Trinkerfahrungen von Teenagern

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Julian jedoch lachte laut los, was ich mit meinem Schweigen kommentierte. Wie konnte er bei so einer Beichte meinerseits bitte lachen? Hatte der nicht mehr alle Latten am Zaun? Oke, die Frage ist überflüssig, da ich dies bereits an dem Tag, an dem wir uns kennen lernten, bemerkt hatte. Aber anstatt seinem besten Freund in so einer Situation bei zu stehen und ihm einen Rat zu geben, lacht er sich einen Ast ab und hört sich dabei noch an, wie ein verreckendes Nilpferd. "Danke für deine außerordentlich guten Ratschläge. Bis demnächst.", wollte ich bereits auflegen, als sich der blonde wieder ein bekam und mich davon abhielt. "warte, warte, warte! So ist das doch nicht gemeint..", brachte er außer Atem und mit einem immernoch lachenden Ton in der Stimme von sich. "Ach? Echt. Lieber lachst du dir einen ab, anstatt seinem besten Freund zu helfen. Danke aber auch", genervt wollte ich einen 2. Versuch starten den roten Hörer des Telefonats zu betätigen, doch erneut wurde ich von meinem Gesprächspartner unterbrochen: "Man Kai! Jetzt hör mich doch Mal zu!", versuchte er es weiter und man hörte so langsam die Ernsthaftigkeit in seine Stimme zurück kehren. Schweigend, wartete ich auf eine Fortsetzung seines Satzes, welche sogleich folgte: "ich hab nur gelacht, weil naja.. mich hat heute früh halt genau die selbe Nachricht von einer anderen Person erreicht, die mir im anschließenden Telefonat genau das selbe, mit fast den selben Worten wieder gegeben hatte.", und erneut war sein herzhaftes Lachen durch die Leitung zu hören. Warte? Was hatte er gerade gesagt?
"Wie jetzt?", fragte ich sicherheitshalber noch einmal nach, eh meine Gedanken wieder was völlig falsches in seine Worte hinein interpretieren könnte. "Ihr beide seit so dumm", brachte es mein bester Kumpel noch unter seinem lachen hervor, bevor man wahrnehmen konnte, dass er den Motor abgestellt hatte. "Das bringt mich jetzt auch nicht sehr viel weiter..", murrte ich.

Kurze Zeit hörte man keinen einzigen Mucks, bevor ich die Geräusche von Julians Tritten auf dem trockenen Boden wahrnehmen konnte. Anscheinend hatte er die Freisprechanlage in sein normales Handy umgetauscht und lief gerade zu seiner großen Villa.
"Was hattest du gesagt? Musste mich gerade von der Freisprechanlage trennen", bestätigte er mir meine Vermutungen, während er der Geräuschkulisse nach die Tür öffnete. "Das mir das jetzt auch nicht weiterhilft..", gab ich immernoch etwas gereizt von mir. "Ach Kaiaiaiaiai..", seufzte der ältere, bevor er es sich anscheinend auf dem Sofa gemütlich gemacht hatte, da man hörte, wie er auf irgendetwas landete. "Ihr benehmt euch wie kleine Teenager, mit ihren ersten Trinkerfahrungen", lachte er erneut, was mich zum Augenverdrehen.
Woher wusste er denn jetzt schon wieder, dass wir was getrunken hatten? Erwähnt hatte ich es auf alle Fälle nicht!
"Die Story brauchst du mir jetzt auch nicht mehr haar genau erzählen, dass hat Nele bereits für dich getan", wie als könnte er Gedanken lesen, gab er dies unbedeutend von sich. "Bitte was?", entsetzt schrie ich halb in den Hörer. "Nein, also selbstverständlich nicht haar genau, denn sonst wäre ich verstört bis sonst wohin. Aber halt, wie es dazu kam und so weiter..", bis zu mir nach Köln konnte ich sein Grinsen spüren, für das ich ihm liebend gerne eine verpassen würde. Aber zu seinem Glück trennten uns 1.762km voneinander.

- 2 Wochen später -

Nele's Sicht

"Mamiiiiii? Wohin fahren wir?", fragte mich meine kleine Tochter zuckersüß, als wir bereits seit einer Stunde mit dem Auto auf der Autobahn unterwegs waren. "Wie gesagt, dass ist und bleibt eine Überraschung", grinste ich den Rückspiegel, was die kleine beleidigt schmollen ließ. Ihr Bruder war bereits nach einer halben Stunde eingeschlafen, was wahrscheinlich an seinem Fußballturnier lag, welches er noch vor unsrer Abfahrt hatte. Stolz wie Oskar belegte er dabei nicht nur den ersten Platz mit seiner Mannschaft, sondern wurde außerdem noch zum besten Torschützen, als auch zum besten Spieler des Turniers gewählt. Da wir jedoch keine Zeit mehr hatten, noch einen Stopp Zuhause einzulegen, musste er sich bereits in der Sporthalle duschen und umziehen.
Durch den Rückspiegel konnte ich erkennen, wie er mit seinen 2 kleinen Pokalen und seiner Medaille friedlich in seinem Kindersitz vor sich hin schlummerte.

"Mamiiiiii? Ich will auch sowas wie Mo..", schmollte Pauli ein wenig später und deutete, während sie das sagte auf Moritz's neue Schätze. Seufzend konzentrierte ich mich weiterhin auf den Autobahnverkehr, welcher zu meinem Glück relativ frei war. "Du magst aber kein Fußball Pauli.. wenn du auch sowas haben willst, meld ich dich Mal bei einem Verein an oder so..".
Es war nichts neues, dass sie neidisch auf die Pokal und Medaillen war, die ihr 4 Minuten älterer Bruder fast schon regelmäßig mit nach Hause brachte. Trotzdem war sie sich zu stolz, ihre Leidenschaft in einem Verein anzutreten. Sie liebte es, wie ich damals, zu schwimmen. Man könnte meinen, sie würde lieber in Wasser, als an Land leben wollen. Schon öfters hatte ich ihr angeboten, sie in einem Club anzumelden, doch immer lehnte sie mit dem Grund ab, dort niemanden zu kennen. Zwar ist dies kein überzeugendes Argument, aber es war ihre Entscheidung und ich wollte sie keinesfalls zu etwas zwingen. "Mhhhh..", murmelte sie und schaute anschließend aus dem Fenster.

Seit unsren Urlaub zusammen mit Florian in der letzten Winterpause, konnte sie sich allein im Wasser fort bewegen, was schon echt erstaunlich im Alter von 4 Jahren war. Öfters erinnerte mich meine kleine Maus an mich selbst früher. Genauso wie Pauline, war das Wasser mein Element. Sobald ein Pool in der Nähe war, konnte man mich nicht mehr heraus holen. Ich liebte es und es war eindeutig die richtige Entscheidung meiner Eltern, mich in einem kleinen Verein, Nähe unseres alten Wohnorts, anzumelden.

Weitere zwei Stunden ohne Stau auf der Autobahn vergingen. Inzwischen war auch Paule eingeschlafen, von ihrem Bruder, welcher eh einen langen und tiefen Schlaf hatte, garnicht zu reden.
Gerade fuhr ich die Autobahn Ausfahrt herauf, war auch schon das Stadtschild zu erkennen, welches mir nochmal verdeutlichte, wo ich jetzt war: Köln.









Sry, dass ich mich die letzte Woche nicht gemeldet hatte! Ich wünsche euch ebenfalls noch einmal frohe Weihnachten und auch schon für morgen einen guten Rutsch ins neue Jahr! 🎉🍾

Ich hoffe, euch gefällt das Kapitel, ich bin sogar Mal relativ zufrieden.
Was denkt ihr, was Nele, als auch Pauline und Moritz in Köln Vorhaben? Treffen sie auf- oder womöglich sich mit Kai?🤫

"Von einem auf den anderen Tag" | Kai Havertz FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt