mein Kinderträger

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"Wusste doch, dass ihr nicht ohne einander könnt", hörte ich plötzlich meinen Bruder hinter mir sagen, woraufhin ich mich schnell zu diesem umdrehte. "Ich, also das.. also ehh..", stotterte ich schnell, da ich nicht genau wusste, wie ich die Situation erklären sollte. Ich meine, keine Ahnung ob andere unser Ding mit der Probe Beziehung verstehen würden, oder ob sie uns nur noch verwirrter ansehen. "Sie will damit nur sagen, dass du Recht hast", grinste schließlich mein 'Probe-Freund', welcher sich mittlerweile neben mir positioniert hatte und einen Arm um meine Taille schlang. Verwirrt sah ich zu ihm auf, während Florian bereits zur nächsten Frage ansetzte: "Also seid ihr wieder zusammen?". Kacke. War ja klar, dass diese Frage nun kommen würde, erneut fing ich wieder an zu stottern, doch ein weiteres Mal Schnitt mir Kai ins Wort: "Jap", lächelte er glücklich, woraufhin ich noch verwirrter - als ich es eh schon war, zu ihm sah.
"Na dann, fiel Glück euch beiden und wehe du tauchst in ein paar Wochen wieder schwanger bei mir auf!", lachte Flo als er mich bereits in seine Arme gezogen hatte. Doch seine Worte konnte ich kaum für wahr nehmen, da mir immernoch Kais Antwort im Gedächtnis herum schwirrte. Er meinte, wir seien zusammen. Heißt das, dass dieses Probe davor jetzt weg war, oder wie?
"Und du passt auf die 3 auf, ja? Wenn du ihr weh tust, dann bin ich innerhalb einer Stunde in Leverkusen!", konnte ich gerade noch die Standpauke hören, welche Florian Kai hielt, welcher artig nickte. "Als ob ich ihr jemals weh tun würde", grinste dieser. "Willkommen zurück in der Familie", lächelte schließlich auch mein Bruder wieder und zog ihn Sekunden später in eine brüderliche Umarmung.

Auf dem Weg zurück nach Köln herrschte eine unangenehme Stille im Auto. Paule, als auch Mo waren bereits nach wenigen Minuten ins Land der Träume abgetaucht, während Kai - sowie meine Wenigkeit nicht wusste, wie man das Gespräch beginnen sollte. "Ich hoffe, es war nicht schlimm.. das ich.. also..", brach mein Beifahrer schließlich das schweigen, doch diesmal war ich diejenige, welche ihm ins Wort fiel: "Nein.. also.. doch.. also.. was meintest du damit, wir sind zusammen?" - "ich.. naja, mit dem Jubel. Ich meinte dich und.. ich hab dieses Probe-Ding halt einfach satt.. ich will dich küssen, wann ich es will und nicht erst, wenn wir nur zu zweit sind. Ich will zeigen, wer meine wunderschöne Freundin ist, wer zu mir gehört.. ich will kein Versteck Spiel mehr..", seufzte er schließlich, nachdem er seine Gedanken freien Lauf gelassen hat. Wie ein betroffenes Lamm sah er zu mir, als ich gerade an einer roten Ampel hielt. Mit einem leichten Grinsen auf dem Gesicht sah ich zu ihm. Man konnte ihm deutlich die Unsicherheit aus dem Gesicht ablesen, was mich nur noch mehr zum Grinsen brachte. "Was grinst du so?", fragte er schließlich nach. Doch anstatt zu antworten, legte ich nur kurz meine Lippen auf seine schmollenden, doch anstatt eines kurzen Kusses, erwiederte er sofort und machte es mir somit unmöglich mich von ihm zu lösen. Erst ein Hupen vom Wagen hinter uns unterbrach uns, woraufhin ich mich schnell wieder der Straße zuwendete und weiter fuhr. "Ich liebe dich", lächelte ich schließlich noch und konnte in meinem Augenwinkel genau dieses Grinsen wahrnehmen, in welchen ich mich damals, als auch jetzt verliebt hatte. Ja, ich war verliebt. Ganz eindeutig. Dieser Mann hatte mir damals schon die Sinne geraubt und macht es heute nicht anders. Ich hatte einfach keine Chance seiner Ausstrahlung zu entkommen.

