ein Erzeugnis wahrer Liebe

4.7K 110 6
                                    

Kurz sahen beide zu mir. Man konnte deutlich ihre Unsicherheit anmerken und irgendwie erfreute es mich auch, dass sie trotz allem noch zu mir sahen, wenn sie unsicher waren. Aufmunternd lächelte ich ihnen zu, woraufhin Pauli als auch ihr Bruder ihren Großeltern - höflich, wie sie es gelernt hatten - die Hand gaben. Das gleiche direkt darauf auch bei ihrem neuen Onkel und ihrer Tante.
"Können wir jetzt die Geschenke aufmachen?", stellte Moritz nun genau die Frage, welche er gefühlt bereits den ganzen Tag stellte, woraufhin erstmal fast alle lachten. Jedoch gab ich ihnen schließlich mein Oke, woraufhin beide zum Tisch flitzten, bei welchem sofort das ganze Geschenkpapier umher flog. Grinsend beobachtete ich beide, wie sie glücklich über ihre Geschenke bis über beide Ohren strahlte, bis mir wieder einfiel, dass ich ja noch wen begrüßen musste.

So durch die beiden Geburtstagskinder abgelenkt hatten sie es augenscheinlich auch schon vergessen. Ihr Blick haftete schließlich nur an ihnen, weshalb ich entschloss langsam zu Kais Eltern zu gehen. Kai hielt immernoch meine Hand, weshalb er dies merkte und mich verwirrt ansah. Als ich ihm mit meinem Blick jedoch zu verstehen gab, mit mir zu kommen, folgte er mir langsam. Noch bevor ich bei Ralf und Anne angekommen war, wurde ich auch schon von der Seite angesprochen: "Wo ist denn meine Lieblingsschwägerin?", grinste mich Lea an, bevor sie mich auch schon in ihre Arme zog. Lächelnd erwiederte ich die Umarmung und war glücklich, dass sie mir mein Verschwinden damals nicht übel nahm. "Ich hab dich auch vermisst", murmelte ich also, als sie mich weiterhin nicht losließ. "Du musst mir unbedingt erzählen, was du in den letzten Jahren getrieben hast und..", weiter konnte meine Neue, Alte Schwägerin nicht sprechen, als sie auch schon von ihrer Mutter unterbrochen wurde: "Dürfte ich dann auch Mal meine Lieblingsschwiegertochter begrüßen?", fragte Anne, woraufhin sich meine Unsicherheit - bei ihren Worten - sofort wieder verabschiedete. Gerade als mich Kais Schwester wieder los gelassen hatte, wurde ich auch schon in die Arme seiner Mutter gezogen. "Du bist groß geworden Kind! Und hübsch, obwohl du das ja eh schon immer warst", lächelte sie mich an, wie es schon damals immer getan hatte. Aufgrund der Komplimente wurde ich leicht rot und wusste auch nicht so Recht, was ich darauf antworten sollte.
Ich war nie wirklich gut im Umgehen mit Komplimenten, selbst wenn Kai mir welche gab überforderte es mich, auch wenn es früher und jetzt auch langsam wieder zu meinem Alltag gehörte.

