie möglich davon wissen. Das macht weniger Risiko.
„Also, du wolltest mit mir reden?", erkundigt sich Fiona bei mir. Währenddessen setzt sie sich auf ihr Bett und klopft auf die Matratze neben sich, als würde sie bereits wissen, dass die Sache nicht in ein paar Sekunden geklärt ist. Möglicherweise gibt es ja doch Gedankenleser.
Jedenfalls lasse ich mich nun neben ihr nieder und schaue in ihr Gesicht. Sie wiederum sieht mich ganz gespannt an, sie wirkt sehr konzentriert. Wahrscheinlich möchte sie wirklich jedes einzelne Wort verstehen und nichts verpassen.
„Ja, das wollte ich", bestätige ich letztendlich und fange an zu erzählen. „Ich habe vorhin eine Nachricht von Shawn bekommen. Ich hab dir doch gesagt, dass er einfach verschwunden ist, oder? Wenn nicht, dann weißt du es jetzt. Auf jeden Fall kenne ich jetzt den Grund und etwas mehr. Leider."
„Warum leider? Das ist doch gut, oder nicht?", hakt Fiona nach. Als ich sie gespielt streng anschaue, weil sie mich unterbrochen hat, entschuldigt sie sich erneut. „Sorry, rede weiter." Ich muss grinsen. Typisch Fiona.
„Na ja, ich wollte mich zunächst auch freuen, aber dann hab ich erfahren, dass Shawn bald wieder auf Tour gehen wird und jetzt proben muss", erkläre ich. „Und das bedeutet, wir werden uns ganze sechs Wochen nicht sehen..."
„Du machst Witze", meint sie darauf. „Das kauf ich dir nicht ab." „Es ist aber wirklich so", sage ich und merke, wie mir dabei Tränen in die Augen treten. Als sie das bemerkt, ändert sich auch ihr Gesichtsausdruck. „Oh", macht sie, „das ist echt bescheuert."
„Ja", stimme ich ihr zu. „Und das ist der Grund, warum ich dich jetzt unbedingt brauche." Danach sind keine Worte mehr zu hören, weder von mir noch von ihr. Sie nimmt mich einfach nur in den Arm und gibt mir so die Nähe, die mir Shawn die nächste Zeit nicht geben kann.
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Ja, ich habe es noch geschafft! Ihr solltet stolz auf mich sein, denn ich habe extra wegen dem Kapitel meine restlichen Hausaufgaben vernachlässigt :'D
Dennoch muss ich zugeben, dass es mir in letzter Zeit wirklich schwer fällt, Kapitel hier zu schreiben. Und ich meine nicht nur, weil ich kaum Zeit habe. Ich weiß nicht, ob es wirklich das ist, aber ich denke, ich habe momentan eine Art Schreibblockade.
Ich finde das Kapitel auch nicht so gelungen, doch ich wollte heute noch unbedingt updaten, deswegen habe ich es jetzt so gelassen. Ich hoffe, es gefällt wenigstens euch.
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One more wish {s.m.}
FanfictionDas ganze Leben lang hatte Becca keine Probleme. Zumindest keine gesundheitlichen. Natürlich muss sie als 16-Jährige auch mit dem Stress der Highschool kämpfen, aber eigentlich führt sie ein ganz normales Leben. Na ja, wenn man von ihrem inneren Fa...