"Ich dich auch", hörte ich es schließlich neben mir sagen, woraufhin ich auch leicht lächeln musste. "Hast du morgen auch frei?", fragte er anschließend, was ich selbstverständlich bejahte, woraufhin er meinte, dass ich ihn nicht erst bei sich Zuhause absetzten bräuchte. Kurz blickte ich fragend zu meinem Beifahrer, "naja, die erste Nacht als so offiziellen Paar würde ich schon gerne zelebrieren", grinste er frech, woraufhin ich nur grinsend mit dem Kopf schüttelte. "Wir haben immernoch 2 Kinder in der Wohnung, welche schlafen, mein guter" - "Und? Ich hab Sam gefragt, wie schallgeschützt die Wände seien, er meinte das selbst, als Jule und ich nach einer Party mit bei seiner Freundin gepennt hatten, er und Lui Spaß hatten. Und ich wusste bis jetzt noch nichts davon, also sollte man relativ wenig hören". - "Du bist so ein Spinner", lachte ich schließlich. "Und lass mich raten, in der Kabine hast du bereits nach dem Spiel herum posaunt, dass wir beide wieder zusammen sind?", fragte ich, da mir nun Sams, als auch Jona's Worte wieder einfielen. "Nicht ganz.. also erst, als ich auf den Jubel angesprochen wurde", grinsend zuckte er mit den Schultern, woraufhin ich wieder nur mit dem Kopf schütteln konnte. Dieser Junge hat echt nen Knall.

Gerade, als ich die Zwillinge wecken wollte, da wir bereits vor unsrer neuen Wohnung standen, hielt mich mein Freund - wow hört es sich gut an, das wieder sagen zu können - dabei auf. "Bist du verrückt. Die schlafen doch nie wieder rechtzeitig ein! Ich trag beide, wenn du meine Trainingstasche nimmst", bot er an, was ich nur mit einem Augendrehen absegnete. Das will ich jetzt aber sehen, wie er mit zwei fast Sechsjährigen auf dem Arm bis in die Wohnung kommen will. Bereits einer von beiden ist mir ja schon zu viel. Lächelnd beobachtete ich, wie Kai mit Leichtigkeit, aber dennoch vorsichtig, Moritz auf seinen einen Arm hielt und gerade noch Pauline auf seinen anderen beförderte. Der Anblick, wie beiden direkt daraufhin sofort ihre kleinen Ärmchen um Kais Hals schlungen war einfach zu süß, um es nicht fest zuhalten, weshalb ich schnell mein Handy zückte und 1,2 Fotos davon schoss. Es erwärmt mir einfach das Herz zusehen, wie liebevoll Kai mit seinem eigen Fleisch und Blut umgeht, obwohl er die letzten fast 6 Jahre nichtmal wusste, dass sie existierten.

Nachdem ich noch schnell seine Trainingstasche, sowie meine Handtasche geschnappt hatte, schloss ich noch mein Auto ab und folgte anschließend meinem 'Kinderträger' in Richtung Fahrstuhl, mit welchem wir in die oberste Etage fuhren.
Dort angekommen, brachte Kai die beiden Schlafmützen sofort in ihre Zimmer, wo er beide auf ihre Betten ablegte und anschließend beide noch umzog und zudeckte. In der Zwischenzeit nahm ich mir erstmal ein Wasser. Wow. Das war definitiv zu viel für den heutigen Tag für mich.
Grinsend nahm ich mein Handy zur Hand, welches nahezu schon an Benachrichtigungen explodierte. Selbstverständlich hatten mir die meisten Spielerfrauen geschrieben, ob dies denn stimme, was ihre Männer ihnen erzählt hatten. Noch bevor ich auf WhatsApp ging, landete ich bereits auf Instagram. Bis mir der Einfall kam, dass es Mal wieder Zeit für einen neuen Post war, so öffnete ich meine Galerie und suchte in dieser nach einem schönen Bild von mir und Kai. Jedoch wurde ich eher weniger fündig, da entweder er oder ich beschissen aussahen, oder extra blöd schauten. Doch dann fande ich die Bilder der 2. Halbzeit, welche unser Fotograf gemacht hatte und die  Tim mir anscheinend noch zukommen lassen hat. Schnell nahm ich eines, welches mir sofort ins Auge fiel, setzte zuvor noch einen schönen Filter durch eine App darauf und lud es anschließend mit einem '❤️' als Bildunterschrift hoch. Selbstverständlich markierte ich noch meinen Freund darauf, da es genau das Bild seines Jubels war. Diesen Jubels, welcher lediglich an mich gerichtet war. Niemand anderem als mich. Ich war die wichtigste Person in seinem Leben und dieser Fakt füllte mich unglaublich mit Glück aus, das ich mich kaum halten konnte.

So ich sitze gerade im Zug auf dem Weg nach Hause und dachte mir:
Wieso schreib ich nicht ein neues Kapitel? Hab ja eh nix besseres zu tun 🤷🏻‍♀️😂
Die beiden sind ja schon süß zusammen oder? 🥰

"Von einem auf den anderen Tag" | Kai Havertz FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt