"Jetzt gehen wir zur Überraschung", grinste ich meine Kleinen an, welche mit mir Hand in Hand Richtung der Katakomben liefen. Das Spiel endete 2:1 für die Hausherren und ich hoffte inständig, dass Julian trotzdem eine halbwegs gute Laune hatte.
Aufgeregt warteten Mo und seine Schwester neben mir am Ausgang beider Kabinen und schauten jedes Mal gespannt, wer denn austrat, wenn sich die Türen öffneten. Ich konnte genau die großen Augen meines kleinen Sohnes sehen, als mehrere der Madrid-Stars die Kabine verließen, jedoch unterließ er es zum Glück diese nach einem Autogramm zu fragen. Ein weiteres Mal öffnete sich die Tür der Gästelkabine und da kam sie endlich. Die Überraschung, weshalb ich mit meinen beiden Räuber zur anderen Hälfte Deutschlands gereist war. "Juliiii", kichernd rannte Pauli zum Blonden, welcher sie sofort lächelnd auf den Arm nahm und anschließend mit Mo einen kompliziert aussehenden Handschlag vollführte. "Freut mich, dass es geklappt hat", umarmte Julian schlussendlich auch mich, wobei ich ihm zustimmte. Er hatte mit seinem Trainerteam ausgehandelt, dass er einen weiteren Tag in Deutschland bleiben dürfe, zwar mit der Konsequenz, dass er das nächste Spiel in der LaLiga nicht von Anfang an spielen dürfe, aber das nahm der gebürtige Bremer in Kauf. Lächelnd gingen wir 4 also wieder zusammen in den VIP Bereich, wo wir uns an einem Tisch niederließen. Selbstverständlich musste unser sogenannter 'Gastgeber', da er uns ja eingeladen hatte, des öfteren Autogramme geben oder Bilder mit Fans machen, das störte ihn aber relativ wenig."Und? Wie geht's euch so?", fragte er, als endlich unser Essen ans Tisch gebracht wurde und die mit der Zeit lästigen Fans nun auch von ihm abließen. "Ganz sehr gut!", antwortete Moritz, welcher von seiner Schwester mit einem starken Nicken unterstützt wurde. "Ebenfalls", grinste ich, als ich die beiden beobachtete. "Und du hast trotzdem gut gespielt Onkel Jule. Auch, wenn du verloren hast!", ergänzte Pauline schließlich noch. "Danke kleine", lächelnd strich er der kleinen durch die Haare die sofort seine Hände wegschlug. "Nicht die Haare!", zickte sie, was mich mein Lachen verkneifen ließ. Auch Julian musste bei der Reaktion und Aussage grinsen und murmelte anschließend: "Ganz der Vater", was die beiden zum Glück nicht gehört hatten.
Natürlich fragten sie öfters nach ihrem Papa, und warum sie denn keinen hätten, andere aber schon. Jedoch konnte ich sie immer damit beschwichtigen, dass ihr Vater einen ganz stressigen Job hat und wir uns nicht mehr so Doll lieb haben. Er dadurch halt auch keine Zeit hat, er beide aber trotzdem liebte. Zwar wusste ich nicht, ob die letzte Aussage stimmt, aber in meinem inneren hoffte ich es irgendwie.
Immer und immer wieder betraten auch Spieler der Heimmannschaft den Bereich, welche natürlich allesamt Julian fröhlich begrüßten und sich anschließend zu ihren Familien begaben. Ja, ich hatte Angst. Angst, dass der Typ den Raum betritt, mit welchem ich vor ein paar Wochen noch zwischen den Federn lag. Der Typ, welcher mir nach Jahren immernoch den Kopf verdreht, aber auch der Typ, der gleichzeitig der Vater meiner Kinder ist. Mir war es zwar schon klar, dass die Wahrscheinlichkeit ihn zu treffen, wenn wir hier her kommen, sehr hoch ist, aber trotzdem war ich darauf nicht vorbereitet. In keinster weiße! Allein die Begrüßung.. wie soll die denn bitte ablaufen? Stehen wir einfach nur dumm da? Geben wir uns die Hände oder umarmen wir uns gar? Ich wusste einfach nicht, wie ich mich in seiner Nähe verhalten sollte. Es war wirklich so, wie Julian es mir damals gesagt hatte. Ich benehm mich, wie ein bescheuert verliebter Teenager, der gleich auf seinen Schwarm trifft. So eine Situation ist aber schließlich auch ungewöhnlich. Er ist mein Ex, der Vater meiner Kinder, aber gleichzeitig meine letzte Affäre und irgendwelche Gefühle empfinde ich auch noch für ihn. Manno man..
"Juleeeeee", es kam, wie es kommen musste. Ich hörte die all' zu bekannte stimme hinter mir und Sekunden später waren beide auch schon in einer innigen Umarmung gefangen. "Hast trotzdem gut gespielt Bro", versuchte der dunkelhaarige den Blonden aufzumuntern bevor seinen Blick an seinem besten Freund vorbei zu uns schweifen ließ. Seine grünen Augen bohrten sich schon fast in die meine, bevor er uns anschließend begrüßte. Anscheinend war auch er sich mir gegenüber unsicher, weshalb er sich zuerst meine.. ehh unseren Kindern zuwendete, welche das alles komisch beäugten. "Ich bin Kai und ihr seid?", fragte er freundlich lächelnd an die beiden gewandt. Nahezu gleichzeitig antworteten sie ihren Namen, was uns zum Lachen brachte.
Nachdem er und Julian noch ein wenig gequatscht hatten, wendete er sich wieder dem ganzen Tisch zu: "kann ich mich mit hier hin setzen?", fragte er. Als ich noch am überlegen sollte, ob ich jetzt lieber ja oder nein sagen sollte, antwortete Moritz schon blitzschnell "JA!", so dass ich gar keine Zeit mehr hatte, um zu reagieren. Lächelnd setzte sich Kai auf den freien Platz neben seinem Sohn, was von gegenüber schon lustig aussah, da man so genau diese Ähnlichkeit trotz des Altersunterschieds erkennen konnte. Die dunklen Haaren, die grünen, kleinen Augen.. schon süß anzusehen."Ist deine Familie nicht da?", fragte Julian den neuen in der Runde, bevor sich wieder seinem Essen widmete. "Doch schon, aber du gehörst doch schon halb zur Familie und dich seh ich kaum. Da bleib ich lieber hier.", lächelte er seinen unbiologischen Bruder an, welcher ebenfalls grinste.
"Übrigens, ich hab gehört du magst Fußball?", fragend sah Kai seinen Mini an, welcher bloß überfordert nickte. Nun wendete er sich an mich, zwar wusste ich nicht, was Kai vorhatte, dennoch vertraute ich ihm, weshalb ich ebenfalls lächelnd nickte.
Schon verschwand er mit Moritz an der Hand im Treppenhaus, wo es zu den Katakomben geht.
Schon als er außer Hörweite war, lachte Julian los. Verwirrt sah ich zum älteren, welcher jetzt noch lauter lachte und somit auch verwirrte Blicke von Pauline erntete. "Ihr merkst nicht, oder?", fragte er irgendwann, als er sich wieder beruhigt hatte. "Was merken wir nicht?", fragte Pauli für uns beide nach, woraufhin Julian sie freundlich anlächelte. "Dich mein ich nicht kleines. Weißt du? Die Mama und der Mann, der jetzt mit deinem Bruder weg ist, die hatten sich Mal gaaaaaanz dolle lieb. Und weißt du, was der Onkel Julian vermutet?", versuchte er es ihr so zu erklären, dass die kleine ihm folgen konnte. Gespannt auf seine Antwort schüttelte Paule den Kopf, weshalb der Blonde herum kam, sich neben den Stuhl der kleinen hockte und ihr anschließend etwas ins Ohr flüsterte. Allein das Kichern meiner kleinen Tochter verriet mir, dass das nichts Gutes verheißen konnte. "Also hilft du mir?", fragte Julian noch einmal nach, bevor er ihr heftigen Nicken wahrgenommen hat und mit ihr einklatschte. "Ihr wisst schon, dass ich auch noch hier sitze oder?", fragte ich sicherheitshalber noch einmal nach. Könnte ja sein, dass beide aufeinmal blind geworden sind.Huiuiuiui.
Was denkt ihr, was hat Kai mit Moritz vor und was haben Julian und Pauline geplant?🤔😋
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"Von einem auf den anderen Tag" | Kai Havertz Fanfiction
FanfictionKönnt ihr euch das vorstellen? Man ist von einem auf den anderen Tag Vater? Von einem auf den anderem Tag kein glücklicher Verlobter mehr, sondern verwirrter single? ...und das alles nur, weil eine einzige Person wieder in euer Leben getreten ist, d...