"Aber ich nehm es dir immernoch übel, dass du uns nicht schon vorher von den beiden Schnuckis hast wissen lassen!.. Du hättest damals auch jeder Zeit zu uns kommen können, du weißt, ich.. wir hätten dich.. oder besser gesagt euch unterstützt!", sagte Anne zu mir, als ich auch noch Ralf und Jan begrüßt hatte, welche mich anscheind noch mit etwas Abstand sahen. Natürlich war es mir schon vorn hinein klar, dass mich nicht seine ganze Familie wieder direkt akzeptieren würde, aber trotz dessen ist die Reaktion besser ausgefallen, als ich es vermutet hätte.
"Ich weiß, nur.. keine Ahnung was ich mir damals gedacht hatte.. ich war jung und..", wollte ich es Kais Mutter erklären, als mich mein Freund unterbrach: "..und wir reden darüber nicht mehr. Wir haben die Vergangenheit abgeschlossen und leben im hier und jetzt. Und das ist das einzige was zählt", lächelnd erklärte er dies seiner Mom, bevor er sich lächelnd zu mir drehte und mir in die Augen sah, bevor er auch schon wieder unsre Lippen miteinander vereinte, was ich grinsend erwiederte.
"Ich habs doch von Anfang an gesagt, dass man die beiden nicht trennen kann! Und wenn doch, dass sie wieder zusammen kommen!", stieß schließlich Lea zu uns, als wir uns wieder lösten. Grinsend sah ich zu ihr, da ich mir dies zu 100% vorstellen konnte. Selbst, wenn sie vom noch so kleinen Streit von Kai und mir erfahren hatte, sorgte sie dafür, dass wir uns am selbigen Abend oder am Tag darauf schon wieder versöhnten.
"Ach Lea, lass die beiden doch jetzt Mal. Kümmer dich lieber um deinen neuen Job als Tante", sprach schließlich Ralf zu seiner Tochter. Er wirkte mir gegenüber immernoch etwas angespannt, aber dennoch schon wieder etwas gelassener als zuvor, was mich sehr beruhigte.
"Ich hoffe du verlässt unsren Sohn nicht direkt wieder bei der nächsten Schwangerschaft, falls es so kommen sollte, was ich stark vermute", sprach er zu mir, woraufhin ich ihn erstmal kurz geschockt ansah. "Ralf!", kam sofort von seiner Frau, welche ihren Mann entsetzt ansah. Kais Arm, welcher die ganze Zeit um mich herum auf meiner Taille gelegt war, spannte sich bei diesen Worten auch sofort etwas mehr an. "Was mein Mann damit eigentlich sagen will ist, dass er Kai nicht noch einmal in so einen desaströsen Zustand sehen will, wie damals.", befriedigte mich schließlich Anne, indem sie die Worte etwas schlichtete: "Du willst echt nicht wissen, wie schlimm das mit dem Jungen damals war!", stieg schließlich Jan ein, welcher es - aus meiner Erfahrung heraus - schon immer lustig fande, sich über seinen kleinen Bruder lustig zu machen. Ich meine, welches Geschwisterteil tat das nicht?
Schmunzelnd sah ich also kurz zu Kai, bevor ich seinen Bruder antwortete: "Also eigentlich würde ich das schon gerne wissen", wissentlich provozierte ich meinen Freund, welcher mir daraufhin direkt einen bösen Blick zuwarf, doch ich wusste genau, dass er mir gar nicht bzw nicht lange böse sein konnte.

----

"Und jetzt haben wir noch eine Überraschung für euch", grinste mein Bruder mich, als auch Kai an, als wir alle versammelt vor meinem Haus standen. Aufgrund, dass mein Freund und ich noch getrennt lebten, hatten wir auch für Florian, Anastasia, Maxi und Nik Platz, so dass sich keiner von ihnen ein Hotel mieten musste.
Verwirrt sah ich zu Flo, welcher bereits so schelmisch grinste, weshalb ich wusste, dass dies nichts gutes bedeuten konnte. "Heute ist schließlich auch Valentinstag, und da dachten wir halt..", fing Nik an zu sprechen. "..das unser Vorzeige-Liebespaar wenigstens diesen Abend gemütlich allein zelebrieren kann.", setzte Maxi die Worte seines besten Freundes fort. "Ich meine, ihr hattet ja schließlich heute schon genug Stress und deshalb geht ihr jetzt schön hier in die Wohnung und wir fahren mit den beiden Geburtstagskindern zu Kais Wohnung und verbringen unsre Nacht dort.", grinste auch Anastasia. Anscheinend waren wirklich alle in diesen Plan eingeweiht gewesen, bis auf mir und Kai, weshalb ich fragend zu diesem sah. Dieser sah mich ebenso ratlos an. "Du hast auch noch den Gutschein Schwesterherz. Der lädt sich jeden Monat automatisch auf!", lachte Flori, woraufhin ich grinsen musste. "Ach ja und Wiederrede gibt's nicht. Also Schlüssel her Havertz!", forderte Nik meinen Freund auf, welcher fragend eine Augenbraue hochzog. "Wir stellen schon keinen Unsinn an", versicherte Maxi. "Nur ein bisschen, versprochen!", setzte mein Bruder schließlich nach, woraufhin alle lachen mussten. Ja, so ist mein Bruder. Muss immer das letzte Wort haben, egal, was auch aus seinem Mund kommt.
Grinsend überreichte Kai also also seinen Wohnungs- als auch seinen Autoschlüssel an den Kapitän der Hertha, da nicht alle in ein Auto passten und sich somit reinteilen mussten. Grinsend sahen wir noch, wie alle 4 sofort zu den Autos eilten und einstiegen. Eigentlich hätte uns ja direkt daran auffallen müssen, dass etwas nicht stimmt, dass die heutigen Geburtstagskinder im Auto geblieben waren. Anscheinend sind sie bereits auf dem Weg nach Hause - wie nach jedem Abendspiel - eingeschlafen.

"Also ich finde die Idee ja eigentlich ganz gut, so wenigstens Mal einen Abend allein zu zweit.. nur für uns..", grinste Kai, als wir die Treppen hinauf zu meiner Wohnung stiegen. ".. ach ist das so?", fragend sah ich zu meinen Freund, während ich meine Wohnungstür öffnete. "..finde ich schon", grinste er, als er mich bereits leicht in die Wohnung schob, hinter uns die für Schloss und schließlich meine Lippen mit seinen vereinte. Sofort konnte ich das Verlangen seinerseits spüren, was ich mit einem Grinsen wahrnahm. "Wie passend, dass die beiden dann am Tag der Liebe geboren sind", murmelte ich in den Kuss, woraufhin sich Kai von mir löste: "Sie sind halt ein Erzeugnis aus wahrer liebe". Intensiv sah er mir in die Augen, was ich ihm nur gleich tun konnte. Es stimmte. Die beiden wahren das Ergebnis aus dieser. Ich liebte diesen Mann.. damals. Heute. und hoffentlich für immer. Und dies beruht auf Gegenseitigkeit, was er mir mit jeder noch so kleinen Geste zeigte. In genau solchen Momenten, fragte ich mich wieder, wie ich es die letzten Jahre ohne ihn aushalten konnte. Ich realisierte, was für ein Glück ich überhaupt mit ihm hatte und hoffentlich auch noch haben werde.

"Ich liebe dich", flüsterte ich schließlich, nachdem wir uns gefühlte Stunden nur in die Augen gesehen hatten und auch wirklich keiner von uns beiden auch nur ein Wort gesagt hat. "Ich dich mehr", grinste er, woraufhin ich selbstverständlich sofort antwortete: "geht gar nicht!" - "Doch und jetzt psssht!", grinsend sah mich Kai an, bevor ich bereits ein weiters Mal seine Lippen auf den meinen wahrnehmen konnte.









Mal ein etwas romantischeres Kapitel 🥰
Familie Havertz akzeptiert Nele also immernoch größtenteils und die ganze Bande hat sich einen Plan für das 'Traumpaar' ausgedacht. Schon süß ☺️

Wollt ihr das nächste Kapitel lieber detailliert über die Nacht der beiden? (habe lange nicht mehr solche Kapitel geschrieben, also idk ob ich das noch kann hahaha)
Oder lieber dann ab dem nächsten Tag an bzw Zeitsprung oder was weiß ich, halt ohne das detaillierte? 😂🙌🏼

"Von einem auf den anderen Tag" | Kai Havertz FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt