verheiratet &' kind?

5.5K 127 3
                                    

Mit den Worten hatte er Recht. Verdammt Recht. Es ist ein fucking Dejavu.. nun sitz ich hier.. genauso, wie vor 8 Jahren und warte darauf, dass mein bester Freund aus dem OP in sein Zimmer geliefert wird. Noch dazu mit dem damaligen Arschloch und meinem jetzigen Ex.

Aus Angst, den selben Fehler, wie damals zu begehen und dann allein mit Kai in einem Zimmer zu sein, schaute ich zuerst, welcher der beiden Jungs auf der ersten Liege, welche gerade heraus geschoben wurde, lag. Glücklicherweise sah ich in das Gesicht meines schlafenden Lieblingsherthaners, weshalb ich ihm direkt ins Zimmer folgte. Die Ärzte erklärten mir, dass er durch die Narkose ersteinmal schlafen würde, ich aber ruhig hier warten könne, bis er wieder aufwacht. Ebenso erfuhr ich, dass er eine leichte Gehirnerschütterung, sowie einen komplizierten Fußgelenkbruch erlitten hat, weshalb die sofortige Operation von Nöten war. Als die Ärzte den Raum verließen, zog ich einen Stuhl, der abseits an einem kleinen Tisch stand zum Bett meines besten Freundes. Dort ließ ich mich nieder und griff nach seiner Hand.

Das hier war wirklich ein Dejavu.. Nik steht in genau der selben Beziehung zu mir, wie Tom damals. Der einzige Unterschied ist lediglich, dass Niklas bereits verheiratet ist und Tom hingegen noch Single war.
Nik war derjenige, der mich vor knapp 3 Jahren dazu ermutigt hatte, nach Berlin zu ziehen, er hat mir bei allem geholfen: Umzug, Studium, Kita-Plätze.. ich weiß nicht warum, aber seit der 1. Sekunde, als wir ein Wort mit einander verloren haben, verstanden wir uns, wie Geschwister. Er war mein großer Bruder, sobald Florian wieder in Freiburg war.. zu ihm konnte ich, wenn es mir nicht so gut ging.. er passte auf die Kinder auf, sobald ich einen kurzfristigen, wichtigen Termin bekam.. er war halt mein bester Freund, "my brother from another mother", wie man es so schön sagt.

Gedankenverloren starrte ich auf unsre Hände, welche immernoch über einander lagen. Schon krass, wie schnell die Zeit vergeht. Wenn man so zurück denkt, dass ich vor knapp 3 Jahren bereits in die Hauptstadt gezogen bin, in der Zwischenzeit Niklas geheiratet hat und nun ebenfalls schon sein erstes Kind erwartet. Kaum zu glauben, als wir uns damals in seiner 2. Heimat, dem Olympiastadion, kennengelernt haben. Ich, die sich damals fast in dem riesigen VIP-Bereich verlaufen hat und er, der sich, wie in seinem Wohnzimmer auskannte. Schon ein wenig peinlich, dass ich ihn nicht bereits davor kannte, obwohl er ja auch in der Nationalmannschaft spielte, aber in Alltagsklamotten sehen nunmal auch die bekanntesten Fußballer, wie völlig andere Menschen aus.

"Lass' es uns bitte nicht zu einem völligen Dejavu machen, wobei ich Schmerzen und deine Abneigung mir gegenüber davon tragen muss", diese Worte rissen mich irgendwann aus meinen Tagträumereien, weshalb ich mit großen Augen aufschrecken und über Niks Bett hinweg auf das andere sah. "Ich will bloß reden.. mehr will ich doch garnicht..", redete er weiter, woraufhin ich meinen Blick senkte. Ich wusste, dass er reden wollte.. noch heute morgen hatte ich mit Florian darüber geredet, aber war ich bereit dafür? Bereit über alles zureden? Ich hatte so gut mit alledem abgeschlossen und dieses Gespräch könnte all' mein Aufgebautes wieder verwerfen.. oder aber auch diese Mauer, welche ich errichtet habe, festigen. Ich war wirklich hin- und her gerissen, es kam mir vor, wie als würde auf meiner einen Schulter ein Engel und auf der anderen ein Teufel sitzen, welche mich jeweils versuchen von ihrer Entscheidung zu überzeugen. Das Engelchen versucht, mich davon abzuhalten, mich lieber an meiner gebauten 'Schutzmauer' fest zu halten und es zu keinen Krieg kommen zu lassen, welcher diesen Schutz zerstören könne. Das Teufelchen hingehen schreit mich förmlich an, mit ihm zu reden. Würde ich dem kleinen Fantasiewesen Folge leisten, hätte ich die Geschichte bereits 3× durch gelesen, anstatt mir darüber weiterhin Gedanken zu machen.

"Okey..", brachte ich zu meiner Verwunderung und einer relativ festen Stimme heraus und sah den Mann, welcher auf dem Nachbarbett saß an. Man könne denken, ihm würde ein kleines grinsen über das Gesicht huschen, aber jedoch nur, wenn man genau hinsah.
Gerade, als ich meinen Stuhl angeben und zum anderen Bett buxieren wollte, klopfte mein Ex-Freund auf sein Bett neben sich. Da er bloß darauf saß, konnte man auch mit gewissen Abstand neben ihm Platz nehmen, worüber ich sehr dankbar war. Eine peinliche Stille füllte den Raum, als ich neben ihm Platz nahm, also versuchte ich diese zu erdrücken. "Wie geht's dir..". Wow, was eine kreative Frage Nele. Probs an dich. Lobte ich mich innerlich, auf meine äußerst einfallsreiche Frage, weshalb er anscheinend auch leicht lachen musste. "Wenn du von der Kollision mit Stark redest: relativ gut, ich glaube er hat mehr abbekommen. Ich hab lediglich einen Schlüsseleinbruch, aber der Rest ist alles unverzehrt", antwortete er wahrheitsgemäß. Kurz nickte ich und sofort brach wieder diese unangenehme Stille ein, welche diesmal jedoch Kai brach: "wir müssten reden." - "ich weiß.." - "also..?", auffordernd sah er mich an und erst jetzt ergriff ich die Chance und sah in sein Gesicht. Man sah ihm deutlich an, dass auch er älter geworden ist. Ein paar leichte Falten zieren sein Gesicht, welches immernoch durch die markanten Wangenknochen hervor gehoben wird. Sein dunkelbraunes bis schwarzes Haar trägt er immernoch so, wie damals.. aber wahrscheinlich wird sich an dieser Sache auch nie etwas ändern, dafür sind sie ihm viel zu heilig. Seine Augen waren genauso fesselnd, wie vor 7 Jahren, weshalb ich mich schnell dazu entschied, meinen Blick auf einen anderen Teil seines Gesichtes zu fokussieren. Dieses grau-grüne, welches aber auch manchmal ein wenig blau oder braun beinhaltet, ist immer ich so faszinierend fest zustellen, wie damals. Kein anderer Mensch, den ich kannte, hatte eine solch' prägnante Augenfarbe, welche durch ihre Einzigartigkeit so extrem zur Geltung ka. Seine Lippen waren immernoch so wohlgeformt, wie in unsrer Jugend, ein wenig rauer aussehend, aber trotzdem konnte ich noch das leichte kribbeln in meinen erkennen, sobald ich daran dachte, wie sich unsre damals berührt hatten.

"Also.. naja.. das.. war.. also.. ich..", nervös knetete ich mit meinen Händen, auf welche ich auch die gesamte Zeit schaute, aus Angst in seinen Augen verfallen zu können. Plötzlich spürte ich ungewohnte Wärme an meinen nervösen Händen, welche sofort aufhörten, miteinander zu spielen. "Ganz ruhig. Wir haben genug Zeit..", eindringlich sah mich mein Ex-Freund an und sah schließlich wieder zu Niklas. "So eine Narkose ist eigentlich für 6-8 Stunden gedachte, da die OP, jedoch nur 2h gebraucht hat, wird er noch eine Weile pennen..", erklärte er weiter.

Kurz wendete ich meinen Blick zu meinem besten Freund, bevor ich wieder anfing zu erklären: "..







Wird sie Kai die gesamte Story erzählen? Oder nur die halbe? Oder wird sie gar abhauen? Hach, ich liebe diese miesen Cuts, hahaha

Tut mir leid, dass so lange nichts kam, jedoch hatte ich letzte Woche sehr viel Schule um die Ohren, genauso, wie ich Mittwoch Geburtstag hatte..🙇🏻‍♀️
Da ich aber momentan krank bin, kommen vielleicht ein paar neue Kapitel.. Mal schauen🌧️

"Von einem auf den anderen Tag" | Kai Havertz FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt