ein kleiner Wonneproppen

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"Fußball?", ungläubig sah mich mein Mini-Me an, ich zuckte jedoch nur entschuldigend mit den Schultern. Während Pauline nicht gerade begeistert von der Überraschung, welche am nächsten Tag nach der Ankunft folgte, war, sprang Mini-Kai fast schon allein davon, so dass es schwer war, ihn im Auge zu behalten. "Mo herkommen!", befahl ich ihm, worauf er zu meiner Verwunderung auch hörte. Es war nicht selten, dass er davon lief. Zwar fand ich ihn zum Glück bisher jedes Mal wieder, aber trotzdem ist die Angst groß, dass er einmal verschwunden bleibt.
Mit meinen beiden Kindern an der Hand lief ich zum Aufzug, welcher uns in die VIP-Ebene brachte, welche ich eindeutig viel zu lange nicht gesehen hatte. Fast die komplette Etage wurde erneuert. Neue Räume hinzugefügt, alte entfernt. Es war, als wäre ich noch nie im Leben hier gewesen, was aber eine Lüge wäre.
Nachdem ich unsre 3 Tickets dem Türsteher vorgezeigt hatte, suchten wir uns den Weg direkt zur Tribüne, wo wir uns schließlich auf unsren Plätzen niederließen.
"Wieso sind wir bei Leverkusen?", fragte mein Kleiner verwirrt, als er sie Wappen des Vereins, als auch die Fans erblickte. "Ist und bleibt eine Überraschung", grinste ich weiterhin.

Ich hatte mich des öfteren mit Julian im letzten halben Jahr getroffen, zwar waren Pauline und Moritz nicht immer dabei, aber trotzdem 1, 2 Mal. Und wie sollte es anders sein, waren sie hell auf begeistert von dem blonden Mittelfeldmann. Moritz aufgrund seiner fußballerischen Leistungen und Pauline aufgrund seiner Herzlichkeit die er ihnen gegenüber an den Tag legte. Deshalb musste ich auch nicht lange darüber nachdenken, als Julian mich gefragt hatte, ob ich denn zum Spiel kommen wöllte, wenn er mit Madrid hier war.
Ja, diese Begegnung war echt pures Schicksal. Da wechselt Jule schon zu Athletico in der Hoffnung nicht gegen seinen geliebten Ex-Verein antreten zu müssen, so entschied sich das Los gegen ihn und er musste zum Glück noch in der Gruppenphase der Champions-League gegen die Leverkusener antreten.

"Ich muss Mal pullern..", ningelte Pauli kurz vor Anpfiff noch einmal rum, obwohl wir die übrige letzte halbe Stunde ausgiebig fürs versorgen der Blase, als auch des Hungers und des Durstes verbracht haben. Seufzend schaute ich zu Moritz, welcher schon wie gespannt auf das Spielfeld schaute, auf welchem bald die Teams einlaufen würden. "Mo.. kommst du bitte nochmal mit?", fragte ich die kleine Kopie meines Ex-Freundes, "ich will dich hier ungern alleine lassen.." - "Ich kann auch gerne auf ihn aufpassen!", mischte sich aufeinmal eine mir bekannte stimme ins Gespräch ein. Verwirrt drehte ich mich zu der Frau hinter mir um, welche mich sogleich mit einem mäßigen Quiken in die Arme zog. "Du erzählst mir alles gleich, ja? Jetzt geh Mal lieber, eh der kleinen die Blase platzt!", blapperte mich die braunhaarige sofort zu, eh sie sich mit einem kleinen Mädchen zu Moritz setzte, der alles kaum zu bemerken schien.

Nachdem Pauli und ich wieder zu unseren Plätzen zurück gekehrt waren und sich die kleine neben ihren Bruder gesetzt hatte, welcher bereits in eine andere Welt eingetaucht war, setzte ich mich gegen meine ehemalige Freundin Katja, die Frau von Kevin Volland. "Du? Hier? Erzähl!", forderte sie direkt auf, was mich zum Lachen brachte. Nach meinem plötzlichen Verschwinden hatte ich auch jeglichen Kontakt zu allen Personen, welche Kai kannten, abgebrochen, so auch mit ihr.
"Julian hat uns eingeladen", murmelte ich, bevor ich mich dem Spiel zu wendete, bei welchem die Männer schon am rennen waren. "Wie jetzt? Julian? Du und häää.. seit.. was?", verwirrt sah sie mich an, was mich erneut zum Lachen brachte. "Nein, also.. seit knapp einem halben Jahr haben wir halt wieder Kontakt und ich fande, dass es die perfekte Überraschung für die beiden wäre", ich deutete auf meine Mäuse, welche artig auf ihren Plätzen saßen. "Achsoooo.. Deine Kinder?", fragte Frau Volland munter weiter, was mich kurzzeitig geschockt erstarren ließ. Woher wusste sie bitte, dass die beiden meine Kinder waren? Die Presse war seit gut 4½ Jahren nicht mehr an mir interessiert und die Zeit davor hab ich die beiden so gut es geht, heraus halten können. "Die Ähnlichkeit von Moritz und Kai ist kaum anzuschreiben", klärte mich Katja auf, was mich verunsichert auf meine Hände schauen ließ. "Das war also der Grund?", hackte sie weiter nach. Sie war schon immer so, musste alles wissen und konnte nicht damit leben, etwas nicht zu wissen. Aber zum Glück war sie nicht so eine Person, die es direkt, nachdem sie es erfuhr an jeden beliebigen weiter erzählte. Sie behielt es für sich und das zeichnete eine gute Freundin aus. Ich nickte zaghaft und erklärte ich anschließend meine Sichtweise mit Kais Worten, die er ein paar Monate vor meiner Flucht mir gegenüber erwähnt hatte. Teilweise konnte sie meine Entscheidung nachvollziehen, aber den wichtigsten Teil, weshalb ich meinen Ex nichts von den Kindern erzählt habe.. dafür hatte sie kein Verständnis.
"Weiß er denn jetzt davon?", fragte sie im Laufe des Gesprächs. Erneut nickte ich zaghaft: "du weißt, dass er seine hochzeit abgebrochen hat?" - "Sag bloß nicht, du warst das, der er damals nach gestürmt ist", fragte sie geschockt. Unsicher sah ich meine ehemals beste Freundin an, welche sich jetzt noch umso mehr ärgerte: "wieso hab ich dich denn da nicht gesehen? Manno man.. da hätten wir ja bereits schon wieder Kontakt haben können.. wie blöd bin ich bitte?". Ein leichtes schmunzeln schlich sich auf mein Gesicht - wenn das ihre einzigen Sorgen waren. "Und was meinte er danach?", kam schon die nächste Frage, als sie sich wieder beruhigt hatte. "Keine Ahnung", ratlos zuckte ich mit meinen Schultern, "ich hab zwar mit ihm darüber geredet, aber nie hat er seine Meinung dazu geäußert..".
"Mhhh.. aber schön, dass du wieder da bist! Bist du jetzt wieder öfter hier?"
"Ich glaube kaum", seufzend spielte ich mit dem Ärmel meines dicken grauen Mantels, "ich bin gerade kurz vor meinem Abschlussprüfungen und fange anschließend in irgendeinem Fußballclub an zu arbeiten", erklärte ich ihr meine momentane Situation, die sie nickend zur Kenntnis nahm: "Welche stehen denn zur Auswahl?"
"Bisher Union, Düsseldorf und Chemnitz.", antwortete ich ihr wahrheitsgemäß. "Schade, wäre toll, wenn du wieder hier in der Nähe wärst.." - "ich würde mich auch freuen", lächelte ich milde, "und wie läuft's bei dir so? Alles gut mit Zac? Und wie geht's überhaupt Emilia?", lenkte ich geschickt vom Thema ab, was auch gut funktionierte. "Emilia?", fragte Katja noch einmal, woraufhin sich das junge Mädchen neben ihr umdrehte. "Woah bist du groß geworden. Zwar kennst du mich zu 100% nicht mehr, aber ich kannte dich noch, da warst du sooooo ein kleiner Wonneproppen", stellte ich mich der Kleinen vor, welche mir schüchtern ihre Hand gab, die ich selbstverständlich entgegen nahm. Danach konzentrierte sie sich schon wieder auf das Spiel, bei welchem es momentan zu noch keinen wirklichen Highlights kam. "Und mit Kevin ist alles im Lot", grinste mich seine Frau an, "..bis auf, dass jetzt all' seine Beschwerden auf das Alter geschoben werden und er sich immer mehr über unnötige Sachen aufregt", lachte sie, was mich direkt ansteckte.

"Mami? Ich hab hunger..", unterbrach irgendwann Moritz unser Gespräch, was mich verwirrt aufschauen ließ, wo ich entsetzt fest stellte, dass bereits Halbzeit war. Die erste Hälfte des Spiels war wie im Flug um gegangen und ich hatte wirklich, garnichts mitbekommen. Nada, null komme nix. Dennoch war es schön mit Katja zu sprechen, wir hatten uns mehr als viel nach diesen 6 Jahren zu erzählen. Seie es über die Kinder, den Fußball, unsere Karriere oder sonst was. Es gab einfach eindeutig zu viel! Was mich eindeutig in der Aussage unterstützte, dass es ein Fehler war, damals einfach abzuhauen..











Happy New Year euch allen!🍾🎉❤️
Zur Feier des Tages direkt ein neues Kapitel, da ich momentan voll in Schreiblaune bin😇
Das Jahr 2019 hat auch bereits perfekt angefangen, da mir die beste aller Ideen für das Ende dieser Story eingefallen ist 🤯🙏🏼
Also seit gespannt haha😋
Zu eurer Beruhigung.. bis dahin ist es noch ein Stück!

Und nein, ich habe mich in diesem Kapitel nicht selbst eingebaut. Kevins Frau heißt, wie der Zufall es will, nunmal wirklich genauso wie ich🤷🏻‍♀️😂 dafür kann ich leider nichts, aber nur damit ihr es wisst und nicht verwirrt seid😇

"Von einem auf den anderen Tag" | Kai Havertz FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt