Onkel Maxi?

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Kais Sicht

Mit leichter Aufregung, welche ich vor jedem Spiel hatte, egal ob Pflichtspiel oder Testspiel, stieg ich aus dem Bus aus und folgte meinen Mannschaftskameraden durch die Katakomben bis hin zum Spielertunnel. Viel zu oft, bin ich diesen Weg schon gegangen, aber trotzdem änderte sich nie etwas daran, dass ich viel lieber die Rolltreppe, welche hier ebenfalls war, anstatt die Treppe nahm. Ich meine: wieso noch unnötig mehr Bewegung, wenn man danach eh 90 Minuten über den Platz hetzte?
Auf den grün angekommen, gesellte ich mich zu Sam und Zac Efron. Ja, wir nannten Kevin immernoch so, obwohl er mit seinen mittlerweile 33 Jahre keineswegs mehr, wie der echte aussah. Aber dadurch ließen wir uns ja nicht den Spaß verderben.
Kurz nach uns betraten auch die Spieler unseres heutigen Gegners, Hertha BSC den Platz, lächelnd begrüßten wir die wenigen, welche wir durch die Nationalmannschaft bereits kannten.

Nele's Sicht

"Fuck. Wieso hab ich zugesagt?", ich gab mir einen Facepalm und schaute verzweifelt meinen Bruder an, welcher nur ein Grinsen im Gesicht hatte. "Na siehst du! Da kannst du doch direkt Mal mit ihm reden", lächelte er, woraufhin er von mir den Vogel gezeigt bekam. "Was soll ich denn mit ihm reden? Er weiß jetzt, dass er 2 Kinder hat. Das reicht doch? Geld oder sonst was brauch ich nicht. Also ist da auch kein Redebedarf", bockig ließ ich mich auf die Couch sinken und verschränkte meine Arme vor meiner Brust. "Da sieht man direkt, woher Pauli das hat", lachte Florian weiter. Verwirrt sah ich ihn an: "Was hat?" - "Na, was wohl?", erneut lachte er, doch mein Blick zeigte ihm deutlich, dass ich nicht wusste, was er damit meinte. "Das bockig sein", nun lachte er laut los und ergriff sogleich die Flucht. Nicht umsonst kannte er mich Jahre, um nicht zu wissen, dass er nach einem solchen Kommentar lieber abhauen sollte. Lachend rannte ich hinter ihm her, bis Moritz verschlafen die Treppe herunter kam. "Ich will mitspielen!", sofort war er hellwach, als er erkannte, dass ich und Florian anscheinend Fanger spielten. "Nix da! Du frühstückst jetzt erstmal. Ich hab dann nämlich noch eine Überraschung für euch", lächelnd blieb ich stehen, wuschelte meinem kleinen durch die dunklen Haare und ging dann zusammen mit ihm in die Küche, wo bereits der Tisch für uns alle gedeckt war. "Was für eine Überraschung?", fragte er neugierig nach, bevor er in sein Nutella-Brötchen biss. "Wenn Mama dir das sagt, ist es doch keine Überraschung mehr, oder?", fragte Flo meinen kleinen Rabauken und setzte sich ebenfalls an den Tisch. Mo grummelte bloß irgendwas unverständliches und aß weiter sein Brötchen.
In dieser Zeit ging ich noch einmal hoch in das Zimmer der beiden, um noch Pauline zu wecken, welche meist länger als ihr Bruder schläft. Zum Glück hatte dieser das mittlerweile auch schon eingesehen und ließ sie schlafen, anstatt sie in irgendeiner Art und Weise zu wecken.

"Was ist denn mit meiner kleinen Prinzessin los?", fragte mein Bruder besorgt, als ich mit Paula auf dem Arm die Küche betrat. "Ihr geht es heute nicht so gut, beziehungsweise, sie wollte nicht aufstehen.", lachte ich leicht, da ich wusste, dass ich bloß die Überraschung nennen bräuchte, damit sie hellwach war. Nachdem ich auch sie auf ihren Stuhl gesetzt hatte, wendete ich mich ebenfalls meinem Essen zu. "Mama? Sagst du uns jetzt die Überraschung?", mit seinem Hundeblick, welcher bedauerlicherweise dem seines Vaters ähnelte, sah Moritz mich an. Er wusste genau, dass ich ihm nur schwer 'nein' sagen konnte, wenn er mich so ansah und hat es deshalb schon als Waffe erkannt. Seufzend ergab ich mich seinem Blick: "Wir gehen heute zu Onkel Maxis und Onkel Niks Spiel ins Stadion", lachte ich und achtete dabei genau auf meine kleine Tochter, welche sofort ihre müden Augen aufriss. "Onkel Maxi?", fragte sie noch einmal nach, weshalb ich bloß nickte. Ich weiß nicht warum, aber sie mochte ihn schon seit sie ihm das erste Mal begegnet war. Man könnte jetzt sagen: Liebe auf den 1. Blick. Jedoch hört sich das bei einer 5-jährigen und einem 28-jährigen etwas komisch an.

Mit ihren kleinen Blau-Weißen Trikots bekleidet, betraten beide das Wohnzimmer und meinten, sie seien fertig. Schon erstaunlich, wie selbstständig sie schon waren, wenn ich daran dachte, dass ich vor ein paar Jahren noch ihre Windeln wechseln musste. Zu 4. machten wir uns dann auf den Weg zum Olympiastadion. Von Meter zu Meter, welchen wir per Auto zurück legten, wurde mir unwohler. Ich hatte Angst, Angst vor noch einer Begegnung. Angst, was mich dann erwarten würde. Angst, was er von Moritz und Pauline hält..
Angekommen begaben wir uns in den riesigen Vip-Bereich. Es war noch wie gestern, als ich das erste Mal mit den beiden hier war und die beiden nicht mehr von der Kinderspielecke los bekam. Mittlerweile kannte ich mich hier gut aus und auch viele der Angestellten kannten mich, jedoch bürgt das Stadion immernoch Erinnerungen mit sich. Erinnerungen von vor 7 Jahren. Damals, als mein Bruder noch mit unsren Himmelblauen hier spielte und den wohlbekannten DFB-Pokal in die Höhe Strecken konnte und als Kai..
Schnell drückte ich den Gedanken beiseite und folgte meinen Bruder, welcher mit Moritz an der Hand vorne weg ging.

"Mamiiiiii, ich will zu Onkel Maxi", quengelnd zog meine kleine Tochter an meiner Hand, was ich nur mit einem Seuftzen quittierte. "Nach dem Spiel Pauli.. der Maxi muss sich jetzt konzentrieren, sonst kann er dann nicht gut spielen.". Murrend lief sie nun neben mir her, bevor sie sich auf ihren Platz plumsen ließ. Mittlerweile hatten wir schon sowas wie Stammplätze, wo wir immer saßen, wenn wir die Spiele meiner besten Freunde, hier in Berlin, besuchten. "Aber schau doch Mal, der spielt doch noch garnicht, sondern redet", mit ihrer, in einem Handschuh eingepackten Hand, zeigte sie auf Maximilian, welcher gerade mit einem Leverkusener zu quatschen schien. "Ja, aber ich hab dir doch schon oft genug erklärt, dass das erst nach dem Spiel geht." - "Aber.. wir haben Onkel Maxi und Onkel Nik schon voll lange nicht mehr gesehen", sofort zeichnete sich ein Schmollmund in ihrem Gesicht ab. Diese Kinder wussten einfach, was sie tun mussten, damit ich alles für sie tat. Jedoch brauchte ich das in diesem Moment garnicht, da es sich schon so gut, wie von selbst erledigte.

Kais Sicht

"Aua", zischend zog ich die Luft durch meine Zähne, als mir Maxi Mittelstädt von seiner mehr als schmerzhaften Verletzung des letzten Spieles erzählte. "Warst du wenigstens beim Arzt, um nachzufragen, ob du denn noch Kinder bekommen kannst?", lachte ich auf die Aussage von ihm, dass seine Genitalien nach der Bekanntschaft mit dem Torpfosten erst einmal blau-lila gewesen seien sollen. "Musste ich ja, brauchte schließlich den Krankenschein, damit ich erstmal ein-zwei Tage beim Training kürzer treten konnte", lachte er, woraufhin ich ebenfalls lachen musste. Allein die Vorstellung, dass man wegen blau-lila Weichteilen zum Arzt muss und diesem dann noch erklären muss, wie es dazu gekommen ist. "Aber du kannst noch.." - "Onkel Maxiiiiiii", fiel mir jemand ins Wort, verwirrt schaute ich in die Richtung, aus welcher das Geschrei kam. Ein kleines Mädchen rannte genau auf uns zu. Maxi bückte sich kurz, um es anschließend in den Arm zu nehmen. Verwirrt beobachtete ich die skurrile Situation, welche sich hier bot. "Ich wusste gar nicht, dass du...", fing ich an zureden, als sich mein Gegenüber, mit der jungen Dame auf dem Arm, wieder hingestellt hatte, doch er fiel mir, wie zuvor das kleine Mädchen, ins Wort: "nein, hab ich auch nicht", lachte er. "Die Tochter meiner besten Freundin.", klärte er mich daraufhin auf. Freundlich lächelte ich die kleine an, welche mich schon die gesamte Zeit komisch ansah. Ich reichte ihr die Hand, doch..











Jaaaaaaaaa, meine miesen Cuts sind wieder da🤭😘
Ich hoffe, sie gefallen euch hahaha
Mal etwas mehr Spannung hier, musste ja auch langsam Mal sein!😎

"Von einem auf den anderen Tag" | Kai Havertz FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt